Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Felix

Mittwoch, 13. Juni 2018 - Dienstag, 19. Juni 2018

Brennnessel (Urtica)
Gänsefuß (Amaranthaceae)
Ampfer (Rumex)
Esskastanie (Castanea)
Wegerich (Plantago)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Gräser (Poaceae)
Holunder (Sambucus)
Linde (Tilia)
Bisher noch relativ selten in unseren Pollenfallen – Brennnessel- und Gänsefußpollen (hier unter 400-facher lichtmikroskopischer Vergrößerung und angefärbt mit Safranin) © Matthias Werchan

Gräserpollenbelastungen rückläufig - Kräuterpollen langsam zahlreicher.

Die gute Nachricht für alle Gräserpollenallergiker (Poaceae) lautet:

Das Schlimmste ist überstanden.

Nachdem vor allem der Norden Deutschlands in den ersten Junitagen noch sehr hohen Gräserpollenkonzetrationen ausgesetzt war, sinkt jetzt nahezu überall die Zahl der gemessenen Pollen. Einzig in den hohen Berglagen oberhalb von etwa 1.000 m ü. NN können die Konzentrationen noch zunehmen. Von weiterhin verbreitet hohen Belastungen im Norden des Landes abgesehen, stellen sich in den meisten anderen Regionen Belastungen auf einem mittleren Niveau ein. In Gegenden mit größeren ungemähten Grünlandvorkommen und in den kühleren Lagen der Mittelgebirge wird bei pollenflugtauglichen Witterungsbedingungen das mittlere Belastungsniveau in den nächsten Tagen jedoch noch überschritten. Weiterhin bieten Meeresküsten bei auflandigem Wind, Zentren größerer Städte, sowie geschlossene Waldgebiete einen mehr oder weniger großen Schutz vor einer allzu großen Gräserpollenfracht. Die Blüte des Roggens (Secale) ist vorüber. Es sind keine Roggenpollen mehr in der Luft. Achtung! Immer noch können durchziehende Gewitter Allergiesymptome und Symptome des allergischen Asthmas durch Gräserpollen kurzzeitig (zu Beginn des Gewitters) deutlich verstärken. Stichwort: Gewitterasthma!

Bei den Grünlandkräutern der Gattungen Ampfer (Rumex) und Wegerich (Plantago) hat sich in den letzten Tagen nicht viel verändert. Es gibt neben bereits fruchtenden Exemplaren weiterhin blühende Pflanzen. Der Pollenflug hat sich kaum verändert und bewegt sich auf geringen bis mäßigem Niveau, mit den höheren Werten insbesondere dort, wo die Pflanzen sich in größerer Zahl ungestört bis zur Blüte entwickeln können. Wegerichpollen gilt als kreuzreaktiv zu Gräserpollen und kann daher entsprechend Sensibilisierte zusätzlich reizen.

Nach dem zeitigen Aufleben der Brennnesselblüte (Urtica) entwickelt sich diese nun etwas gemächlicher weiter. Die Pollenzahlen nehmen in den nächsten Tagen weiter zu. Die Hauptflugzeit wird aber erst für die Monate Juli August erwartet. Allergologisch sind Brennnesselpollen (bisher) wenig auffällig, was möglicherweise auch einer unzureichenden Allergie-Diagnostik geschuldet sein kann.

Der Pollenflug der Gänsefußgewächse (neu: Amaranthaceae, alt: Chenopodiaceae) hat zaghaft begonnen. Allmählich werden die Pollenzahlen nun ansteigen aber in den kommenden Tagen kaum über ein geringes Konzentrationsniveau herauskommen.

Nur sehr wenige Baumarten blühen zu dieser Jahreszeit noch und bringen frischen Pollen in die Luft. Am bekanntesten sind sicherlich die Blüten der Lindenbäume (Tilia), die derzeit noch für geringe bis mäßige Pollenbelastungen sorgen. Einzelne Fälle von Allergien auf Lindenpollen sind in der Fachliteratur beschrieben. Betroffene sollten die Nähe zu diesen Bäumen meiden. Auch wenn der überwiegende Teil der Pollen von Insekten übertragen wird, gelangt doch ein gewisser Anteil in die Luft. Im äußersten Süden und Norden und in kühleren Mittelgebirgsregionen hält die Blüte noch ein paar Tage an mit mehr oder weniger gleichmäßigem Pollenausstoß. Ansonsten ebbt sie bereits ab und die Belastungen gehen zurück.

Wärmeliebende, fremdländischer Arten, wie Götterbaum (Ailanthus) oder Esskastanie (Castanea) blühen. Götterbaumpollen sind mögliche Allergieauslöser. Außerdem geht ein strenger, oft unangenehmer Geruch von den männlichen Blüten dieser Art aus. Esskastanienpollen können über Kreuzreaktionen für Birkenpollenallergiker relevant sein. Allerdings ist deren Pollenzahl hierzulande im Vergleich zur Pollenzahl der Birke verschwindend gering, da Esskastanien nur in wenigen, meist kleinen Anpflanzungen vorkommen. In der Nähe zu solchen Anpflanzungen und tageweise durch Ferntransport aus der Mittelmeerregion auch in ganzen Regionen können die Pollenzahlen (teilweise sprunghaft) deutlich nach oben gehen.

Der Holunder (Sambucus) ist fast überall verblüht. Damit geht kein Allergierisiko mehr von diesen Pflanzen aus.

Hin und wieder sind und bleiben Pollen der zahlenmäßigen Hauptakteure der Baumpollensaison, wie Birke (Betula), Eiche (Quercus) Kiefer (Pinus) und Fichte (Picea) messbar. Einige, der vor Wochen noch in Massen geflogenen Pollen, können auch noch lange nach der Saison immer wieder aufgewirbelt werden.

Ganz vereinzelt sind Pollen der Rosengewächse (Rosaceae) und der Zypressengewächse (Cupressaeceae) messbar.

Die Schimmelpilzsporen-Belastung der Außenluft hat bei den beiden allergologisch bedeutsamen Gattungen Alternaria und Cladosporium im mitteldeutschen bis norddeutschen Tiefland nun ein Niveau erreicht, wo entsprechend Sensibilisierte mit dem Auftreten von (auch starken) Allergiesymptomen rechnen müssen. Die Belastungen nehmen weiter zu. Die höchsten Konzentrationen werden bei den genannten Sporengattungen für gewöhnlich im Juli und August erreicht, meist in Verbindung mit der Getreideernte.

 

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Roggens für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationen der Gräser in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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