Pollensaison kommt weiter nur auf leisen Sohlen – Haselpollen dominieren.
In den zurückliegenden Tagen wurden einige Regionen mit unerwartet reichlich Sonne verwöhnt, während man anderswo ins Dauergrau guckte. Die Temperaturen gingen seit dem letzten Wochenende überall auf knapp unterdurchschnittliche Werte zurück. Pollenproduktion und Blütenentwicklung bei Hasel und Erle gerieten somit ins Stocken. Durch das windschwache und kalte Wetter stänkerten seitdem insgesamt wieder weniger Pollen der genannten Frühblüher herum als noch in den milden Vortagen. So regierten meist geringe Konzentrationen an Hasel- und Erlenpollen, teils war die Luft tageweise nahezu Pollen-frei. Allerdings dürften besonders in den sonnenscheinreichen Gegenden während der Mittags- und Nachmittagsstunden bei leichten Plusgraden lokal stärkere und deutlich spürbare Belastungen aufgetreten sein – wie in der Vorwoche geschrieben, ist zu dieser Jahreszeit die nächste blühende Hasel oftmals nicht weit entfernt. Anderen Pollenarten und den Sporen der Schimmelpilze behagten Wetter oder Jahreszeit nicht. Nur anfangs, vor dem Abdrängen der milden Luft, konnten einzelne Pollenkörnchen von Ahorn, Esche oder den Zypressengewächsen detektiert werden.
Bis zum Ende der aktuellen Vorhersageperiode begleiten uns hoher Luftdruck, wenig Niederschlag und kühle Temperaturen. Stellenweise lässt sich die Sonne länger blicken – dauergraue Tage sind aber auch wieder dabei. Mit Gewissheit ausschließen lässt sich derzeit ein längerer rekordmilder Witterungsabschnitt wie im Februar des Vorjahres oder auch nur „normales“ Westwindwetter. Beim Pollenflug ist vorerst eher „Däumchen drehen“ angesagt als ein verbreitetes Durchstarten der Pollensaison.
Die Haseln (Corylus), egal ob Baum- oder Strauchhasel (Corylus colurna oder C. avellana), blühen bereits verbreitet. Es werden auch Pollen freigesetzt, sobald bei etwas höheren Plusgraden (ab 5 °C) der Wind durch die blühenden Kätzchen weht. Umso mehr, wenn dazu noch die Sonne scheint, etwas weniger, wenn es aus grauer Hochnebelsuppe nieselt oder grieselt. So bleibt uns im Großen und Ganzen das meist geringe, tage- und gebietsweise auch mäßige Belastungsniveau der letzten Tage erhalten. Um blühende Haseln herum können zeitweise hohe Belastungen entstehen – dort besser Abstand halten!
Die Erlenblüte (Alnus) kommt bei den vorherrschend niedrigen Temperaturen eher zögerlich voran. Bislang blühen nur wenige Bäume, zumeist der Grauerle (Alnus incana). Bis zum Ende der Vorhersagewoche werden es dann wieder ein paar Bäume mehr sein. Das Groß der Erlen, vor allem der Schwarzerlen (A. glutinosa), wartet auf milderes Wetter. Bei längerem Sonnenschein können sich allerdings die dunklen, pollentragenden Kätzchen in der immer kräftiger werdenden Februarsonne auch bei niedrigen Außentemperaturen erwärmen und entwickeln. Die Allergiebetroffenen erwartet demnach in den kommenden Tagen größtenteils schwacher Erlenpollenflug. Im Süden und Südosten könnte leichter Föhn am Wochenende zu zeitweilig stärkerem Pollenflug und mäßigen Belastungen führen.
Vereinzelt blühende Zypressengewächse (Cupressaceae) können für ebenso vereinzelte Pollen in der Luft sorgen. Dies gilt auch für erste zeitig blühende Ulmen (Ulmus), Pappeln (Pappel) oder Ahorne (Acer). Belastungstechnisch geht von diesen Pflanzen derzeit allerdings keine Gefahr aus.
Bei den Schimmelpilzsporen der Gattungen Alternaria, Cladosporium, Epicoccum und Pleospora herrscht weiter „gepflegter Müßiggang“. Nur wenige Sporen sind in der Außenluft unterwegs. Allergiebetroffene haben durch die Sporen dieser Gattungen demnach nichts zu befürchten.
Matthias Werchan, 05.02.2025
*** Wir danken allergyinsider, einem Service von Thermo Fisher Scientific, für die Unterstützung dieser Wochenpollenvorhersage. ***
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