Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Felicitas

Mittwoch, 04. März 2020 - Dienstag, 10. März 2020

Esche (Fraxinus)
Pappel (Populus)
Weide (Salix)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Eibe (Taxus)
Blühbeginn der Weide (Salix) im Emsland © Dr. Anke Simoleit

Aktuell wenig Aufregung beim Pollenflug

Nachdem die Natur den Frühling schon vor Wochen „ausgerufen“ hat, ist nun der meteorologische Übergang in den Frühling ebenfalls geschafft. Dementsprechend weit war und ist die Pollensaison fortgeschritten. Das Temperaturniveau des rekordwarmen Winters setzt sich aktuell fort, kann im Monat März aber niemanden mehr erstaunen und löst in der Natur keine Entwicklungssprünge aus. Rekorde sind also – sowohl beim Wetter als auch beim Pollenflug – aktuell nicht zu verzeichnen und auch nicht in Sicht. Was bedeutet dies für die Allergiker?

Die Haselsaison (Corylus) ist im Tiefland praktisch ausgestanden. Schwache Belastungen konzentrieren sich in den kommenden Tagen auf kühlere Berglandregionen. Einzelne Haselpollen können von dort bis in die Täler oder das weitere Umland geweht werden. Eine Bedeutung für Allergiker hat die Hasel im Tiefland nun nicht mehr.

Auch die Erle (Alnus) „macht immer mehr Platz“ für andere Pollenarten in der Luft. Die Blütezeit unser häufigsten heimischen Erlenart, der Schwarzerle (Alnus glutinosa) geht im Tiefland langsam zu Ende, was sich bereits deutlich an den immer geringer werdenden Pollenkonzentrationen an unseren Messstellen zeigt. Sogar an Tagen mit guten Pollenflugbedingungen wurde höchstens noch ein mittleres Belastungsniveau gemeldet. Der Abwärtstrend setzt sich im aktuellen Vorhersagezeitraum weiter fort, wodurch es in weiten Gebieten immer häufiger nur noch für schwache Belastungen reicht. In mittleren und höheren Berglagen hat die Erle allerdings gebietsweise noch Potential auch starke Symptome hervorzurufen, sofern nicht Regen und- Schneefälle jeglichen Pollenflug unterbinden.  Für manchen Allergiker herrscht nun eine gewisse Verschnaufpause bevor sich erste Birkenpollen (Betula) in Bewegung setzten – voraussichtlich ab Mitte März.

Die allergene Esche (Fraxinus) steigert peu a peu die Eschenpollenlast in Deutschland. Aufgrund der gedämpften Temperaturen und des wiederholten Durchzugs von Niederschlagsgebieten steigen die Belastungen nur langsam an, erreichen in der Fläche weiterhin nur schwache Werte. In der Umgebung erblühter Bäume können Eschenpollen zahlreicher vorkommen und stärkere Beschwerden auslösen. Zu den Eschenpollen der Bäume hierzulande gesellen sich stellenweise weitere aus südlichen Nachbarländern, die bei entsprechenden Witterungsbedingungen (Südwind) zu uns gelangen können.

Wild stäubende Eiben (Taxus) gehören weitergehest der Vergangenheit an. Zumindest in den Niederungen sind die allermeisten der kleinen Eibenzäpfchen leergepustet und die Pollenkonzentrationen nehmen tendenziell ab. Nachzügler im Tiefland und die größtenteils noch aktiven Eiben in den Höhenlagen der Mittelgebirge halten an „guten Tagen“ jedoch überall im Land noch einige der kleinen Eibenpollen in der Luft. Hohen Eibenpollen-Konzentrationen sind aber nur in den Bergen in Nachbarschaft zu blühenden Pflanzen zu erwarten.

Zypressengewächse (Cupressaceae) stäuben im Mittelmeerraum schon seit ein paar Wochen sehr intensiv.  Die Pollen von beispielsweise der Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens) oder die der Arizona-Zypresse (C. arizonica) gelten dort als wichtiges Allergen. Bei uns gehen ebenfalls mehr und mehr Arten dieser Pflanzenfamilie in Blüte, beispielsweise Scheinzypressen der Gattung Chamaecyparis, die im Siedlungsbereich häufig als Hecken oder zur Begründung von Parks und Friedhöfen gepflanzt werden. Allergiesymptome durch Pollen der Zypressengewächse sind in Deutschland möglich, aber Pollenkonzentrationen wie sie am Mittelmeer gemessen werden, treten bei uns (bei weitem) nicht auf, so dass Betroffene nur in der Nähe zu den blühenden Pflanzen (stärkere) Symptome zu erwarten haben.

Pollen der Pappel (Populus) fliegen nun beständig in kleiner bis mittlerer Zahl überall im Land umher. Meist handelt es sich bisher um die Pollen der Zitterpappeln (Populus tremula), die verbreitet aufgeblüht sind. Hinzu kommen allmählich auch andere Pappelarten. Auch die Weidenblüte (Salix) setzt nun verstärkt ein (Siehe Foto), ebenso wie die Ulmenblüte (Ulmus). Daher sind Weiden- und Ulmenpollen ab jetzt mehr oder weniger regelmäßig im Luftstaub zu finden, in allerdings meist recht kleiner Zahl; Pappelpollen sind in den allermeisten Gegenden die deutlich dominanteren. Allen drei genannten Pollenarten wird hierzulande keine große Bedeutung in der Allergologie zugesprochen, wobei (leichte) Allergiesymptome insbesondere durch Pappelpollen in der Literatur beschrieben werden.

Weitere Pollenarten, die vereinzelt messbar sind, gehören insbesondere zu Ahorn (Acer) und der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der sehr milde Winter hat an geschützten Orten die ein oder andere Brennnessel (Urtica) oder andere Kräuter überleben lassen. Einzelne Kräuterpollen in der Luft sind daher nicht unmöglich.

Die Sporen allergener Schimmelpilzsporengattungen wie Alternaria und Cladosporium sind in der Außenluft derzeit kaum zu finden. Die Bedingungen sind für Allergiker daher in den nächsten Tagen weiterhin sehr gut.

Matthias Werchan, 04.03.2020

 

 

 

 

*** Wir danken der AstraZeneca GmbH und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel, der Erle und der Esche für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

 

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