Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Hermine

Mittwoch, 21. September 2022 - Dienstag, 27. September 2022

Traubenkraut (Ambrosia)
Gräser (Poaceae)
Frühherbstliche Abendstimmung in Brandenburg. © Barbora Werchan, 16.09.2022

Pollenflug – welche Pollenarten sind noch dabei?

Wieder liegt eine Woche mit reichlich Niederschlägen hinter uns. Dazu blieb es herbstlich kühl mit ersten kräftigen Schneefällen in den Alpen. Unter diesen Bedingungen schafften es die Pollen kaum aus ihren Blüten heraus. Sowieso melden sich zu dieser Jahreszeit nur noch wenige Pflanzen blühbereit. Potential hätte theoretisch Ambrosia gehabt, aber auch da sind witterungsbedingt nur sehr wenige weitere Pollen zur bestehenden Jahressumme hinzugekommen, selbst in der sonst so ergiebigen Niederlausitz. Ferntransporte blieben bei westlichen bis nordwestlichen Winden ebenfalls aus. Rückblickend kann also von einer sehr Pollen-armen Woche gesprochen werden, auch wenn es hier und da einzelne Gräser,- Brennnessel-, Gänsefußpollen bis in unsere Messgeräte schafften. Die Sporen der Schimmelpilze konnten diesen Witterungsbedingungen etwas mehr abgewinnen. So überschritt Cladosporium zumindest anfangs an einigen westdeutschen Messstationen recht deutlich die Sporentyp-eigenen Warnschwellen zur möglichen Auslösung allergischer Symptome. Alternaria war dies in den zurückliegenden Tagen nur sehr vereinzelt und auch nur geradeso möglich. Teils waren die Sporen von Epicoccum häufiger in der Luft als die von Alternaria.

In den kommenden Tagen ist es erst leicht, später zunehmend wechselhaft, auf bestenfalls Jahreszeit-üblichem Temperaturniveau. Nennenswerter Pollenflug wird damit wahrscheinlich nicht (mehr) ausgelöst.

Das Traubenkraut (lat. Ambrosia) hat seine besten Tage hinter sich. Die Blühintensität nimmt immer weiter ab. Dennoch werden selbst jetzt noch Pollen freigesetzt. Belastet ist vor allem die Niederlausitz mit ihren großen Ambrosiabeständen. Auch die umgebenden Regionen können ein paar Pollen abbekommen, wenn die Windrichtung stimmt und Pollen aus der Niederlausitz abtransportiert werden. Ein bisschen Sonne, mildere Luft und Wind können hier im äußersten Fall für mäßige Belastungen sorgen. Im Rest des Landes sind spürbare Belastungen mit Ambrosiapollen im Prinzip vorbei, auch wenn sich ab und an ein Pollenkorn entdecken lässt.

Von den anderen Pollentypen des Sommers, namentlich Gräser (Poaceae), Brennnesselgewächse (Urticaceae), Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae/ Amaranthaceae), Beifuß (Artemisia) und Wegerich (Plantago) dürfte bis auf leise Einzelauftritte keine große Show mehr zu erwarten sein. Damit ist für die hier genannten Pollentypen das „Happyend“ der Pollensaison erreicht.

In Kürze erreichen die örtlich angepflanzten Zedern (z.B. die Atlaszeder, lat. Cedrus atlantica) Blühbereitschaft und können mit ihren allergologisch unbedeutenden aber recht großen Pollen Koniferen-typischen Schwefelregen in unmittelbarer Nähe zu den blühenden Bäumen hervorrufen.

Zu den oben genannten Pollentypen gesellen sich ganz vereinzelte Pollen von Ampfer (Rumex), Hopfen (Rumex) und Zypressengewächsen (Cupressaceae), sowie Pollen von Spätblühern wie Efeu (Hedera), Knöterich-Arten (Polygonaceae), Korbblütlern (Asteraceae) und vom „Gründünger“ Senf (Sinapis - Brassicaceae).

Der Sporenflug der von unseren Messstellen erfassten Schimmelpilzsporen-Typen Alternaria, Cladosporium und Epicoccum lässt peu a peu nach. Dennoch sind an trockenen Tagen, und im Zusammenhang mit der aktuell stattfindenden Maisernte, Ausbrüche über die Sporentyp-eigenen Warnschwellen möglich und Allergiesymptome nicht ausgeschlossen. Insbesondere Epicoccum lässt sich mit dem Abschwellen des Sporenflugs viel Zeit, so dass in der Vergangenheit selbst bis in den November hinein beachtliche Sporenkonzentrationen in der Außenluft festgestellt wurden. Theoretisch können allergische Beschwerden auch durch die Basidiosporen der Ständerpilze (Basidiomycota) hervorgerufen werden. Da aus Deutschland keine empirischen Daten zu Konzentrationen und Zeiträumen des Auftretens dieser Sporen in der Außenluft bekannt sind, soll an dieser Stelle nur auf den möglichen Zusammenhang hingewiesen wird. Aus der Fachliteratur ist zumindest bekannt, dass die kleinen Basidiosporen im Übergang zwischen Sommer und Herbst und gefördert durch Feuchtigkeit für gewöhnlich sehr dominant in Erscheinung treten.


Matthias Werchan, 21.09.2022


*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG, der AstraZeneca GmbH und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser, des Beifußes und des Traubenkrauts (Ambrosia) für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Gräser und des Traubenkrauts (Ambrosia) in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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