Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Richard

Mittwoch, 30. September 2020 - Dienstag, 06. Oktober 2020

Brennnessel (Urtica)
Gräser (Poaceae)
Beifuß (Artemisia)
Gänsefuß (Amaranthaceae)
Traubenkraut (Ambrosia)
Herbstnebel © Samir Behlic/Shutterstock.com

Arrivederci Pollenflug!

Nachdem das Wetter in der vergangene Vorhersagewoche die Tür zum Herbst weit aufgestoßen hatte, ist der Pollenflug zu einem echten „Langweiler verkommen“. Pollen waren, wenn überhaupt, dann nur in homöopathischen Dosen messbar – hier und da mal ein, zwei Gräserpollen, hin und wieder garniert mit einzelnen Kräuterpollen verschiedenster Couleur. Eine detailliertere Zusammenfassung erübrigt sich aufgrund fehlender Relevanz. Die Sporenkonzentrationen von Schimmelpilzen, speziell von Alternaria, Cladosporium und Epicoccum, hielten sich fast immer und überall unter den Warnschwellen, könnten sich aber noch am ehesten als allergierelevante Störenfriede erwiesen haben, da die schwächelnde Herbstsonne einige Regionen auch mal für längere Zeit beschienen hatte, womit Sporenflug begünstigt wurde.

Ohne das Ende dieser Vorhersage bereits vorwegnehmen zu wollen, also neudeutsch: zu spoilern, lässt sich konstatieren, dass die Pollenflugsaison im Prinzip beendet ist.

Zum Abschied winken Beifuß (Artemisia), Traubenkraut (lat. Ambrosia), Gänsefußgewächse/Fuchsschwanzgewächse (Chenopodiaceae/Amaranthaceae) und Brennnesselgewächse (Urticaceae) mit letzten offenen Blüten, so dass bei sonnigem Oktoberwetter sporadischer Pollenflug möglich ist. Um Allergiesymptome hervorzurufen, reicht es jedoch hinten und vorne nicht. Ganz ähnlich sieht es bei den Gräsern (Poaceae) aus – Pollenflug auf spärlichstem Niveau, ohne Einfluss auf Allergiker.

Das Ding mit dem späten Pollenflug der Zedern (z.B. der Atlaszeder, lat. Cedrus atlantica) ist weiterhin Thema. Punktuell in Parks und Gärten können sich dünne gelbe Ablagerungen des Blütenstaubs dieser windbestäubten Baumart bilden, sofern Bäume dieser Gattung zugegen sind. Teilweise registrieren auch unsere Pollenfallen im Land dieses lokale Phänomen. Eine Verschärfung der Belastungssituation ist jedoch ausgeschlossen – Zedernpollen sind nicht allergen.

Am Ende sollte die Möglichkeit auch auf Pollen insektenbestäubter Kräuterfamilien, insbesondere von Korbblütlern (Asteraceae), Knöterichgewächsen (Polygonaceae), Efeu (Hedera) und Senf (Sinapis - Brassicaceae) zu „stoßen“, nicht unerwähnt bleiben.

Allergene Schimmelpilze produzieren auch jetzt im Frühherbst noch Sporen. Solange das Wetter nicht „Vollherbst“-Charakter annimmt, mit Temperaturen unter 10 °C, Nebel und Regen, sind Sporen regelmäßig in der Luft zugange. Neben Alternaria und Cladosporium ist insbesondere die Gattung Epicoccum ein Freund des Herbstes. Allergiesymptome durch die drei genannten Sporentypen sollten allmählich Seltenheitswert bekommen. Da jedoch nicht genau bekannt ist, wann  Reizschwellen bei Sporenflug überschritten sind, sollten sich empfindliche Schimmelpilz-Allergiker an sonnigen Tagen auf eventuelle Symptome einstellen. Ebenso ist es möglich, dass eine Gruppe von Allergikern auch auf die Sporen (Basidiosporen) der Ständerpilze (Basidiomycota) reagiert, die vor allem jetzt im Herbst vermehrt und zum Teil sehr zahlreich auftreten. Zu den Ständerpilzen gehören unter anderem die bekannten Speisepilzarten, wie Steinpilz, Rotkappe und Co.

Matthias Werchan, 30.09.2020    

 

*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG und der AstraZeneca GmbH  für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser, des Beifußes und der Ambrosia für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Gräser, des Beifußes und der Ambrosia in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

Für die Anmeldung unseres wöchentlichen Newsletters schreiben Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff „Anmeldung des PID Newsletters“ an barbora.werchan[at]charite.de Dankeschön!

Ihr Team des Polleninformationsdienstes

 

Facebook

Twitter

 

 Alle Informationen sind ohne Gewähr.

Archiv