Mittwoch, 20. Februar 2019 - Dienstag, 26. Februar 2019
Eibe (Taxus)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Spitzenbelastungen mit Erlenpollen!
Seit dem vergangenen Wochenende sind die pollentragenden Kätzchen der heimischen Schwarzerlen(Alnus glutinosa) im nord- und westdeutschen Tiefland förmlich „explodiert“ und haben für einen stürmischen Anstieg der Pollenbelastung auf selten beobachte Niveaus gesorgt. Einen großen Anteil daran dürften flächendeckend frühlingshaften Temperaturen in Verbindung mit teils ungetrübtem Sonnenschein gehabt haben, die zu einer schnellen, nahezu synchronen Kätzchenausreifung führten und gleichzeitig auch für eine optimale Pollenverteilung sorgten. Die gute Nachricht für Pollenallergiker lautet daher: Schlimmer kann es nicht mehr kommen – zumindest in den oben angesprochenen Gebieten. Die saisonalen Belastungsspitzen mit Erlenpollen sind dort erreicht.
Auch wenn die „Pollenflut“ in den nächsten Tagen allmählich wieder abebbt, sind aber – sofern kein Regen fällt – weiterhin meist noch hohe Belastungen zu erwarten. Der Südosten des Landes, sowie höher gelegene Regionen in der Mitte Deutschlands sind der Erlenpollen-Flut bisher entgangen. Hier hat die Erlenblüte gerade erst begonnen und die Belastungen steigen von einem bislang geringen bis mäßigen Belastungsniveau innerhalb des aktuellen Vorhersagezeitraums auf ein hohes Niveau. Ob sich dabei ähnlich hohe Maximalbelastungen einstellen wie derzeit von Berlin bis nach Aachen und hoch bis zu den Küsten, wird sich zeigen.
Trotzdem sich die Blüte der Hasel (Corylus) in allen Tieflandregionen hierzulande auf ihrem Höhepunkt befindet, wodurch tageweise hohe Konzentrationen auftreten, kommt der Pollenflug im Vergleich zur Erle deutlich weniger stürmisch daher. Von den vorhandenen Sträuchern (Corylus avellana) bzw. Bäumen (Corylus colurna) gelangen einfach nicht genug Pollen in die Luft um für einen vergleichbar starken Pollenflug zu sorgen. Dennoch belastet die Hasel auch in den nächsten Tagen im Tiefland bis hinauf in die unteren, im Verlauf auch mittleren Gebirgslagen auf einem meist mittleren, teils auch noch hohen Niveau.
Die Kombination von vorfrühlingshafter Wärme und kräftiger Februarsonne hat bereits für ein erstes Erwachen weiterer frühblühender Sträucher und Bäume gesorgt. Die Pollen, der häufig in Gärten, Parks und Friedhöfen angepflanzten Eiben (Taxus) und einiger Arten der Zypressengewächse (Cupressaeceae) lassen sich hier und da messen, besonders zahlreich im milden (Süd-)Westen des Landes. Ferntransporte aus den Nachbarländern vermischen sich dabei mit ersten Pollen heimischer Pflanzen. Da eine Rückkehr zu winterlichem Wetter als unwahrscheinlich gilt, ist im Westen mit weiter ansteigenden Konzentrationen der beiden genannten Pollentypen zu rechnen. Das allergene Potential dieser Pollen wird unterschiedlich bewertet, meist als harmlos angesehen. Jedoch scheint eine Reihe von Menschen auch auf diese Pollen mehr oder weniger stark zu reagieren. Diese Personen sollten die unmittelbare Nähe zu bereits stäubenden Pflanzen meiden.
Weitere Pollentypen, die sich in den kommenden Tagen in kleiner Zahl in unseren Pollenfallen verfangen dürften, gehören zu Ulme(Ulmus), Ahorn (speziell Silberahorn – Acer saccharinum), Pappel(Populus) oder Weide (speziell Salweide – Salix caprea).
Einzelne Eschenpollen (Fraxinus) breiten sich bei anhaltendem Wind aus Südwest von Frankreich her nach Deutschland aus.
Von Schimmelpilzsporen in der Außenluft haben Betroffene weiterhin nichts befürchten. Die Konzentrationen bleiben sehr niedrig. Nur das Zusammenfegen von heruntergefallenem Blattmaterial kann zu kurzzeitigen und lokal beschränkten Belastungen führen. Hier sollten empfindliche Pilzsporenallergiker Vorsicht walten lassen.
Matthias Werchan, 20.02.2019
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.
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