Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Odetta

Mittwoch, 19. April 2023 - Dienstag, 25. April 2023

Birke (Betula)
Eiche (Quercus)
Esche (Fraxinus)
Platane (Platanus)
Hainbuche (Carpinus)
Weide (Salix)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Pappel (Populus)
Birkenpollen (Betula) sind zurzeit „in aller Munde“ – Pollenflug zwischenzeitlich intensiv.

Besonders am Freitag und Samstag Tamtam beim Pollenflug – Birke und Esche sind Hauptbelastungsbringer.

Bei recht frischen Temperaturen setzte sich der Frühling in den vergangenen Tagen wettermäßig bescheiden fort. Im Osten und ganz im Süden kam dazu teils ordentlich Wasser vom Himmel. Bei den Pollenemittenten lauerten vor allem Birke, Esche und Hainbuche auf gutes Flugwetter, in der Mitte und im Osten jedoch häufig vergeblich mit entsprechend nur geringen bis mäßigen Belastungen an den meisten Tagen. Jedes Abtrocknen der Luft und jede Aufheiterung führte jedoch schnell zu einem deutlichen Belastungsanstieg. Das spürten wahrscheinlich auch die Allergiker im Westen und Nordwesten, wo bei mehr Sonne und weniger Regen die Konzentrationen der oben genannten Pollenarten häufiger hohe Belastungsniveaus erreichten. Im äußersten Südwesten gab es zudem leichten bis lokal mäßigen Pollenflug von Eiche und Platane und im Osten des Landes an trockenen Tagen bis zu mäßigen Ahornpollenflug. Auch Pollen der Zypressengewächse waren an einigen Messstationen mäßig und vereinzelt stark vertreten, je nach lokaler Pollenquelle. Gräserpollen spielten schon aufgrund des kühl-feuchten Frühjahrs bisher noch gar nicht mit. Auch Schimmelpilz-Sporen waren bis auf leichten Pleospora-Flug so gut wie nicht in unseren Pollenfallen zu finden.

Nach Durchzug eines Tiefdruckgebietes (Kaltlufttropfen) hellt sich der Himmel am kommenden Freitag, Samstag und teilweise noch am Sonntag deutlich auf und ein Schwall milder Frühlingsluft durchzieht das Land, um jedoch gleich danach wieder gründlich ausgeräumt und durch frische Polarluft und Regenfälle ersetzt zu werden. In größeren Landesteilen, insbesondere im Norden und Osten boomt also genau zum Wochenende der Pollenflug. Saisonale Spitzenwerte können bei einigen Pollenarten erreicht werden! Davor und danach herrscht hier wie dort wieder mehrheitlich das übliche „Pollenfluggedümpel“, was lokal/regional hohe Belastungen allerdings nicht ausschließt – es ist eben Ende April, häufig die Zeit des maximal möglichen Pollenflugs.

Emporkömmling Nummer eins des kurzen Pollenbooms ist zuallererst die Birke (Betula). Vor allem die im Norden, Osten und Südosten bisher relativ glimpflich davongekommenen Allergiker werden die Pollen unangenehm zu spüren bekommen, hier hängen die Birken und deren Kätzchen noch voll, sind teilweise sogar noch geschlossen. Von anfangs schwachen bis mäßigen Belastungen aufgrund des Kaltlufttropfens geht es dort speziell Freitag und Samstag zur Sache – mit saisonalen Peaks in Reichweite! Weiter nach Westen sind selbst für Freitag und Samstag Schauer prognostiziert, so dass hier wahrscheinlich keine flächendeckend überbordende Belastungslage herauskommt. Gebietsweise sind aber hohe Belastungen in milder Luft schnell erreicht und selbst Peak-Niveaus sind nicht auszuschließen, gedämpft und gedeckelt durch die von Westen anrückenden Regenschauer. Ab Beginn der neuen Woche ist es mit der Pollenherrlichkeit nicht mehr weit her und die Belastungen gehen zurück, mit Regen schnell, ohne Regen zumindest stückweise aufgrund der kalten Luftmassen. Da die Birke aber in den allermeisten Tieflagen in Vollblüte steht, sind bei trockenem Wetter hohe Belastungen im gesamten Land möglich.

Ein weiterer Profiteur des frühlingshaften Interims ist zweifelsohne die Esche (Fraxinus) auch und vor allem wiederum (wie bei der Birke) im Norden, Osten und Südosten des Landes. Während der Warmluftblase am Freitag, Samstag und teils auch noch am Sonntag, spart die Esche dort nicht mit Pollen und hohe Belastungen bis hin zu saisonalen Höchstständen sollten (leicht) zu erreichen sein! In den restlichen Landesteilen sind gelegentliche Regenschauer unterwegs, die (etwas) ungünstigere Rahmenbedingungen für hohe Belastungen bieten. Im äußersten Südwesten geht zudem die Eschenblüte zu Ende, was zu allgemein weniger Pollen in der Luft führt. Vor (am Donnerstag) und nach (ab Montag) dem „Frühlingsknick“ hat es die Esche deutlich schwerer, ihre Pollen loszuwerden. In den meisten Landesteilen belasten die allergenen Eschenpollen während dieser Tage mal schwach, mal mäßig und nur ganz vereinzelt, kurzzeitig oder lokal stark.

Der dritte Profiteur im Bunde ist die Hainbuche (Carpinus), hauptsächlich aufgrund der starken diesjährigen Blüte und der noch vorhandenen Pollenreserven im Norden, Osten und Südosten, wo am Freitag, Samstag und teils noch am Sonntag auch die besten Pollenflugbedingungen im Land herrschen werden. Hohe Pollenkonzentrationen sind hier (über)regional möglich und reizen vor allem Birkenpollenallergiker über Kreuzreaktionen. Ganz im Westen und Südwesten ist die Hainbuche dagegen schon abgeblüht und deren Pollen treten meist in gering Menge auf. In den Bergen blühen allerdings noch Bäume und können dort lokal/regional entsprechend stärker belasten. In der Mitte und im Süden sind auch während der paar milden Tage viele Wolken und gelegentliche Regenschauer unterwegs und lassen dort die Pollenkonzentrationen zwischen gering und hoch schwanken. Am Donnerstag und dann wieder ab Sonntag/Montag ist der Hainbuchenpollenflug witterungsbedingt generell überwiegend schwach mit lokalen Ausnahmen.

Eichenpollen (Quercus) machen in den kommenden Tagen Boden in Richtung Norden und Osten gut und stoßen allmählich in die Tieflagen des Westens (Rheinland, Rhein-Main-Gebiet) vor, um dort vor allem am Freitag/Samstag für erste geringe bis eventuell mäßige Belastungen zu sorgen. Einige Eichenpollen werden mit der milden Wochenendluftmasse auch weiter ins Land hinein verfrachtet, ohne dass dort schon blühende Eichen zugegen sind. Eichenpollen können Birkenpollenallergiker kreuzreaktiv betreffen.  

Platanenpollen (Platanus) beeinflussen in den kommenden Tagen in etwa dieselben Gebiete wie Eichenpollen. Allerdings beschränken sich Platanenpollen auf Orte mit Platanenanpflanzungen (Städte und Siedlungen). So können Freitag/Samstag erste Pollenbelastungen entlang des Rheins vom Oberrhein bis ins nördliche Ruhrgebiet und in benachbarten Regionen auftreten, sofern es dort nicht zu sehr reinregnet. Im Rest des Landes hat Platanenpollen bis zum Ende der Vorhersageperiode höchstens Einzelfallcharakter.

Pollen von Zypressengewächsen (Cupressaceae) sind weiterhin in der Luft, meist in geringer Zahl, im Norden und Osten/Südosten am Wochenende lokal auch häufig.

Die Pappel (Populus) hat sich im Südwesten und Westen schon dünne gemacht und kann dort auch unter den frühlingshafteren Bedingungen des Wochenendes nicht mehr als ein paar sporadische Pollen auf den Weg bringen, meist gespeist von Pappelvorkommen der etwas höheren Berglagen. Weiter nach Nordosten und Norden ist am Wochenende noch einmal Pollenflug in geringem bis mäßigem Umfang möglich. Bei den Weiden (Salix) ist Pollenflug insbesondere am Freitag/Samstag bedeutsam und kann lokal ein mäßiges (vereinzelt auch starkes) Niveau erreichen. Ansonsten ist witterungsbedingt schon bei geringen Pollenkonzentrationen Schluss.

Am kommenden Wochenende und am Freitag davor erreicht die Blüte des windblütigen Eschenahorns (Acer negundo) im Osten des Landes ihren vorläufigen Höhepunkt und mäßiger bis vereinzelt starker Ahornpollenflug ist möglich. Im übrigen Land spielt Ahornpollen kaum eine Rolle, und speist sich dort nur aus den insektenbestäubten Arten.

Die Rapsblüte (Brassica) beginnt in den Tieflagen des Westens bis in die Landesmitte hinein. Erste Rapspollen können dort in der Umgebung der Rapsfelder auftreten, insbesondere auf der windabgewandten Seite größerer Ackerschläge. Dort sind neben dem intensiven Geruch der Blüten geringe Symptome bei den wenigen Allergiebetroffenen möglich, die sich mit vermehrter Zahl offener Blüten weiter intensivieren können.

Die nicht-allergenen Fichtenpollen (Picea) spielen im Südwesten in geringer Menge mit. Nach der starken letztjährigen Blüte ist dieses Jahr eine (deutlich) geringere Pollenausbeute zu erwarten.

Weitere Pollentypen die aktuell in mengenmäßig geringer Zahl messbar sind, gehören zu Eibe (Taxus), Erle (Alnus), Hasel (Corylus), Heidekrautgewächsen (Ericaceae), Hopfenbuche (Ostrya), Lärche/Douglasie (Larix/Pseudotsuga), zu Binsen- (Juncaceae) und Rosengewächsen (Rosaceae), Rotbuche (Fagus), Sanddorn (Hippophae), Sauergräsern (Cyperaceae), Spierstrauch (Spirea) und Ulme (Ulmus). Vereinzelt sind im Südwesten und Westen frühe Gräserarten (Poaceae) blühbereit, bringen vor allem am Freitag/Samstag schwache Belastungen im Blühumfeld auf die Waage.

Der Sporenflug allergener Schimmelpilzgattungen (Alternaria, Cladosporium, Epicoccum und Pleospora) ist weiterhin nur sehr schwach. Eine Allergiegefahr besteht für die Betroffenen nicht.

Matthias Werchan, 19.04.2023

 

*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG, der AstraZeneca GmbH und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***


Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Erle, Esche und Birke für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle, Birke und Gräser in der Luft in Europa finden Sie hier.

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