Mittwoch, 23. Januar 2019 - Dienstag, 29. Januar 2019
Hasel (Corylus)
Erle (Alnus)
Frostwetter verhindert weiteren Anstieg der Pollenkonzentrationen.
Der Übergang zu Frostwetter in fast allen Teilen des Landes hat die weitere Entwicklung der Vegetation vorerst gestoppt. Davon sind natürlich auch die pollentragenden Frühblüher Hasel und Erle betroffen.
Die Haseln (Corylus) waren in großen Gebieten Nord- und Westdeutschlands bereits vor dem Kälteeinbruch weit entwickelt und an zahlreichen Büschen hingen stäubbereite Kätzchen. Trockene Luft und gelegentlicher Sonnenschein ließen selbst bei Dauerfrost den Blütenstaub der Haseln fliegen, der sich auch in unseren Pollenfallen nachweisen ließ. Ein schwaches Belastungsrisiko wurde aber nur in Ausnahmefällen überschritten, teilweise war die Luft auch gänzlich pollenfrei, so z.B. im Mittelgebirgsraum und in den südöstlichen Regionen Deutschlands, wo die Haseln noch in Winterruhe verharren. An dieser Situation wird sich in den nächsten Tagen kaum etwas ändern. An Tagen mit trockener Luft und Sonnenschein schwärmen Pollen aus den schon ausgereiften Kätzchen aus und können zu schwachen Belastungen führen. Gelegentliche Schnee- oder Regenfälle oder Tage mit hoher Luftfeuchte jenseits der 95 % rel. LF verhindern Pollenausschüttung und -transport – für Pollenallergiker nochmals Zeit zum Durchatmen. Kalte Nächte mit strengen Frösten können zudem die ausgereiften Haselkätzchen schädigen und damit die saisonale Gesamtbelastung reduzieren, ob und inwieweit muss abgewartet werden.
Die verbreitet vorkommenden heimischen Schwarzerlen(Alnus glutinosa) haben in den mildesten Regionen Deutschlands (äußerster Westen) zaghaft angefangen zu blühen, aber auch hier noch längst nicht überall. Die fehlende Wärme verhindert ein Weiterentwickeln der Kätzchen. Daher fliegen im Prognosezeitraum - selbst an trockenen Tagen - nur wenige «hausgemachte» Pollen dieser Art durch die Luft, die wohl nur von sehr wenigen Betroffenen als allergologische Belastung wahrgenommen werden. Auch noch letzte Pollen der Purpurerle (Alnus spaethii), eine nur als Straßenbaum angepflanzt vorkommende Kreuzung zweier nichtheimischer Erlenarten, können sich im Luftstaub finden. An Tagen mit Luftmassentransport aus Regionen südlich der Alpen besteht die Möglichkeit, dass Erlenpollen bzw. Haselpollen von dort in kleiner Zahl nach Deutschland gelangen.
Direkt am Mittelmeer blühen auch die Zypressengewächse (Cupressaceae) und erste Eschen (Fraxinus), deren Pollen unter Umständen den Weg nach Deutschland finden, ohne jedoch allergologisch Einfluss nehmen zu können.
Schimmelpilzsporen sind in der Außenluft kaum vorhanden. Daran ändert sich auch in den nächsten Tagen nichts.
Matthias Werchan, 23.01.2019
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.
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