Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Hugo

Mittwoch, 30. Mai 2018 - Dienstag, 05. Juni 2018

Brennnessel (Urtica)
Linde (Tilia)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Wegerich (Plantago)
Roggen (Secale)
Holunder (Sambucus)
Gräser (Poaceae)
Ampfer (Rumex)
Feldweg an einer Wiese

Hauptbelastungszeit der Gräser vertreibt den Gräserpollenallergikern die Freuden des frühen Sommerwetters

Der sich verabschiedende Mai wird in Deutschland als einer der bisher wärmsten seit Messbeginn in die Geschichte eingehen. Bisher lässt sich aber noch nicht sagen, in welcher Weise sich diese Wärmebehandlung auf den Pollenflug im Gesamten ausgewirkt. Sicherlich begünstigen warme Temperaturen bei ausreichendem Feuchteangebot das Wachstum und die Entwicklung der derzeitigen Hauptakteure am Pollenflug – den Gräsern (Poaceae). Ist jedoch die Blüte abgeschlossen, kommt bei den meisten Gräserarten normalerweise nicht mehr viel außer der abschließenden Samenreifung oder in einigen Fällen eine weitere, schwächere Blüte nach vorherigen Mahdterminen. Die höchsten Gräserpollenbelastungen werden in den meisten Jahren während der ersten zwei Juniwochen gemessen. Zu dieser Zeit blühen viele dominante Gräserarten gleichzeitig, beispielsweise das Knäulgras (Dactylis), der Glatthafer (Arrhenatherum) und verschiedene Schwingel- (Festuca), Trespen- (Bromus) und Rispengräser-Arten (Poa). Die vorherrschende langandauernde Wärme könnte in diesem Jahr für einen recht zeitigen Peak gesorgt haben, bzw. aktuell sorgen. Zumindest für den aktuellen Vorhersagezeitraum sollen sich Betroffene noch auf verbreitet hohe Gräserpollenbelastungen im gesamten Land einstellen! Dämpfend auf die Belastungen kann sich neben kräftigen Regenfällen, die die Pollen aus der Luft waschen auch die wachstumshemmende Trockenheit im Nordosten Deutschlands auswirken. Etwas Linderung bringt Betroffenen ein Aufenthalt in Hochgebirgslagen, an Meeresküsten bei auflandigem Wind und in geringerem Maße sogar innerhalb großer, stark versiegelter Ballungszentren mit häufig gemähten Grünanlagen sowie innerhalb geschlossener Waldgebiete. Achtung! Die gegenwärtig häufig auftretenden Gewitter können Allergiesymptome und Symptome des allergischen Asthmas durch Gräserpollen kurzzeitig sogar noch deutlich verstärken. Stichwort: Gewitterasthma! Die weißen Flusen/Flocken in der Luft haben übrigens nichts mit Gräserpollen zu tun, sondern sind allergologisch harmlose Produkte der Pappelsamenreifung, auch als Pappelwatte bekannt.

Die Roggenblüte (Secale) hat ihren Höhepunkt erreicht. Die Pollenzahlen steigen nun nicht weiter an, gehen im Verlauf der nächsten Tage in einigen Gegenden bereits wieder zurück. Generell beschränkt die Größe von Roggenpollen deren Transportvermögen durch die Luft, so dass hohe Belastung nur auf der windabgewandten Seite von Roggenfeldern zu erwarten sind. Innerhalb großer Ballungsräume oder in Waldgebieten sind meist nur wenige Roggenpollen anzutreffen.

Ampfer (Rumex) und Wegerich (Plantago) blühen in bedeutender Zahl. Der Pollenflug dieser beiden Gattungen erreicht ein wechselndes, maximal mäßiges Niveau. Die Blütezeit erstreckt sich über die gesamten Sommermonate. Wegerichpollen gilt als kreuzreaktiv zu Gräserpollen und kann daher entsprechend Sensibilisierte zusätzlich reizen. Die Brennnesselblüte (Urtica) befindet sich noch an ihrem Anfang, meist fliegen nur geringe Mengen an Brennnesselpollen. Die Hauptflugzeit beginnt meist Anfang Juli und reicht bis spät in den August hinein.

Bei den Bäumen haben nur noch einige „Spätzünder“ nicht mit ihrer Blüte begonnen, meist wärmeliebende, fremdländische Arten, wie der Götterbaum (Ailanthus) oder die Esskastanie (Castanea). Die heimischen Linden (Tilia) sind dagegen bereits in der Phase des Aufblühens und entlassen in zunehmendem Maße ihre Pollen. Allergien auf Lindenpollen sind in der Fachliteratur beschrieben. Betroffene sollten die Nähe zu diesen Bäumen meiden. Ebenso können Holunderpollen (Sambucus) bei einigen Pollenallergikern zu Symptomen führen. Die großen weißen und duftenden Blütendolden der Holunderbüsche „leuchten“ momentan an fast jeder Ecke. In der Nähe zu diesen Büschen können die Pollenkonzentrationen hoch sein, im Allgemeinen bewegen sich die Werte aber meist auf nur geringem Niveau, da der überwiegende Teil der Pollen durch Insekten übertragen wird.

Hin und wieder sind und bleiben Pollen der zahlenmäßigen Hauptakteure der Baumpollensaison, wie Birke (Betula), Eiche (Quercus) Kiefer (Pinus) und Fichte (Picea) messbar. Einige, der vor Wochen noch in Massen geflogenen Pollen, können auch noch lange nach der Saison immer wieder aufgewirbelt werden.

Einzelne Pollen der Rosengewächse (Rosaceae) und der Zypressengewächse (Cupressaeceae) sind gelegentlich messbar.

Derzeit blühen in Dörfern und Städten verbreitet Liguster-Hecken (Ligustrum). Die kleinen weißen Blüten sind zwar insektenbestäubt, es können jedoch auch Pollen durch den Wind davongetragen werden. Da der Liguster zur gleichen Pflanzenfamilie gehört, wie Olive und Esche (Ölbaumgewächse/ Oleaceae) sind allergische Kreuzreaktionen bei Eschenpollenallergikern möglich, speziell dort wo Liguster zahlreich als Zier- und Heckenpflanze eingesetzt wird und zur Blüte gelangt.

Die Zahl der Schimmelpilzsporen allergologisch bedeutsamen Gattungen wie Alternaria und Cladosporium nimmt weiter zu. Ein allergologisches Risiko kann nicht ausgeschlossen werden. Die Hauptbelastungsmonate mit den genannten Sporengattungen sind der Juli und der August.

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Roggens für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationen der Gräser in der Luft in Europa finden Sie hier.

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Ihr Team des Polleninformationdienstes

 

 

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