Gräserpollenzahl geht zurück, Gräser bleiben aber Hauptallergenquelle
Unverändert zur Vorwoche bleibt Gräserpollen (Poaceae) deutschlandweit der wichtigste allergologisch relevante Pollen in der Luft. Im weiten Landesteilen scheint jetzt aber der Höhepunkt der Gräserblüte vorüber zu sein. Die Konzentrationen an Gräserpollen in der Luft werden nun nicht mehr das Niveau der letzten Wochen erreichen. Hohe Belastungen sind bei pollenflugbegünstigendem Wetter dennoch weiterhin möglich, insbesondere im Norden Deutschlands und grünlanddominierten höheren Gebirgsgegenden. Ansonsten ist nach Stand der Vegetationsentwicklung noch verbreitet mit mäßiger Gräserpollenbelastung zu rechnen. Der prognostizierte unbeständige Witterungsverlauf kann jedoch auch für tageweise nahezu pollenfreie Luft sorgen. Achtung! Bei örtlich auftretenden Gewittern können sich Allergiesymptome und Symptome des allergischen Asthmas durch Gräserpollen kurzzeitig noch einmal deutlich verstärken. Stichwort: Gewitterasthma!
Die beiden Wiesenkräuter Ampfer (Rumex) und Wegerich (Plantago - Foto) blühen und sorgen für wechselnde - meist geringe bis mäßige - Pollenkonzentrationen in der Luft, in gleichbleibender Tendenz. Andere Kräuterpollen, wie die der Brennnessel (Urtica) und allmählich auch die der Gänsefußgewächse (neu: Amaranthaceae, alt: Chenopodiaceae) nehmen in der Menge allmählich zu, woran sich in der kommenden Zeit vorerst nichts ändern wird, sofern sich regenfreie Tage einstellen. Die saisonal höchsten Pollenkonzentrationen dieser beiden Arten werden im Juli bzw. August erreicht.
Pollen der Zypressengewächse (Cupressaceae) sind lokal vereinzelt in der Luft, woran sich tendenziell in den nächsten Tagen nichts ändern wird.
Die Holunderblüte (Sambucus) ist abgeschlossen. Pollenflug ist nur noch vereinzelt in den kühleren Regionen und den Bergländern zu beobachten. Von den heimischen Linden (Tilia) blühen meist nur noch wenige Bäume, wodurch sich auch der Lindenpollenflug tendenziell abschwächt.
Die Esskastanienanpflanzungen (Castanea) in Deutschland blühen und setzten schwach allergenen Pollen frei, der in erster Linie für Birkenpollenallergiker über mögliche Kreuzreaktionen relevant werden kann. Mit südlichen Winden kann dieser kleine und leichte Pollen zusätzlich aus den mediterranen Verbreitungsgebieten dieser Art bis nach Deutschland gelangen. Die Pollenzahl kann dabei tageweise stark schwanken, bleibt aber normalerweise gering. Die Tendenz ist derzeit gleichbleibend.
Vom allergenen Beifuß (Artemisia) konnten an wenigen unserer Messstationen erstmals in dieser Saison einzelne Pollen gemessen werden. Erste Pflanzen beginnen zu blühen. Bis von Beifußpollen ein allergologisches Risiko ausgeht, vergehen aber noch einige Tage. Dort, wo sich Beifußpflanzen in wärmebegünstigten Gegenden in großer Zahl angesiedelt haben, sind erste schwache Belastungen aber nicht auszuschließen.
Die Zahl an Schimmelpilzsporen der beiden allergenen Sporenarten Alternaria und Cladosporium ist vielerorts bereits auf ein allergologisch bedenkliches Niveau gestiegen, mit weiterer Zunahme ist zu rechnen. Tageweise Höhepunkte im Sporenflug sind, verbunden mit der Getreideernte, für die Monate Juli/August zu erwarten.
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Beifußes für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Gräser und des Beifußes in der Luft in Europa finden Sie hier.
Diese Wochenpollenvorhersage trägt den Namen Mariana. Barbora aus Berlin widmet diese Vorhersage Mariana aus Prag.
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