Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Monika

Mittwoch, 06. März 2024 - Dienstag, 12. März 2024

Esche (Fraxinus)
Weide (Salix)
Pappel (Populus)
Ulme (Ulmus)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Eibe (Taxus)
Erle (Alnus)
Die Esche (Fraxinus) ist derzeit noch ganz frisch dabei beim Pollenflug. © Martin Fowler/Shutterstock.com

Gesamtpollenaufkommen zurückhaltend – die Esche steigert allerdings ihre Beteiligung.

Der März startete in Deutschland verbreitet trocken und mild, sonnige Lichtblicke gab es auch, dennoch waren diese vielerorts knapper bemessen als erwartet (u.a. aufgrund von Saharastaub). Die für die Jahreszeit schon weit entwickelte Natur sorgte für steten Pollenzustrom in die Luft. Allerdings ebbte vor allem das große „Hauen und Stechen“ der Erlen- und Eibenpollen (allmählich) ab. So reichte es bei der Erle allgemein nur noch für das mittlere Belastungsniveau. Nur der hohe Norden und lokal die höher gelegenen Berglagen kamen noch in den „Genuss“ von mehrheitlich hohen Belastungen. Die von Süden und Westen her nachlassende Eibenblüte führte ebenfalls in den meisten Landesteilen zu weniger Eibenpollen in der Luft als in der Vorwoche, mit meist mittelhohen Pollenkonzentrationen. Eine Ausnahme bildete der Norden und Osten des Landes. Hier legten sich die Eibenpollen vor allem in den ländlicheren Gegenden (außerhalb städtischer Wärmeinseln) nochmals ins Zeug und konnten das Vorwochenniveau halten oder sogar noch steigern – hohe Konzentrationen waren hier häufig. Im äußersten Südwesten und Westen setzte die Esche erste Akzente mit (regional) geringen Belastungen. Ansonsten trieben sich erkleckliche Mengen von Pappel-, Ulmen- und Weidenpollen in der Luft herum, mal lag dabei die Pappel, mal die Ulme und selten die Weide vorn, wobei häufig mittlere Pollenkonzentrationen auftraten. Bei der Weide blieb es nach Norden und Osten eher bei niedrigen Konzentrationen. Pollen von Zypressengewächsen flogen hier und da mal häufig (hohe Konzentration), je nach lokaler Zusammensetzung der örtlichen Vegetation. Es gab aber auch Orte mit nur geringem bzw. sporadischem Pollenaufkommen. Extrem frühe Birkenpollen konnten bisher nirgendwo im Land festgestellt werden. Von den im PID-Messnetz detektierten Sporen der Schimmelpilze lässt sich nichts Aufregendes berichten. In sehr geringer Zahl (im Vergleich zu den Spitzenzeiten) ließen sich Cladosporium und Alternaria blicken. Mögliche Schwellenwerte zur Auslösung von Allergiesymptomen „lagen in weiter Ferne“.

In den kommenden Tagen weht von Osten ein kühler Wind ins Land, der kaum mehr als Frühling „light“ zulässt, mit den höchsten Temperaturen im Westen und Süden (bis nahe 15 °C) und oft nur einstelligen Werten nach Norden und Osten. Bis zum Wochenende scheint häufiger die Sonne. Danach wird es nach heutigem Stand vor allem in der Südhälfte feuchter und unbeständiger. Der Pollenflug hält sich im Großen und Ganzen ebenfalls auf dem Niveau: „Frühling light“.
 
Die Erle (Alnus) hat sich nun größtenteils ausgetobt. Die Pollenkonzentrationen nehmen in den nächsten Tagen tendenziell immer weiter ab. Bei guten Pollenflugbedingungen sind jedoch bis zum Wochenende noch immer verbreitet mittlere Belastungen möglich, ganz im Norden und in den höheren Berglagen kann´s bis dahin auch noch etwas ärger zugehen. Mit mehr Tiefdruckeinfluss gehen die Belastungen in der Südhälfte ab Montag voraussichtlich auf geringe Werte zurück und die Erlenpollensaison klingt aus.

Aktuell steigt neben der Erle ein weiterer wichtiger „Player“ ins Allergiegeschäft ein, die Esche (Fraxinus). Diese steigert entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse die Blühaktivität, sodass dort unter den Pollenflug-begünstigenden Umständen der nächsten Tage bis zum Wochenende bereits mäßige Belastungen auftreten, auch hohe Belastungen sind lokal nicht ausgeschlossen. Weiter nach Norden und Osten gelingt es bis zum Ende der Vorhersageperiode nur wenigen Bäumen den Pollenflug einzuläuten, bevorzugt innerhalb städtischer Wärmeinseln. So treten abgesehen von den oben genannten Gebieten zögerlich geringe Belastungen auf, mit punktuellen Ausnahmen im Umfeld bereits blühender Bäume, wo Allergiesymptome entsprechend stärker ausfallen können.

Die Birke (Betula) folgt der Esche für gewöhnlich auf dem Fuße. So kann es im Laufe der Vorhersagewoche zu ersten geringen Belastungen in den besonders begünstigten Lagen entlang des Rheins kommen. Erste blühende Exemplare könnten aber auch im Rhein-Maingebiet oder an Mosel und Neckar nicht ausgeschlossen werden. Weiter ab vom Schuss zeigt die Birke Erbarmen. Hier dürfte sich bis zum Ende des Vorhersagezeitraums wahrscheinlich noch nichts tun. Zusätzlich zu den Birken werden in den mildesten Ecken des Landes die Hainbuchen (Carpinus) allmählich aktiv, allerdings ohne bedeutsam zu belasten – die starke Blüte des Vorjahres dürfte sich dämpfend auf die diesjährige Blüte auswirken.

Der Eibe (Taxus) vergeht von der Landesmitte bis in den Süden und Westen immer mehr das Stäuben. Hier fliegen Eibenpollen in weiter nachlassender Tendenz und erreichen allenfalls noch mittlere, eher bereits geringe Konzentrationen. Im Norden und Osten sind Eibenpollen dominanter und können vor allem in den ersten Vorhersagetagen noch gebietsweise bzw. lokal hohe Pollenkonzentrationen erreichen. Der saisonale Zenit ist jedenfalls überall überschritten.
Bei den Zypressengewächse (Cupressaceae) tut sich gegenüber der Vorwoche nicht allzu viel. Es können zögerlich weitere Arten der Gattung der Scheinzypressen (Chamaecyparis) oder Arten wie der Sadebaum (Juniperus sabina) der großen Familie der Zypressengewächse zu blühen beginnen. Lokal sind dann wieder hohe Konzentrationen einzukalkulieren. In der Fläche fliegen diese Pollen bei trockenem Wetter in geringer bis mittlerer Konzentration. Durch die ungleiche Verteilung der Zypressengewächse, die bis auf den Wacholder (Juniperus) kaum natürlich wachsend vorkommen, hängt es von der Größe örtlicher forstlicher oder siedlungsbegleitender Anpflanzungen in Parks, Friedhöfen und Gärten ab, wieviel Pollen, wann in der Saison emittiert wird und bis zu welchen Höhen sich die Pollenkonzentrationen lokal aufschwingen.

Pappeln (Populus), Ulmen (Ulmus) und Weiden (Salix) zählen weiter zu den mäßig starken Mitwirkenden am Pollenflug der nächsten Tage. Vor allem Pappeln und Ulmen befinden sich in ihrer aktivsten Zeit des Jahres und können fast überall in den Tieflagen bei trockenem Wetter mittlere Pollenkonzentrationen erreichen. Lokal und tageweise sind die Pollenkonzentrationen bei trockenem und mildem Wetter mit etwas Wind auch mal hoch. Die Weide hinkt dem Pollenaufkommen der Pappeln und Ulmen vor allem im Norden, Osten und in den Berglagen noch etwas hinterher. Es können aber vom Süden und Westen bis zur Landesmitte gebietsweise mittlere, sonst meist schwache und nur lokal mittlere Pollenkonzentrationen auftreten.

Weitere Pollentypen, die momentan in kleiner Zahl fliegen, gehören zu Ahorn (Acer) – vor allem Eschenahorn (Acer negundo), Lärchen/Douglasien (Larix/Pseudotsuga), Rosengewächsen (Rosaceae), harmlosen Ziersträuchern, wie der Kornelkirsche (Cornus mas) und Sauergräsern (Cyperaceae). Haselpollen (Corylus) können vor allem noch in den hohen Berglagen und um die spätblühenden Korkenzieherhaseln herum auftreten.

Der Sporenflug allergener Schimmelpilzsporengattungen wie Alternaria, Cladosporium oder Epicoccum ist minimal. Entsprechend Sensibilisierte haben nichts zu befürchten. Die saisonal zeitigen Pleospora fliegen aufgrund der trockenen und kühlen Luft aus Ost derzeit ebenfalls kaum.

Matthias Werchan, 06.03.2024

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel, der Erle, der Esche und der Birke für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle und der Birke in der Luft in Europa finden Sie hier.

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