In großer Zahl sind derzeit Gräserpollen (Poaceae) unterwegs, wodurch die Belastungen für Gräserpollenallergiker nahezu überall in Deutschland stark sind. Ausnahmen bilden die Inseln, Küstenregionen bei Seewind und die Hochgebirgslagen, wo dieses Allergen in geringerer Zahl auftritt. Erste Belastungshöhepunkte wurden erreicht, weitere Höhepunkte sind bei pollenflugbegünstigenden Witterungsbedingungen zu erwarten. Hinzu kommt der derzeit blühende Roggen (Secale), der die für Gräserpollenallergiker relevante Pollenfracht lokal, insbesondere in der Nähe der Roggenfelder, noch vergrößert. Die Größe von Roggenpollen beschränkt deren Flugvermögen über weite Entfernungen, so dass innerhalb großer Ballungsräume oder in Waldgebieten wenig Roggenpollen anzutreffen sind.
Parallel zum Aufblühen der Wiesengräser stehen nun auch Ampfer (Rumex) und Wegerich (Plantago) mannigfach in Blüte und setzen ihre Pollen frei. Die Zahl dieser beiden Kräuterpollen ist allgemein meist nicht besonders hoch, jedoch kann der zu den Gräserpollen kreuzreaktive Wegerichpollen entsprechend Sensibilisierte zusätzlich reizen. Für die nächsten Tage ist mit einer meist gleichbleibenden Tendenz beim Pollenflug des Ampfers und lokal mit einer weiteren Zunahme des Pollenflugs beim Wegerich zu rechnen. Brennnesselpollen (Urtica) werden allmählich vermehrt freigesetzt. Damit hat deren lange Pollenflugsaison begonnen, die sich bis in den Spätsommer hinein fortsetzt. Die Intensität des Pollenflugs nimmt langsam zu.
Die Blüte der Nadelbäume Kiefer (Pinus), Fichte (Picea) und Tanne (Abies) ist nun auch im Norden Deutschlands, sowie in den meisten Berglandregionen weitestgehend abgeschlossen. Die geringen verbleibenden Pollenmengen nehmen weiter ab. Wiederaufwirbelungen bereits abgelagerter Pollenkörner können aber bis in den Spätsommer und Herbst hinein noch in unseren Pollenfallen nachgewiesen werden.
Pollen der Zypressengewächse (Cupressaceae) sind nur wenige in der Luft, woran sich tendenziell in den nächsten Tagen nichts ändern wird.
Der Rapsblüte (Brassica napus) ist für dieses Jahr beendet. Einzelne Pollen anderer Kreuzblütler (Brassicaceae) können aber bis in den September hinein in der Luft gemessen werden. Aufgrund der sehr geringen Konzentrationen besteht allerdings kein erhöhtes Allergierisiko.
Die weißen Holunderblütendolden (Sambucus), die momentan durch ihren starken Duft auffallen, setzen in einem geringen Maß auch Pollen frei, die sich in unseren Pollenfallen wiederfinden, mit derzeit gleichbleibender Tendenz. Dem auf Insektenbestäubung spezialisierten Holunder wird kein ausgeprägtes Allergierisiko zugeschrieben. Selbiges gilt für die Lindenpollen (Tilia), die in den nächsten Tagen von unseren heimischen Lindenbäumen in verhältnismäßig geringer aber messbarer und steigender Zahl abgegeben werden.
Die Menge an Schimmelpilzsporen in der Außenluft steigt allmählich an, begünstigt vom feuchtwarmen Witterungsverlauf. Das Risiko, dass die beiden wichtigen allergologisch bedeutsamen Sporenarten Alternaria und Cladosporium Allergiesymptome bei Betroffenen auslösen können, steigt nun an. Höhepunkte im Sporenflug sind allerdings erst im Juli/August zu erwarten.
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Roggens für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Gräser in der Luft in Europa finden Sie hier.
Diese Wochenpollenvorhersage trägt den Namen Markus. Wir danken der Firma A.T.U Auto-Teile-Unger für die Unterstützung des PID durch der Kauf dieser Wochenpollenvorhersage.
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