Mittwoch, 13. September 2017 - Dienstag, 19. September 2017
Gräser (Poaceae)
Brennnessel (Urtica)
Gänsefuß (Amaranthaceae)
Traubenkraut (Ambrosia)
Dem Pollenflug geht mehr und mehr die Puste aus.
Wechselhaftes Frühherbstwetter hält Deutschland fest im Griff. Die Bedingungen für möglichen Pollenflug sind schlecht. Damit können Pollenallergiker aufatmen. Allergene Pollen in nennenswerter Menge kann praktisch nur noch das Traubenkraut (Ambrosia) liefern. Hohe Konzentrationen in der Nähe ausgedehnterer Ambrosiabestände (Südostbrandenburg) sind weiterhin möglich, hier müssen Betroffene dann mit starken Beschwerden rechnen. Die meist isolierten Vorkommen in anderen Regionen können punktuell zu unterschiedlich starken Belastungen führen, je nach Bestandsgröße der lokalen Vorkommen und der Entfernung zu den Pflanzen. Viele Ambrosiapflanzen sind aber mittlerweile bereits im Stadium der Samenreife angelangt und die Pollenproduktion und -freisetzung lässt insgesamt nach.
Andere wichtige Allergenträger wie der Beifuß (Artemisia) oder die Gräser (Poaceae) haben praktisch keinen Einfluss mehr auf Allergiker. Punktuell sind schwache Belastungen im äußersten Norden und Osten nicht auszuschließen.
Die Konzentrationen an Brennnesselpollen (Urtica) in der Luft sind zuletzt deutlich zurückgegangen. Diese Pollenart bleibt aber dominant in der Luft, wobei der Rückgang der Pollenzahl weiter geht.
Hin und wieder werden noch Pollen anderer Kräuter gemessen, insbesondere der Gänsefußgewächse (neu: Amaranthaceae, alt: Chenopodiaceae), des Ampfers (Rumex) und des Wegerichs (Plantago). Zusätzlich fliegen einzelne Pollen von Korbblütlern (Asteraceae) und auch wieder Pollen der Kreuzblütler (Brassicaceae). Der größte Teil der Kreuzblütlerpollen wird im Frühjahr durch die Rapsblüte in die Luft entlassen. Jedoch können jetzt im Übergang zum Herbst Pollen desselben Typs durch Senfpflanzen (Sinapis) freigesetzt werden. Senf wird häufig zur Gründüngung angepflanzt und erinnert mit seinen leuchtend gelben Blüten stark an Rapsblüten (siehe Foto).
Sehr spät im Jahr blühen auch die Heidekrautgewächse (Ericaceae) und der Efeu (Hedera) und setzten Pollen frei, die vereinzelt in unseren Pollenfallen auftauchen.
Häufiger als Pollen sind weiterhin Schimmelpilzsporen unterwegs. Die für Allergiker besonders wichtigen Formen Alternaria und Cladosporium können dabei stellenweise noch für Beschwerden sorgen. Jedoch hat das Risiko für die Betroffenen bereits deutlich abgenommen. Spätestens ab Oktober ist die Sporenzahl in der Außenluft dann so gering, dass keine allergologisch relevanten Konzentrationen mehr erreicht werden. Das Ende der Sporensaison wird für den Spätherbst erwartet.
Ärztliche Anmerkungen (Prof. Dr. med. K.-C. Bergmann):
Bisher gibt es in Deutschland keine Vorhersage für den Flug von Alternaria und Cladosporium. Wir halten es aber für notwendig, auf den Flug dieser beiden Schimmelpilze in der Außenluft hinzuweisen. Alternaria führt nicht selten zu einem allergischen Asthma bronchiale mit starken Symptomen. Es wird wie auch anderen Formen von allergischem Asthma medikamentös behandelt, kann aber auch durch eine Immuntherapie in seinen Folgen positiv beeinflusst werden. Wir werden in den nächsten Folgen dieser Vorhersagen noch weiter darauf eingehen.
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Beifußes für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Gräser, des Beifußes und des Traubenkrauts in der Luft in Europa finden Sie hier.
Diese Wochenpollenvorhersage trägt den Namen Georg. Wir widmen diese Vorhersage unserem Kollegen Georg aus Berlin zu seinem Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch Georg!
Mehr Informationen zur Namensgebung einer Wochenpollenvorhersage finden Sie hier.