Alles wartet auf den Frühling – Erlenblüte klingt nur langsam ab, Esche belastet nur langsam mehr.
Das kaum weichend wollende Spätwinterwetter sorgt deutschlandweit für eine diskontinuierliche Entwicklung frühblühender, pollentragender Baumarten. Pollen von Hasel (Corylus) und Erle (Alnus) sind bedingt durch den milde erste Winterhälfte bereits seit dem Jahreswechsel mehr oder weniger häufig in der Luft. Pollen von anderen Baumarten, deren Blütezeit in anderen Jahren bereits Mitte März voll eingesetzt hat, sind dagegen bisher nur in wenigen, wärmebegünstigten Gegenden Deutschlands überhaupt messbar.
Daher besteht die bedeutendste Veränderung im Pollenflug in Deutschland in den kommenden Tagen in einem allmählichen, finalen Rückgang der Hasel- und Erlenpollenbelastungen. So gehen von der Hasel nur noch in Ausnahmefällen, so z.B. im höheren Bergland oder in Küstennähe, überhaupt noch spürbare Belastungen aus.In großen Teilen des Tieflands sind bei guten Pollenflugbedingungen ansonsten geringe Mengen dieses Blütenstaubs in der Luft. Die Erlenblüte klingt nun fortschreitend vom Oberrhein bis ins nördliche Tiefland hin ab. Vielerorts belastet die Erle in den nächsten Tagen noch schwach bis mäßig. In den küstennahen Gebieten und in mittleren und höheren Berglandregionen besteht bei Sonnenschein und Wind weiterhin das Potential für starke Belastungen.
Hinsichtlich anderer Pollentypen hat sich, am bereits in der letzten Vorhersage angesprochenen deutlichen Entwicklungsgefälle der Vegetation zwischen einem milderen Südwesten und Westen und einem kühleren Nordosten, nicht viel getan. Langsam werden die Pollen der häufig in Gärten, Parks und Friedhöfen angepflanzten Eiben (Taxus) und einigen frühen Arten der Zypressengewächse (Cupressaeceae) auch im Norden Deutschlands häufiger auftreten, wohingegen im wärmeren Süden und am Niederrhein, speziell die kurze Blüte der Eibe, bereits ihren Höhepunkt erreicht oder überschritten hat. Regional können die Belastungen also bereits zurückgehen, sich anderswo aber intensivieren. Das allergene Potential der Pollen von Eibe wird unterschiedlich bewertet, meist als harmlos angesehen. Jedoch scheint eine Reihe von Menschen auch auf diese Pollen mehr oder weniger stark zu reagieren. Diese Personen sollten, wenn möglich, die unmittelbare Nähe zu stäubenden Pflanzen meiden.
Im Westen und Süden des Landes können bereits Ulmen (Ulmus), Pappeln (Populus) und erste frühe Weidenarten (Salix) blühen. Deren moderat allergenen Pollen werden mit jedem milden Tag zahlreicher. Bis die genannten Pflanzen auch im Norden und Osten Deutschlands substanziell zum Pollenflug beitragen, werden aber noch einige Tage vergehen.
Die Blühbereitschaft der allergologisch bedeutsame Esche (Fraxinus) ist in den wärmsten Regionen erreicht. Inwieweit dort der zurückliegende Frost Schäden an den Blütenständen verursacht hat, ist derzeit schwierig zu beurteilen. Es ist möglich, dass die zu erwartende, ohnehin unterdurchschnittliche Eschensaison, damit regional sogar noch schwächer ausfällt. Eine allmähliche Zunahme der Belastung auf ein schwaches, eventuell auch ein mittleres Niveau ist, abseits der Küsten- und Berglandregionen, bis zum Ende des Vorhersagezeitraums zu erwarten.
Auf den Beginn der Birkenblüte (Betula) müssen sich Allergiker in den nächsten sieben Tagen noch nicht einstellen.
Hinweis: Häufig werden im Handel nun Sträuße aus Birken- oder Weidenzweigen angeboten. Diese können sich in warmen Wohnräumen rasch entwickeln und dort für beträchtliche Pollenbelastung sorgen. In einem einzigen Birkenkätzchen können sich beispielsweise Millionen von Pollenkörnern verbergen, die bei Berührung oder Durchzug schnell in die Innenluft gelangen und Allergiesymptome hervorrufen können.
Momentan ist die Außenluft nahezu frei von Schimmelpilzsporen. In den kommenden Tagen sind bleibt dieser Zustand unverändert.
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel, der Erle und der Esche für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.
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