Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Darius

Mittwoch, 11. März 2020 - Dienstag, 17. März 2020

Esche (Fraxinus)
Pappel (Populus)
Ulme (Ulmus)
Weide (Salix)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Eibe (Taxus)
Wann kommt die Birke? Unsere Pollenflugvorhersagen geben Auskunft. © Ivanko80/Shutterstock.com

Esche fliegt schon - wann kommt die Birke?

Der viele Regen der vergangenen Tage hielt die Luft sauber und die Pollenbelastung niedrig. Zudem ließ das verhaltene Temperaturniveau keine allzu großen Sprünge in der Vegetationsentwicklung zu. Es liegt kurz gesagt eine recht allergikerfreundliche Woche hinter uns. Allergikerfreundlich geht es auch noch in die aktuelle Vorhersagewoche. Allerdings deutet der Trend zum Wochenende und dem Beginn der neuen Woche Richtung Hochdruckwetter, womit sich der Pollenflug im Allgemeinen deutlich verstärken dürfte.

Die Hasel (Corylus) kann vom vorhergesagten trockenen und milden Wetter kaum noch profitieren. Im Tiefland sind bis auf wenige Korkenzieherhaseln (eine Varietät unserer heimischen Hasel) die allermeisten Haseln abgeblüht. Geht man allerdings die Berge hinauf, sind ab einer bestimmten Höhe noch mancherorts Haselsträucher in Blüte und können lokal schwach belasten.

Ähnlich sieht es bei der Erle (Alnus) aus, deren Blüte sich aus den Tieflagen verabschiedet (hat) und die vorwiegend in den Bergen belastet. In vielen Mittelgebirgsgegenden stecken die dortigen Schwarzerlen (Alnus glutinosa) noch immer inmitten ihrer Saison. Im Zuge des Zustroms milderer Luft und unter kräftiger Märzsonne sind hier sogar noch einmal ansteigende Pollenbelastungen – lokal bis auf ein starkes Niveau – möglich. Erlenpollen werden von dort aus über das ganze Land verteilt. Zusammen mit möglichen Ferntransporten aus Nord- und Osteuropa fliegen Erlenpollen bis zum Ende des aktuellen Vorhersagezeitraums in geringen bis mittleren Konzentrationen, mit den geringsten Werten im Westen und Südwesten unseres Landes.

Unsere heimischen Eschen (Fraxinus excelsior) haben im Vorhersageraum bisher keinen „Alarm ausgelöst“. Es fliegen zwar schon Eschenpollen, aber für mehr als ein geringes Belastungsniveau hat es bisher nicht gereicht. Nachdem bekanntlich „Gut Ding Weile haben will“, brauchen die Eschen ein wenig mehr Frühlingsluft und Sonnenschein, um ihre Blüten in Stellung zu bringen und die Pollenkonzentrationen nach oben zu treiben. Je nach Temperaturverlauf ist im zweiten Teil der Vorhersagewoche durchaus das Potential für erste mittlere Belastungen gegeben, verbreitet bleibt es jedoch bei wenigen Pollen in der Luft und einer schwachen Belastungssituation.

Der Beginn der bei Pollenallergikern gefürchteten Birkenblüte (Betula) rückt aktuell in Sichtweite. Bisher wurde kein Birkenpollenflug im Land registriert. Daran sollte sich bis zum Wochenende auch noch nichts ändern. Allerdings ist nach heutiger Lesart im Verlauf der neuen Woche mit dem Aufblühen erster Bäume zu rechnen, bevorzugt an wärmebegünstigten Orten im Westen und Südwesten. Birkenpollenflug „light“ ist bis zum Ende des Vorhersagzeitraums also durchaus möglich, zusätzlich begünstigt durch das trockene Hochdruckwetter. Im Norden und Osten und in den Höhenlagen der Berge müssen sich Allergiker noch keine Gedanken um Birkenpollen in der Luft machen. Hier regieren die Pollen anderer Gewächse den Luftstaub.

Recht potent sind die Pappeln (Populus) aufgestellt, deren Hauptblütezeit wir nun erleben. Tageweise sind Pappelpollen dominant, ohne in ihrer Zahl einer durchschnittlichen Birkenpollensaison das Wasser reichen zu können. Allergiesymptome durch Pappelpollen sind möglich, werden zumindest in der Fachliteratur beschrieben. Durch die im Mai/Juni in der Luft befindlichen Samen (Pappelwatte) der Pappel droht Allergikern übrigens keine Gefahr.

Neben den Pappeln sind Weiden (Salix) und Ulmen (Ulmus) aktiv. Trotz beginnender Hauptsaison ist meist kein bedeutender Pollenflug dieser beiden Pflanzengattungen zu erwarten. Insbesondere Weidenpollen haben recht hohe Klebeeigenschaften (ein Tribut an die Bestäubung durch Insekten) und fliegen daher häufiger in größeren Klumpen von bis zu duzenden aneinandergeklebten Pollen umher.

Eibenpollen (Taxus) machen im Flachland niemandem mehr zu schaffen. Einzig im Bergland halten einige Eiben noch Restpollen in ihren Zäpfchen.

Zypressengewächse (Cupressaceae) stäuben im Mittelmeerraum schon seit ein paar Wochen sehr intensiv.  Die Pollen von beispielsweise Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens) oder die der Arizona-Zypresse (C. arizonica) gelten dort als wichtiges Allergen. Bei uns blühen gleichfalls einige Arten dieser Pflanzenfamilie, beispielsweise Scheinzypressen der Gattung Chamaecyparis, die im Siedlungsbereich häufig als Hecken oder zur Begründung von Parks und Friedhöfen gepflanzt werden. Allergiesymptome durch Pollen der Zypressengewächse sind in Deutschland möglich, aber Pollenkonzentrationen wie sie am Mittelmeer gemessen werden, treten bei uns (bei weitem) nicht auf, so dass Betroffene nur in der Nähe zu den blühenden Pflanzen (stärkere) Symptome zu erwarten haben.

Von problematischen Mengen an Ahornpollen (Acer) in der Luft hört man in Deutschland für gewöhnlich nichts. Allerdings beginnt aktuell die Blüte des Eschenahorns (Acer negundo), eines windbestäubten Neubürgers aus Nordamerika. Diese Art bringt einiges an moderat allergenen Ahornpollen in die Luft, weit mehr als unseren heimischen, insektenbestäubten Arten liefern. Die Verbreitung des Eschenahorns beschränkt sich vorwiegend auf Ostdeutschland und die Auenlandschaften westdeutscher Flussniederungen, wo dementsprechend in den nächsten drei bis vier Wochen stetig geringe bis mittlere Ahornpollenkonzentrationen auftreten können, bis in etwa auf das Niveau einer schwachen Haselblüte herauf. In den anderen Gebieten tritt Ahornpollen dagegen nur vereinzelt und unstet auf.

Weitere Pollenarten, die in der aktuellen Vorhersagewoche in kleiner Zahl am Start sein können, gehören insbesondere zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae), zur Lärche/Douglasie (Larix/Pseudotsuga) und zum Buchsbaum (Buxus). Erste Hainbuchenpollen (Carpinus) können fliegen. Der sehr milde Winter hat an geschützten Orten die ein oder andere Brennnessel (Urtica) oder andere Kräuter überleben lassen. Einzelne Kräuterpollen in der Luft sind daher nicht unmöglich.

Die Sporen allergener Schimmelpilzsporengattungen wie Alternaria und Cladosporium sind in der Außenluft derzeit kaum zu finden. Gelegentlich fliegen in geringer Zahl die mit Alternaria verwandten Pleospora. Pleospora tragen ähnliche Allergene in sich wie Alternaria. Ob die geringen Sporenzahlen eine Relevanz für Betroffene haben, ist fraglich. Für die allermeisten Sporen-Allergiker besteht kein Allergierisiko.

Matthias Werchan, 11.03.2020

 

*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG, der AstraZeneca GmbH und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel, der Erle, der Esche und der Birke für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle und der Birke in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

 

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