Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Katja

Mittwoch, 21. Februar 2024 - Dienstag, 27. Februar 2024

Eibe (Taxus)
Pappel (Populus)
Ulme (Ulmus)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Erle (Alnus) und Kohlmeise (Parus major) fühlen die milde Luft. © Albert Beukhof/Shutterstock.com

Viele Erlenpollen in der Luft – Maximum in Deutschland ist aber erreicht.

Der Winter, der schon seit Wochen keiner mehr ist, bescherte uns in der zurückliegenden Tagen wieder reichlich allergene Fracht in der Luft. Dabei legte sich die Erle fortlaufend mächtig ins Zeug und trat deutschlandweit besonders Allergiker-wirksam auf. Belastungshöhepunkte waren vor allem am vergangenen Donnerstag und Freitag zu verzeichnen, wo unter besonders milder Luft vielerorts saisonale Belastungsspitzen auftraten. Auch an den feuchteren und kühleren Tagen danach wurden die Erlen nicht belastungsmüde und oft blieben die Pollenkonzentrationen im Tagesmittel unter größeren Schwankungen oberhalb der hohen Belastungsschwelle. Haselpollen wurden im Wochenverlauf in der Menge der gemessenen Pollen immer häufiger auf die Plätze verwiesen und mal von Eiben-, mal von Pappelpollen oder auch von beiden Pollenarten gleichzeitig überholt, insbesondere im milderen Westen und Süden des Landes und innerhalb städtischer Wärmeinseln. Dort konnten an Orten mit größeren Eibenbeständen Eibenpollen tageweise sogar Erlenpollen auf Rang 2 in der Luft verweisen – nicht ungewöhnlich für diese stark stäubenden Pflanzen in deren Vollblütezeit. Daneben flogen Pollen von Zypressengewächsen, mehrheitlich beschränkt auf die West- und Südhälfte, wo vereinzelt hohe Konzentrationen auftraten. Ulmenpollen in geringer Zahl und einige wenige Ahorn-, Eschen- und Weidenpollen rundeten das Pollenbild ab – alles in Allem ziemlich pompös für Mitte Februar. Der Sporenflug von Alternaria, Cladosporium, Epicoccum und Pleospora blieb (sehr) schwach und weit unterhalb bekannter Warnschwellen.

Nach Abzug eines Sturmtiefs am morgigen Donnerstag geht es in den kommenden Tagen mal mehr (Westhälfte) mal deutlich weniger (Osthälfte) wechselhaft weiter – mild bleibt es sowieso. Der Februar dauert zwar noch eine gute Woche, wird nach den aktuellen Modellprognosen am Ende aber äußerst wahrscheinlich das zweifelhafte Prädikat „wärmster Februar seit Aufzeichnungsbeginn“ bekommen. Damit tuckert die Natur weiter in Richtung eines frühen Frühlings mit den dazugehörigen Pollenarten.

Auch in den nächsten Tagen bilden Erlenpollen (Alnus) das „Rückgrat“ der allergologisch bedeutsamen Pollenfracht der Luft. Der saisonale Zenit ist in den mildesten Regionen des Landes (entlang des Rheins und der weiteren Umgebung und im äußersten Süden) allerdings überschritten. Damit nimmt der Erlenpollenflug hier (in den Tieflagen) tendenziell wieder ab mit zwar gelegentlich noch hohen Pollenkonzentrationen, aber wahrscheinlich ohne, dass neue Spitzenwerte erreicht werden. Dazu kommt das unbeständige Wetter in der Westhälfte und das morgige Sturmtief, welches einen Gutteil der Erlenkätzchen zu Boden zerren dürfte, womit es sich dann noch schneller „ausgepollt“ hätte.
Je weiter nach Osten, umso mehr Erlen stehen weiterhin in Blüte und nach Abzug des Donnerstagstiefs kehrt hier die Sonne ein, was pollenflugförderlich ist. Sofern der starke Wind nicht allzu viele Blüten abgeknipst hat, ist in der großen Osthälfte mehrheitlich von hohen Pollenkonzentrationen auszugehen, Spitzenkonzentrationen sind eventuell noch im Nordosten, im Küstenumfeld und gebietsweise in den höher liegenden Regionen möglich.

Die Hasel (Corylus) untermalt in den kommenden Tagen die allergene Darbietung der Erle nurmehr sehr dezent. Leichter Haselpollenflug ist zwar überall wahrscheinlich, für mittlere Konzentrationen wird die Luft allerdings allmählich dünn. Diese finden sich am ehesten im Osten und Südosten des Landes und lokal in den Hochlagen der Berge.

Die Blüte der Eibe (Taxus) erreicht aktuell und in den kommenden Tagen ihr Maximum in weiten Teilen Deutschlands. Damit einher gehen an trockenen Tagen (Osthälfte!), speziell im Umfeld blühender Pflanzen (sehr) hohe Pollenkonzentrationen, die auch die Konzentrationen anderer Pollenflugverkehrsteilnehmer in der Luft in den Schatten stellen können. Weit verbreitet werden also Eibenpollen fliegen mit möglichen großen Konzentrationsschwankungen sowohl räumlich als auch zeitlich. Eiben stehen meist auf Friedhöfen, in Parks und in Vorgärten. In Waldgebieten ist diese heimische Art aber ebenso gelegentlich vertreten. Von der großen Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) gehen nach und nach mehr Arten zur Blüte über. Hier können dann im Umfeld blühender Pflanzen ebenfalls hohe Konzentrationen auftreten. Wo, wann, welche Art bereits blüht, ist allerdings nur schwer einzugrenzen. Die höchsten Konzentrationen werden im Wochenverlauf bei trockenem Wetter weiterhin im Westen und Süden erreicht. Im Osten bleiben die Konzentrationen niedriger, können aber mit Blühbeginn lokaler Zypressenarten unter Sonneneinfluss schnell ansteigen.

Pappeln (Populus), Ulmen (Ulmus) und immer mehr Weiden (Salix) blühen an immer mehr Orten. Am meisten Pollen schüttet in den kommenden Tagen die Pappel aus, wobei in nahezu allen Tieflandgegenden (Ausnahme: äußerster Nordosten) geringe bis mittlere Pollenkonzentrationen erreicht werden, mit einzelnen Pollenflugspitzen in der Umgebung blühender Pappeln vor allem ab dem Wochenende im stärker sonnenbegünstigten Osten Deutschlands. Ulmen- und vor allem Weidenpollen fliegen eher sparsam und beteiligen sich zurzeit nur mit geringem bzw. sporadischem Pollenflug.

Der rekordmilde Februar treibt nun auch den Eschen (Fraxinus) den Saft in die Knospen. Erste Bäume können im Westen in Rheinnähe in den nächsten Tagen vereinzelt blühen und dort schon für geringe Belastungen sorgen. In den meisten Landesteilen sind frühe Eschenpollen aus heimischer Produktion allerdings noch kein Aufreger.

Weitere Pollentypen, die momentan in kleiner Zahl fliegen, gehören zu Ahorn (Acer), sehr frühen Lärchen/Douglasien (Larix/Pseudotsuga) und harmlosen Ziersträuchern, wie der Kornelkirsche (Cornus mas).

Der Sporenflug allergener Schimmelpilzsporengattungen wie Alternaria, Cladosporium oder Epicoccum bleibt in der aktuellen Vorhersagewoche weiterhin unter dem Radar. Entsprechend Sensibilisierte haben nichts zu befürchten. Die saisonal zeitigen Pleospora fliegen bereits beständiger, erreichen ihr jährliches Konzentrationsmaximum in der Luft aber erst in ein paar Wochen.

Matthias Werchan, 21.02.2024

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.

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