Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Erik

Mittwoch, 31. Januar 2024 - Dienstag, 06. Februar 2024

Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Selbst im kühlen Nordosten Deutschlands sind immer mehr Haseln (Corylus) blühbereit, so wie hier in Lobetal, nördlich von Berlin. © Barbora Werchan am 29.01.2024

Hasel- und Erlenpollen weiter auf dem Vormarsch – vor allem der Süden und Westen sind betroffen.

Das oftmals sonnige und milde Wetter der letzten Tage ist nicht spurlos an Hasel und Erle vorbeigegangen. An einer Vielzahl von Messstationen sind erstmals in dieser Saison nennenswerte Pollenmengen eingeflogen. Besonders spendabel waren die Haseln in der gesamten Westhälfte, der Landesmitte, im Süden und auch im Küstenumfeld. Hier traten um das zurückliegende Wochenende herum häufig mittlere Pollenbelastungen auf, ganz im Südwesten gab es von der Hasel sogar schon die volle Breitseite und hohe Belastungen. Die Erle verhielt sich dagegen zurückhaltender und schickte in den oben genannten Gebieten meist geringe Pollenmengen ins Rennen, vereinzelt wurde auch die mittlere Warnschwelle erreicht. Andere Pollenarten oder Schimmelpilzsporen flogen „unter dem Radar“ und belasteten nicht.

In den kommenden sieben Tage verbleibt das Wetter auf der Mildschiene, wobei die Sonne vor allem die Südhälfte begünstigt. Die Landesmitte und der Nordosten müssen wohl mit unbeständigerem Wetter vorliebnehmen, was zumindest den dortigen Pollenallergikern zugutekäme. Von klassischem Winterwetter kann im Vorhersagezeitraum jedenfalls keine Rede sein.

In den Tieflagen im Süden, Südwesten und Westen dürfte das Groß der Haseln (Corylus) in den kommenden Tagen den Höhepunkt der Blüte erleben. Entsprechend sind dort bei trockenem, vielleicht sogar sonnigem Wetter und in milder Luft mittlere bis hohe Pollenkonzentrationen verbreitet einzukalkulieren, saisonale Spitzenwerte inklusive. Auch die mittleren Berglagen sollten sich hier bereits auf ansteigende Belastungen einstellen. Weiter nach Nordosten dulden vor allem die häufigen Niederschläge keine andauernden Polleneskapaden in der Luft. Trocknet es hier mal länger ab, kann jedoch der spürbare Wind die Haselkätzchen rasch abtrocknen und den Pollenflug aufleben lassen. Dann wären zumindest stunden- oder tageweise ebenfalls mittlere bis hohe Pollenkonzentrationen möglich – bis zum nächsten Regen. Bleibt es überwiegend regnerisch sind nur einzelne Pollen zur Stelle und kaum Belastungen zu erwarten.

Die heimischen Grau- und Schwarzerlen (Alnus incana und A. glutinosa) kommen in den nächsten sieben Tagen vor allem in den umsonnten und milden Regionen im Südwesten und Süden und entlang des Rheins auf Touren. Erlenpollen machen sich hier verbreitet daran, die Schwelle zur hohen Belastung zu reißen. Erste Erlen sind auch weiter nördlich blühbereit – leichter Erlenpollenflug ist bei trockenem Wetter demnach bis hoch an die Küsten möglich. Im Umfeld blühender Bäume sind die Belastungen auch hier mal mäßig bis stark. In den unteren und mittleren Berglagen spielen Erlenpollen nur im Südwesten eine Rolle, ansonsten ist die Höhenluft kaum von Erlenpollen getrübt.

Mit jedem weiteren milden Tag (> 10 °C) entwickeln sich frühe Zypressengewächse (Cupressaceae) und erste Eiben (Taxus) im milden Westen und Südwesten zur Blühreife. Örtlich kann es in den nächsten Tagen dort bereits zu geringen Belastungen mit diesen beiden Pollenarten kommen. Im Großteil des Landes herrscht allerdings noch winterliche Stille beim Pollenflug dieser Gewächse.

Möglich sind bei Sonnenschein vor allem im Westen, der Mitte und im Süden auch vereinzelte Pollen von Ahorn (Acer), Pappel (Populus) und/oder Ulme (Ulmus), wobei vor allem die Pappel unter günstigen Umständen punktuell für etwas Betrieb in der Luft sorgen kann. Bei Südwestwind kann etwas Eschenpollen (Fraxinus) aus dem Mittelmeerraum hierzulande antanzen, dürfte allerdings, wenn, dann kaum weiter als in den äußersten Süden und Südwesten vorankommen.  

Der Sporenflug von Schimmelpilzen der Gattungen Alternaria, Cladosporium, Epicoccum ist bis zum Ende der aktuellen Vorhersageperiode von Ereignislosigkeit geprägt. Allenfalls bei den Pleospora kann es bei feucht-milder Witterung zu schwachem Sporenflug kommen, der aber höchstwahrscheinlich keinen Einfluss auf das Allergiegeschehen nehmen wird.

Matthias Werchan, 31.01.2024

 


Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.

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