Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Gideon

Mittwoch, 27. September 2023 - Dienstag, 03. Oktober 2023

Brennnesselgewächse (Urticaceae)
Gänsefußgewächse (Amaranthaceae/Chenopodiaceae)
Gräser (Poaceae)
Traubenkraut (Ambrosia)
Tropfenvorhänge an Spinnennetzen sind ein untrügliches Zeichen für das nahe Ende des Pollenjahrs. © Paul Aniszewski/Shutterstock.com

Der Pollenflug kommt zur Ruhe – Pollenallergiker haben kaum noch etwas zu befürchten.

Die vergangenen Tage waren schon wieder durch außergewöhnlich hohe Temperaturen geprägt, die nur zum Wochenende einen frühherbstlichen Dämpfer erhielten. Das schöne Wetter nutzten allerdings nur wenige Pollen für einen Bummel durch die Luft. Registriert wurden in niedrigster Dosierung hauptsächlich Pollen von Brennnessel- und Gänsefußgewächsen, Beifuß und diversen anderen krautigen Pflanzen. Ambrosiapollen blieben hauptsächlich auf den vergangenen Donnerstag (und vor allem auf die Osthälfte) beschränkt. Zu einem bedeutsamen Ambrosia-Fernflugevent, ausgelöst durch südliche Winde, ist es in der zurückliegenden Vorhersagewoche demnach nicht gekommen. Von substanziellem Gräserpollenflug, der über ein geringes Maß hinausgegangen wäre, kann ebenfalls nicht berichtet werden. Die sonnig-warmen Tage dürften damit weitgehend störungsfrei an den Pollenallergikern im Land vorübergegangen sein. Die gemessenen Werte für den Alternaria-Sporenflug lagen ebenfalls durch die Bank unter dem bekannten Schwellenwert, zur möglichen Auslösung von Allergiesymptomen. Zeitweilige Überschreitungen des Schwellenwertes können während der warmen Mittags- und Nachmittagsstunden durchaus trotzdem aufgetreten sein. Ähnliches gilt auch für Cladosporium. Hier wurde sogar „ganz offiziell“ der Sporentyp-eigene Schwellenwert an einzelnen Tagen und an einzelnen Stationen leicht überschritten. Epicoccum-Sporen flogen beständig, nahmen aber in der Häufigkeit gegenüber der Vorwoche etwas ab.

Ein rabiates Durchgreifen des Herbstes ist auch in den nächsten Tagen nicht zu erwarten, allerdings muss auch der Spätsommer zum Freitag sein „hohes Ross“ vor allem in der Nordhälfte des Landes verlassen und macht einem „nur“ leicht überdurchschnittlichem Temperaturniveau Platz. Im Süden werden zwar Wolken und Nebelfelder mehr, aber die Temperaturen können sich durchaus weiterhin sehen lassen. Egal wie warm und sonnig es noch wird, die pollenarme Zeit des Jahres hat definitiv begonnen.

In Blühlaune sind in den kommenden Tagen nur noch wenige Gewächse. Bei den bekannten allergenen Pflanzen könnte man nochmals das Traubenkraut (lat. Ambrosia) hervorheben. In den Vorjahren wurden selbst Anfang Oktober gelegentlich Ambrosiapollen in geringen bis mittleren Konzentrationen beobachtet. Die teils sonnigen Tage und milden bis warmen Temperaturen in der Südhälfte bekommen zumindest ein Prädikat für gute Pollenflugbedingungen. Es fehlt aber am Wind, um Pollen weithin zu verfrachten. Das Allergierisiko ist somit insgesamt gering. Auch in und um die großen Ambrosia-Bestände in der Niederlausitz und bei unseren südlichen und östlichen Nachbarn ist nicht mehr allzu viel los.

Pollen anderer krautiger Pflanzen zeigen ebenfalls Präsenz, erreichen aber keine Allergiker-wirksamen Konzentrationen mehr. Hierzu gehören die Pollen von Beifuß- (Artemisia), Brennnesselgewächsen (Urticaceae), Gänsefußgewächsen (Chenopodiaceae/Amaranthaceae) und Gräsern (Poaceae).

Aktuell beginnt allmählich die Zedernblüte (Cedrus). Diese Garten- und Parkbäume können an sonnigen Oktobertagen – in klassischer Nadelbaum-Manier – für starken Polleneintrag in die Umgebungsluft sorgen. Es sind im unmittelbaren Umfeld blühender Bäume auf Autoscheiben oder anderen glatten Oberflächen sogar gelbe Pollenschleier möglich. Allergiesymptome dürften daraus nicht resultieren. Eine Allergie gegen Pollen der hier gepflanzten Arten, meist Atlaszeder (Cedrus atlantica), ist (wahrscheinlich) sehr selten.

Vereinzelte Pollen steuern Ampfer (Rumex), Wegerich (Plantago) und Zypressengewächse (Cupressaceae) bei, sowie insektenbestäubte Spätblüher wie Efeu (Hedera), Knöterich-Arten (Polygonaceae), Korbblütler (Asteraceae) und Senf (Sinapis Brassicaceae).

Der Flug bekannter allergener Sporen bewegt sich in den nächsten Tagen auf jahreszeitlich üblichen Niveaus. Es überwiegen bei Alternaria und Cladosporium in allen Landesteilen Konzentrationen unterhalb der bekannten Warnschwellen. Punktuell und/oder stundenweise können diese Sporentyp-eigenen Schwellenwerte jedoch erreicht oder leicht überschritten werden und sensible Sporenallergiker reizen. Beim Zusammenharken von Laub sollten Betroffene zudem mit hausgemachten Sporenbelastungen rechnen. Auch die Maisernte kann die Luft temporär und lokal stärker verunreinigen. Epicoccum-Sporen bilden ebenfalls einen bedeutenden Teil der Schimmelpilzsporen-Komposition, gerade jetzt im Herbst. Dabei werden meist mittlere Konzentrationen erreicht, mehr ist an milden und trockenen Tagen aber auch möglich.

Matthias Werchan, 27.09.2023



*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***


Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Traubenkrauts für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Gräser und des Traubenkrauts in der Luft in Europa finden Sie hier.

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