Tendenziell nur noch maximal mäßige Gräserpollenbelastungen - aber Vorsicht vor blühenden Maisfeldern!
Die Gräserblüte (Poaceae) ebbt langsam immer weiter ab. Pollenkonzentrationen, die zu hoher Allergenbelastung führen, werden nur noch an wenigen, grünlandreichen Standorten an einzelnen Tagen erreicht, oder etwas häufiger in den Höhenlagen der Alpen. Meist bleibt es in den kommenden Tagen weiterhin bei einer mäßigen Belastung, die aber durch Mahd oder länger andauernde Niederschläge noch weiter gedämpft wird. Für Gräserpollenallergiker spielt auch die beginnende Maisblüte (Zea mays) eine Rolle (siehe Foto). Nahe dieser Felder können schnell starke Allergiesymptome auftreten! Das Flugvermögen der sehr großen und schweren Maispollen ist zwar deutlich eingeschränkt, bei ca. 2,5 Mio. Hektar Mais-Anbaufläche in Deutschland ist, außerhalb größerer Städte und Waldgebiete, die Wahrscheinlichkeit mit allergieauslösenden Konzentrationen an Maispollen in Kontakt zu geraten, aber durchaus gegeben.
Achtung! Bei örtlich auftretenden Gewittern können sich Allergiesymptome und Symptome des allergischen Asthmas durch Gräserpollen - möglicherweise aber auch durch Schimmelpilzsporen - kurzzeitig noch einmal deutlich verstärken. Stichwort: Gewitterasthma!
Von den Baumpollen sind nur noch wenige Vertreter in geringer Zahl in der Luft. Meist finden sich in unseren Pollenfallen tageweise noch einige schwach allergene Esskastanienpollen (Castanea) oder einzelne Pollen spät blühender Zypressengewächse (Cupressaceae). Wiederaufwirbelungen alter, bereits sedimentierter Baumpollen, hauptsächlich Birken- und Kiefernpollen, zeigen sich in unregelmäßigen Abständen aber auch noch lange nach Beendigung von deren Blütezeit in unseren Pollenfallen.
Im Gegensatz zu den Bäumen und Gräsern (mit Ausnahme von Mais) blühen derzeit viele verschiedene Kräuter in unserer Landschaft und in weiter zunehmender Tendenz. Dominat im Pollenspektrum ist nun bis auf weiteres der Pollen der, allergologisch (bisher) wenig auffallenden Brennnessel (Urtica), gefolgt von den seit Wochen blühenden Kräuterarten Ampfer (Rumex) und Wegerich (Plantago). Der Pollenflug des allergenen Beifußes (Artemisia) ist bisher noch verhalten, nur langsam gelangen mehr Pollen dieses Typs in die Luft. Im Verlauf der nächsten sieben Tage muss deutschlandweit mit meist geringen, lokal aber auch schon deutlich stärkeren Belastungen gerechnet werden, da Beifußpollen besonders auf Straßenniveau und lokal begrenzt in der Umgebung größerer Beifuß-Ansiedlungen in weitaus größerer Mengen vorkommen können, als es unseren punktuellen Messungen auf Dachniveau vermuten lassen. Der Pollenflug der Gänsefußgewächse (neu: Amaranthaceae, alt: Chenopodiaceae) ist bisher schwach, Tendenz langsam zunehmend. Die Saison des hochallergenen Traubenkrauts (Ambrosia) hat noch nicht begonnen. Erste blühende Pflanzen wurden jedoch bereits entdeckt.
Die Konzentrationen an Schimmelpilzsporen der beiden allergenen Sporenarten Alternaria und Cladosporium sind nun vielerorts auf sehr hohem Niveau angekommen. Die derzeit anlaufende Getreideernte, bringt tageweise großer Mengen an Schimmelpilzsporen in die Luft. Pilzsporenallergiker sollten sich daher auf dem Land aber durchaus auch innerhalb von Ballungsräumen auf starke Symptome einstellen.
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Beifußes für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Gräser und des Beifußes in der Luft in Europa finden Sie hier.
Diese Wochenpollenvorhersage trägt den Namen Lucie. Barbora aus Berlin widmet diese Vorhersage Lucie aus Prag.
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