Mittwoch, 02. Oktober 2019 - Dienstag, 08. Oktober 2019
Gänsefuß (Amaranthaceae)
Brennnessel (Urtica)
Gräser (Poaceae)
Beifuß (Artemisia)
Traubenkraut (Ambrosia)
Das Pollenjahr ist vorbei - nur noch wenige Nachzügler sind in der Luft.
Wechselhaftes Herbstwetter hat weite Teile Deutschlands im Griff. Damit geht die diesjährige Pollensaison ohne neuerliche Überraschungen und ohne viel Tamtam zu Ende. Bei längerem Sonnenschein und Wind können noch bis zum Monatsende einzelne Pollen der bis zuletzt noch aktiven Pollenquellen in der Luft sein. Meist handelt es sich um Pollen spätblühender Gräser (Poaceae) oder letzte Pollen des Beifußes (Artemisia), der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae/Amaranthaceae), der Brennnesselgewächse (Urticaceae) und nicht zu vergessen, des Traubenkrauts/wiss. Ambrosia. Keiner der genannten Pollentypen hat jetzt noch einen spürbaren Einfluss auf das Allergiegeschehen.
Mögliche Symptome, die auf Inhalationsallergene in der Luft hindeuten, sind daher eher auf Pilzsporen zurückzuführen, denn auf Pollen oder können in Innenräumen von beispielsweise Hausstaubmilben (Dermatophagoides pteronyssinus und D. farinae) ausgelöst werden. Die durch Hausstaubmilben verursachten Symptome sind im Jahresverlauf gesehen zu Beginn der Heizperiode am intensivsten.
Frische Pollen in nennenswerter Zahl produziert aktuell die Zeder (z.B. die Atlaszeder, lat. Cedrus atlantica). Deren allergologisch unbedeutenden Pollen können punktuell rund um die in Parks und Gärten angepflanzten Bäume für etwas gelbes Sediment auf glatten Oberflächen sorgen. Die Blüte des Efeus (Hedera) geht allmählich zu Ende. Noch können sich jedoch Efeupollen in der Luft befinden, von denen es nichts zu befürchten gibt.
Weitere Pollenarten die noch nicht gänzlich aus der Luft verschwunden sind, gehören vor allem zu verschiedenen Vertretern der Korbblütler (Asteraceae) aus der „bunt blühenden Fraktion“ der insektenbestäubten Arten, beispielsweise der – häufig verwilderte – Topinambur (Helianthus tuberosus), der bis in den November hinein blüht oder die als Zierpflanzen kultivierten Herbstastern (Gattung: Symphyotrichum). Sollten Sie auf Ambrosia und/oder Beifuß reagieren, vermeiden Sie möglichst das Aufstellen von selbstgesammelten oder gekauften Blumensträußen mit Astern, Sonnenblumen oder Goldrute in Ihrer Wohnung. Die Pollenproduktion dieser Arten ist beträchtlich und sorgt für eine Kontaminierung der Wohnräume mit Pollen und möglicherweise auch für allergische Kreuzreaktionen in Innenräumen. Weitere, vereinzelte Pollen kommen von blühenden Knöterichgewächsen (Polygonaceae), vor allem der Gattung der Flügelknöteriche (Fallopia) und von Senfäckern (Sinapis). Senf gehört zu den Kreuzblütlern und wird zur Gründüngung gepflanzt. Er erinnert aktuell mit seinen leuchtend gelben Blüten an die Zeit der Rapsblüte im Mai.
Schimmelpilze allergener Arten wie Alternaria, Cladosporium und Epicoccum finden nach dem reichlichen Nass von oben bessere Wachstumsbedingungen vor und können sich, sofern die Temperaturen nicht dauerhaft niedrig einstellig sind oder in den Frostbereich wandern, weiterhin entwickeln. Allerdings sind die Bedingungen für Sporenflug im besten Fall noch als suboptimal zu bezeichnen. Entsprechend liegen die aktuellen Konzentrationen der genannten Gattungen an den meisten Tagen und im größten Teil Deutschlands bereits unterhalb allergologischer Warnschwellen. Da diese Warnschwellen noch schwieriger zu bestimmen sind, als bei Pollenallergikern bei Schimmelpilzsporen allerdings nur sehr ungenau bekannt sind, sind bei empfindlichen Betroffenen beim Aufenthalt in der Natur sogar im Oktober noch Allergiesymptome entwickeln, die auf Sporenflug zurückzuführen sind, speziell an sonnig-warmen Tagen.
> Mit dem heutigen Tag endet unsere wöchentliche Vorhersage für diese Pollensaison. Wir wünschen allen Allergiebetroffenen eine möglichst lange beschwerdefreie Zeit. Kommen Sie gut durch den Herbst und Winter! Rechtzeitig zum Start der Saison 2020 werden wir Sie wieder aus erster Hand informieren! <
Matthias Werchan, 02.10.2019
*** Wir danken der AstraZeneca GmbH und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser, des Beifußes und des Traubenkrauts für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Gräser, des Beifußes und des Traubenkrauts in der Luft in Europa finden Sie hier.
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