Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Kira

Mittwoch, 24. März 2021 - Dienstag, 30. März 2021

Birke (Betula)
Esche (Fraxinus)
Hainbuche (Carpinus)
Pappel (Populus)
Weide (Salix)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Eibe (Taxus)
Ulme (Ulmus)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Birkenwäldchen (Betula) zu Frühlingsbeginn – kein guter Ort für Allergiebetroffene

Birken- und Eschenpollensaison kündigen sich an!

Der kalendarische Frühlingsbeginn am letzten Wochenende sowie die Tage drumherum verliefen temperatur- und pollentechnisch unauffällig. Kühle Luft blieb wetterbestimmend. Intensive Frühlingsgefühle wurden damit – zumindest in der Pflanzenwelt – kaum hervorgerufen. Erlenpollenallergiker mussten sich ganz im Norden des Landes an einzelnen Tagen nochmals mit hohen Pollenkonzentrationen herumärgern. Ansonsten belastete die Erle nur gering bis mittel, mit den jeweils höheren Werten im nördlichen Teil Deutschlands. Der allergene Juniorpartner der Erle, gemeint ist die Hasel, wurde in den letzten Tagen ein mehr und mehr unsteter Geselle in der Luft und verlor seine Allergierelevanz. In den klimatischen Gunsträumen entlang des Rheins hielten allererste Hainbuchenpollen und erste Eschenpollen aus heimischen Landen (also nicht herantransportiert aus Südeuropa) Einzug. Die Pollenkonzentrationen entsprachen aber maximal einem geringen Belastungsniveau. Der Rest der Pollenschar bestand aus den Pollen von Pappel, Ulme, Weide, Eibe und Zypressengewächsen in wechselnden, größtenteils aber gedämpften Konzentrationen. Birkenpollen blieben noch außen vor.

Das Temperaturniveau der aktuell anbrechenden letzten Märzwoche hat deutlich mehr mit Frühling zu tun als das Niveau der vorangegangenen Wochen. Sogar die 20-Grad-Marke könnte nach den aktuellen Berechnungen zu Beginn der kommenden Woche fallen – zumindest im Süden und Südwesten. Eine stetige Zunahme des Gesamtpollendrucks wäre die Folge, unterbrochen höchstens durch den Kaltfrontdurchgang und Regenfälle am Wochenende. Da der Süden und Südwesten insgesamt am meisten von der Wärme profitieren, rückt dort der Beginn der Birkenblüte in greifbare Nähe. Doch der Reihe nach.

Die Erlenpollensaison (Alnus) geht in den kommenden Tagen für die allermeisten Betroffenen im Land rasch zu Ende. Nachzügelnde Erlen in den mittleren Höhenlagen der Gebirge halten dort lokal bis regional eine gewisse Pollenbelastung aufrecht. Die Möglichkeit des Überschreitens der hohen Warnschwelle kann dann punktuell nicht ausgeschlossen werden. Etwas Erlenpollen begleitet auch die Bewohner des Nordens noch durch die aktuelle Vorhersagewoche – geringe Allergiesymptome sind nicht ausgeschlossen.

Den allergenen Eschen (Fraxinus) kommen die ansteigenden Temperaturen gerade recht. Die Blühbereitschaft ist im Westen und Süden des Landes vielerorts erreicht oder es ist nur noch wenig zusätzlicher Wärmeinput notwendig, um (erste) Pollen abzugeben. Damit steigt die Pollenbelastung in diesen Regionen von einem anfangs geringen auf ein zunehmend mäßiges Niveau. Im Zuge eines ausgeprägten Wärmeschubs zu Beginn der neuen Woche sind sogar hohe Belastungen denkbar, da dann viele Eschenbäume gleichzeitig zu blühen beginnen. Wieder einmal im Hintertreffen sind die Regionen nördlich und östlich der Elbe und die mittleren und höheren Gebirgslagen. Hier dürfte sich der Beginn der Eschenblüte möglicherweise über die aktuelle Vorhersageperiode hinaus verzögern. Ein gewisser Einflug von Eschenpollen aus den Blühregionen muss allerdings einkalkuliert werden.

Spannung herrscht bei der von vielen Pollenallergikern gefürchteten Birke (Betula). Meist liegen nur wenige Tage zwischen dem Blühbeginn der Esche und dem der Birke. Daher steigt mit jedem milden Tag auch die Wahrscheinlichkeit des Auftauchens erster Birkenpollen in der Luft. Bis zum kommenden Wochenende stehen wahrscheinlich erste schwache (bis mäßige) Belastungen entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse auf dem Programm, insbesondere in den Innenstadtlagen, wo die „Wärmeinsel Stadt“ für zusätzlichen Temperaturinput sorgt. Am Wochenende selbst führt kühlere Luft zu einer kurzzeitigen Stagnation und gleichbleibenden Belastungen. Am Montag beginnt dann im Süden, Südwesten und den Rhein entlang bis hinauf ins Ruhrgebiet sehr wahrscheinlich bereits die Rallye der Birkenpollen mit insgesamt schnell steigenden Belastungen bis auf ein regional hohes Niveau. Voraussetzung ist allerdings, dass die 20 °C tatsächlich annähernd erreicht werden und sich dazu die Sonne länger am Himmel zeigt. In den Tieflagen Norddeutschlands wird der Wärmedurchbruch weniger intensiv und kürzer berechnet. Da hier zudem die bisherige Wärmesumme geringer ist als im Südwesten, halten nordöstlich von Elbe und Weser die Birken ihre „Füße weiter still“. Schwacher Birkenpollenflug durch Ferntransport könnte aber in der neuen Woche auch die Allergiker in Hamburg und Berlin treffen.   

Die Hainbuche (Carpinus), eine nahe Birkenverwandte, bedrängt durch die zügige Ausweitung ihrer Blüte und zunehmenden Pollenflug manchen Birkenpollenallergiker über allergische Kreuzreaktionen. Das Konzentrationsniveau von Hainbuchenpollen in der Luft liegt aber nur in extremen Mastjahren annähernd auf Birkenniveau, meist jedoch ± deutlich darunter. In den kommenden Tagen werden in etwa die gleichen Gebiete von Hainbuchenpollen heimgesucht, in denen sich auch Birkenpollen breit machen. Zumindest geringe bis mittlere Pollenkonzentrationen sind im Verlauf möglich. Schnellstarter unter den Hainbuchen schaffen bis zum Ende des aktuellen Vorhersagezeitraums mit ihrer Blüte vermutlich sogar den „Sprung“ über die Elbe, so dass an klimatisch begünstigten Standorten im Nordosten durchaus erste Hainbuchenpollen mitmischen können.

Die Eibe (Taxus) bringt im Westen und Süden des Landes nur noch lokal Pollen in die Luft. Die meisten Pflanzen sind bereits ausgestäubt. In der Landesmitte und im Osten und Nordosten kommt angesichts frühlingshafter Temperaturen „endlich“ Schwung in die Sache und alles, was an Büschen und Bäumen noch nicht aufgeblüht ist, sollte in den kommenden Tagen in schneller Folge erblühen. Dabei können in diesen Regionen die saisonalen Spitzenwerte erreicht werden, die im Westen und Südwesten teilweise bereits im Februar vermeldet wurden. Eiben finden sich häufig als Ziergehölz in Grünanlagen (Friedhöfen, Parks, Gärten), wodurch dort die höchsten Konzentrationen auftreten können. Diejenigen, die auf Eibenpollen reagieren, sollten die unmittelbare Nähe und vor allem das Berühren blühender Pflanzen vermeiden. Eibenpollen ist kein weithin bekannter Allergieverursacher. Allerdings berichten einige Menschen von deutlichen Allergiesymptomen im Zusammenhang mit stäubenden Eiben in deren Nachbarschaft. Eibenpollen haben zudem eine toxische Komponente (Taxine, Taxoide), deren Auswirkung auf den Menschen nur wenig erforscht ist.

In der artenreichen Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) tut sich im Zusammenhang mit dem höheren Temperaturniveau ebenfalls einiges. So lauern vor allem zu Beginn der neuen Woche vielerorts mittlere bis hohe Pollenkonzentrationen im Bereich der jährlichen Maximalwerte, in Abhängigkeit der Zusammensetzung örtlicher Anpflanzungen oder dem Vorhandensein wildwachsender Zypressengewächse mit jeweils unterschiedlichen Blühzeiten. Die Pollen einiger Arten der Zypressengewächse, beispielsweise die der Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens) oder die der Sicheltanne (Cryptomeria japonica) gelten in ihren Heimatregionen als bedeutsame Allergieauslöser. Die kleinen Anpflanzungen hierzulande sorgen allenfalls für ein lokales Allergierisiko.

Der Pollenflug von Weide (Salix), Pappel (Populus) und Ulme (Ulmus) setzt sich in den kommenden Tagen fort, bzw. beginnt bei Pappel und Weide in den Gebirgslagen und im äußersten Norden und Osten erst. Dabei ist mit steigenden Belastungen insbesondere durch Pappel- und Weidenpollen zu rechnen. Pollen von Pappel, Weide und Ulme lösen deutlich seltener Allergien aus, als beispielsweise die jetzt in Erscheinung tretenden Pollen der Eschen und Birken. Dennoch können bei einigen Pollenallergikern Allergiesymptome auch in Zusammenhang mit Weiden- und Pappelpollen auftreten, speziell an Orten mit ausgedehnten Vorkommen dieser Gattungen, wobei Pappelpollen meist in größerer Zahl auftreten, Weidenpollen dafür eine längere Saison haben.

Der windblütige und aus Nordamerika eingeschleppte Eschenahorn (Acer negundo), kann im Westen Deutschlands geringen Ahornpollenflug hervorrufen. In Ostdeutschland, wo sich diese Baumart besonders weit verbreitet hat, steht der Blühbeginn in den kommenden Tagen jedoch aus. Daher ist hier und in Gegenden ohne diese Baumart Ahornpollen aktuell ein nur seltener Gast.

Weitere Pollentypen die aktuell in mengenmäßig unbedeutender Zahl messbar sind, gehören zu Hasel (Corylus), Lärche/Douglasie (Larix/Pseudotsuga), zu Rosengewächsen (Rosaceae) und Sauergräsern (Cyperaceae).

An den Schimmelpilzsporen geht das Frühlingswetter nahezu unbemerkt vorbei. Die Sporenkonzentrationen der Außenluft bewegen sich weiter auf einem Allergiker-unbedenklichen Niveau.

Matthias Werchan, 24.03.2021

 

*** Wir danken der Astra-Zeneca GmbH und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Erle, der Esche und der Birke für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle und der Birke in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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