Mittwoch, 29. Januar 2020 - Dienstag, 04. Februar 2020
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Pollenbelastungen durch Hasel und Erle so wechselhaft wie das Wetter
Die in den tieferen Lagen Deutschlands nahezu überall blühbereiten Kätzchen der Hasel (Corylus) hatten es seit der Herausgabe der letzten Vorhersage schwer, ihre Pollen loszuwerden. Bis zum vergangenen Wochenende verharrten die Lufttemperaturen im niedrigen einstelligen Bereich, teils wurde der Gefrierpunkt nicht überschritten, zudem war die bodennahe Grundschicht häufig feucht und Sonne Mangelware. Die anschließende Wetterumstellung brachte reichlich Niederschläge, die ebenfalls kaum Pollenflug zuließen und es wurde weniger mild, als zuerst prognostiziert. Hielten niederschlagsfreie Phasen, gepaart mit Sonnenschein jedoch länger an, kam es regional zu kurzen Phasen mit mittleren bis hohen Pollenkonzentrationen. Sonst fiel der Pollenflug sehr schwach aus, tageweise war sogar gar nichts mehr los. Betroffen von diesen Verhältnissen war auch die Erle (Alnus), die weiterhin noch ganz am Beginn ihrer Saison steckt, bzw. steckengeblieben ist.
In den kommenden Tagen setzt sich die unbeständige Wetterlage in allen Gebieten Deutschlands weiter fort, die Temperaturen steigen jedoch an, womit sich insbesondere den Erlen die Chance zur weiteren Ausreifung ihrer pollentragenden Kätzchen bietet. Den Haseln fehlt es im Tiefland nicht mehr viel an Wärme, sondern eher an geeigneten Pollenflugbedingungen, denn deren Kätzchen sind vielerorts „überreif“ und warten auf die Chance zum Stäuben. Bei teils zweistelligen Temperaturen und Wind vermindert allein der Regen das vorhandene Potential hoher Haselpollenbelastung. Bleibt der Regen für länger aus, kommt der Pollenflug in Gang. Bis zum nachfolgenden Regenereignis ist ein Anstieg bis auf ein hohes Belastungsniveau jederzeit möglich! Ausgenommen sind von dieser Entwicklung die mittleren und hohen Berglagen, wo die Haselblüte nur stellenweise begonnen hat und etwaige Belastungen hauptsächlich aus den umliegenden Tälern stammen. Ähnliches gilt für die heimischen Schwarzerlen (Alnus glutinosa), die den Großteil der Erlenpollenlast in unserem Land hervorbringen. Die meisten Bäume dieser Art stecken in einer weit fortgeschrittenen Reifungsphase ihrer Kätzchen oder sind bereits ausgereift und warten wie ihre allergenen Verwandten (Haseln) auf „schönes Wetter“ zur Bestäubung. Erlenpollen sind daher bei längeren Schönwetterabschnitten in allen Tieflandregionen ein Thema, wobei dann von niedrigen bis zu hohen Pollenkonzentrationen alles möglich erscheint. Fällt längere Zeit Regen bleibt die Luft pollenfrei.
Neben Hasel- und Erlenpollen sind örtlich Pollen des Ahorns (Acer) und der Ulme (Ulmus) nachweisbar. Die ersten Ulmenblüten und Blüten des zeitig blühenden Silberahorns (Acer saccharinum) haben sich an wärmebegünstigten Standorten hierzulande geöffnet. Ganz lokal werden dazu Pollen der Zypressengewächse (Cupressaceae) ausgeschüttet. Der Großteil etwaig messbarer Pollen dieser Pflanzenfamilie dürfte bei Südwind aus mediterranem Raum zu uns gelangen. Auch erste Eschenpollen (Fraxinus) gelangen auf diesem Weg zu uns, ohne dass sich Eschenpollen-Allergiker derzeit Sorgen machen müssten. . Die Sporenzahl allergener Schimmelpilzsporengattungen wie Alternaria und Cladosporium in der Außenluft ist und bleibt vernachlässigbar gering und für Allergiker unbedenklich. Veränderungen sind in den kommenden Tagen weiter nicht zu erwarten.
Matthias Werchan, 29.01.2020
*** Wir danken der AstraZeneca GmbH und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.
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