Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Philipp

Mittwoch, 13. März 2024 - Dienstag, 19. März 2024

Birke (Betula)
Esche (Fraxinus)
Hainbuche (Carpinus)
Weide (Salix)
Pappel (Populus)
Ulme (Ulmus)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Eibe (Taxus)
Erle (Alnus)
Die Weiden (Salix) blühen schon weit verbreitet.

Immer breiteres Pollenspektrum in der Luft – Birkenpollenflug setzt ein.

Die zurückliegenden Tage waren geprägt durch eine anfangs kühle Ostströmung, die später von einer milderen Südwestströmung abgelöst wurde. Mit der Winddrehung legte sich auch mal Regen über die Südwesthälfte, während es nördlich und östlich durchweg trocken blieb. Trockenheit und dann noch milde Luft stehen im Frühjahr fast als Garant für starken Pollenflug, aber eben nur fast. Vor allem die äußerst stäubstarke Birke hielt sich deutschlandweit bisher zurück und außer einzelnen Pollen in Rheinnähe brachte sie noch nichts Substanzielles zustande. Die Esche war ebenfalls zu sehr am Beginn ihrer Blütezeit, um flächendeckend intensiven Pollenflug auszulösen. Oft schwachen bis mäßigen bis erstmal starken Eschenpollenflug konnten bei trockenem Wetter vor allem die Gebiete im äußersten Westen verzeichnen, weiter zur Mitte und nach Norden und Osten blieb es bei überwiegend schwachem Eschenpollenflug. Ansonsten standen Erlenpollen im äußersten Norden tageweise noch immer hoch im Kurs. Weiter in die Mitte und den Süden blieb es bei mittlerem Erlenpollenflug mit fallender Tendenz. Den übrigen, meist mäßigen Pollenertrag, lieferten Eibe, Pappel, Ulme, Weide und Zypressengewächse in wechselnden Anteilen. Einzelne Pollen kamen von Ahorn, Hasel, Lärche und oder Rosengewächse. Insgesamt ging es in der Luft trotz verbreiteter Trockenheit und guten Pollenflugbedingungen recht gesittet zu – eine kleine Verschnaufpause bevor uns die zweite Welle allergener Baumpollen erreicht. Allergene Sporen der von unserem Messnetz erfassten Schimmelpilzgattungen erreichten nirgendwo allergologisch relevante Konzentrationen.

In den kommenden Tagen erreicht uns einmal mehr milde Frühlingsluft, die den frühblühenden Baumarten auf die Sprünge helfen wird. Der ganz große Pollenboom lässt allerdings noch auf sich warten. Gelegentliche Regenfälle dämpfen zudem den Pollenflug.

Die Erle (Alnus) bäckt in den nächsten Tagen nur noch kleine Brötchen und dürfte, wenn, dann größtenteils geringen Einfluss auf die Allergiebetroffenen nehmen. Allenfalls im äußersten Norden und lokal in den Bergen sind mehr Pollen unterwegs und stärkere Symptome können auftreten.

Die Eschenblüte (Fraxinus) weitet sich vom Süden und Westen kommend weiter nach Norden und Osten aus. In den klimatischen Vorzugsregionen entlang des Rheins tritt die Esche in die Vollblüte ein und kann dort an trockenen Tagen gebietsweise mittel bis zeitweilig stark belasten. Auch weiter nach Norden und an wärmebegünstigten Orten in der Mitte und im Osten des Landes sind zunächst schwache, später zeitweilig mittlere Belastungen erreichbar. Bei nur wenigen, sporadisch auftretenden Eschenpollen bleibt es in den höheren Berglagen, wohin Pollen aus den Tallagen erst „mühsam“ herangeweht werden.

Vor allem im Südwesten und Westen dürften sich in den kommenden Tagen immer mehr Birkenpollen (Betula) aus ihren Verankerungen lösen und dort die Luft allmählich gering, später in trockenen Phasen mäßig, punktuell vereinzelt stark belasten. Auch weiter nach Norden und Osten können sich an wärmebegünstigten Orten (Innenstädte, Südhänge) bereits lokal Pollen bemerkbar machen. Das Groß der Pollen harrt die Woche über allerdings noch in den heranreifenden Kätzchen aus.
Die birkenverwandte Hainbuche (Carpinus) beginnt in den wärmsten Lagen West- und Südwestdeutschlands ebenfalls vermehrt zu blühen und kann dort mit ihren Pollen Birkenpollenallergiker zusätzlich reizen. Die Gebiete weiter östlich und nördlich kommen nur gelegentlich in den Genuss erster Pollen. Für 2024 erwarten wir nach der starken letztjährigen Blüte eine unterdurchschnittliche Blüte und eine Allergiker-freundlichere Saison als 2023.  

Die Pollen der Eibe (Taxus) machen sich nun zusehends aus dem Staub und außer ganz im Norden und Nordosten fliegen fast nur noch geringe Mengen dieser Pollen, küstennah reicht es jedoch weiterhin für mittlere Konzentrationen.
Die Zypressengewächse (Cupressaceae) erfreuen sich am milden Frühlingswetter und weitere Arten blühen auf.  Immer wieder kann es lokal zu hohen Pollenkonzentrationen kommen, je nach Artenzusammensetzung der örtlichen Bepflanzung. In der Fläche fliegen diese Pollen bei trockenem Wetter in geringer bis mittlerer Konzentration, es sind bei Südwestwindwetterlagen aber auch Ferntransporte aus der Mittelmeerregion einzukalkulieren, die die Pollenkonzentrationen tageweise durchaus um eine Belastungsstufe anheben können. Der alljährliche Höhepunkt des Pollenflugs der Zypressengewächse fällt hierzulande in der Regel auf den Zeitraum zwischen Mitte März und Ende April. Dann kann es an einzelnen Tagen auch in größeren Regionen zu hohen Pollenkonzentrationen (ohne Ferntransporte) kommen.  

Pappeln (Populus), Ulmen (Ulmus) und Weiden (Salix) blühen. Während die Weiden gerade erst aufgedreht haben, läuft der Pollenflug von Pappel und Ulme schon eine ganze Weile. Noch ist frischer Pollen, spät in der Saison blühender Pappel- und Ulmenarten in der Pipeline und das Saisonende nicht unmittelbar bevorstehend. Daher können die drei genannten Pollenarten in ganz Deutschland mal gering, mal mittel und lokal auch mal stark den Luftraum mit Pollen anreichern. Je nach Artenzusammensetzung der umgebenden Vegetation kann sowohl Pappel als auch Ulme oder Weide zeitweilig die dominanteste der drei Pollenarten in der Luft werden, wobei Pappeln für gewöhnlich die stärksten Pollenquellen darstellen.

Weitere Pollenarten, die momentan in kleiner Zahl fliegen, gehören zu Ahorn (Acer) – zunehmend vor allem Eschenahorn (Acer negundo), Buchsbaum (Buxus), Lärchen/Douglasien (Larix/Pseudotsuga), Rosengewächsen (Rosaceae), Sauergräsern (Cyperaceae) und Haseln (Corylus). Besonders letztere Pollenart kann um die spätblühenden Korkenzieherhaseln herum punktuell mal häufig auftreten.

Die in der Außenluft befindlichen Sporen bedeutsamer allergener Schimmelpilzsporengattungen wie Alternaria und Cladosporium fliegen weiterhin in vernachlässigbaren Konzentrationen. Auch die mit Alternaria verwandten Pleospora sind zumindest in der trockenen Osthälfte kaum aktiv, erreichen aber in den nächsten Wochen, vorzugsweise im Zusammenhang mit Regenfällen, ihren alljährlichen Zenit.

Matthias Werchan, 13.03.2024

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel, der Erle, der Esche und der Birke für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle und der Birke in der Luft in Europa finden Sie hier.

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