Mittwoch, 13. Februar 2019 - Dienstag, 19. Februar 2019
Hasel (Corylus)
Erle (Alnus)
Pollenflug der Frühblüher Hasel und Erle startet durch!
Während der zurückliegenden Vorhersagewoche fand insbesondere die frühblühende Hasel(Corylus) erstmals in diesem Jahr auf größerer Fläche günstige Pollenflugbedingungen bei gleichzeitig fortgeschrittenem Entwicklungsstand der pollentragenden Kätzchen. Im Westen, Südwesten, Norden und innerhalb städtischer Wärmeinseln stiegen in Folge milder Temperaturen und zeitweiligem Sonnenscheins die Pollenkonzentrationen rasch von unbedeutend auf ein «satt» mittleres Konzentrationsniveau. Ein hohes Konzentrationsniveau mit Haselpollen von jenseits 100 Pollen/m3, wird nicht jedes Jahr und wenn, dann auch nur an einigen und nicht allen Messstellen erreicht. Von den vorhandenen Sträuchern (Corylus avellana) bzw. Bäumen (Corylus colurna) gelangen einfach nicht genug Pollen in die Luft um für flächendeckend starken Pollenflug zu sorgen. In der Nähe üppig blühender Sträucher werden aber bei entsprechenden Flugbedingungen mit Sicherheit auch hohe Konzentrationen erreicht. Für die nächsten Tage sind der Hasel bei Sonnenschein und durchgängig milden Temperaturen beste Pollenflugbedingungen gegeben! Mit flächendeckend zumindest mittleren Haselpollenkonzentrationen ist zu rechnen. Neben dem Westen und Norden Deutschlands kommen nun recht schnell auch die Tieflandsregionen der Mitte und des Ostens in den «Genuss» reichlich Blütenstaubs lokal aufblühender Haseln. Zumindest anfangs noch deutlich geringer fallen die Belastungen ab den mittleren Höhenlagen der Gebirge aus.
Die heimischen Erlen (Alnus) folgen mit etwas Verzögerung dem Weg, den die Haseln bereits eingeschlagen haben. Die bisher zaghafte Erlenblüte im Westen und Norden nimmt bis zum Ende des aktuellen Vorhersagezeitraums rasch an Fahrt auf, wodurch dort die Erlenpollenkonzentrationen das Niveau des Haselpollenflugs erreichen werden und im weiteren Verlauf überschreiten. Hohe Erlenpollenkonzentrationen und damit starke Belastungen mit Erlenpollen werden bereits in den nächsten Tagen in großen Teilen des west- und norddeutschen Tieflands, sowie entlang des Rheingrabens erwartet. Wann genau die Erlen in den etwas kühleren Gegenden des Südostens bis hinauf in die mittleren Höhenlagen der Gebirge genügend Wärme akkumuliert haben, um substanziellen Anteil am Blütenstaub der Luft auszumachen, lässt sich nicht im Detail vorhersagen. Allergiker sollten sich dort aber zumindest auf den Beginn der Erlenblüte einstellen und je nach klimatischen Gegebenheiten auf eine mehr oder weniger schnell ansteigende Belastung.
Die Kombination von vorfrühlingshafter Wärme und kräftiger Februarsonne wirkt sich auch auf andere Frühblüher in unserem Land aus. Neben ersten Weidenpollen der frühblühenden Salweide (Salix caprea) oder deren Hybriden, können die heimischen Zypressengewächse (Cupressaceae), die Eiben (Taxus), erste Ulmen (Ulmus) oder Pappeln (Populus) bereits auf die kommende Wärmeperiode reagieren und an thermisch begünstigten Standorten beginnen, Pollen freizusetzen. Eine allergologische Bedeutung kommt diesen Vorboten (wahrscheinlich) noch nicht zu.
Südlich der Alpen macht sich der Frühling noch stärker bemerkbar. Die Zypressengewächse am Mittelmeer stehen in voller Blüte. Deren Pollen können zusammen mit den Pollen der dort erblühten Eschen (Fraxinus) im Luftstaub über Deutschland ebenfalls «mitmischen».
Schimmelpilzsporen sind in der Außenluft nur in unbedeutender Zahl unterwegs. Allergische Reaktionen sind daher nicht zu befürchten. Allerdings kann es während des Zusammenfegens von heruntergefallenem Blattmaterial kurzzeitig zu einer lokal beschränkten Aufwirbelung bedeutender Mengen allergierelevanter Sporen kommen. Hier sollten empfindliche Pilzsporenallergiker Vorsicht walten lassen.
Matthias Werchan, 13.02.2019
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.
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