Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Cornelius

Mittwoch, 13. September 2023 - Dienstag, 19. September 2023

Brennnesselgewächse (Urticaceae)
Gänsefußgewächse (Amaranthaceae/Chenopodiaceae)
Gräser (Poaceae)
Traubenkraut (Ambrosia)
Wegerich (Plantago)
Noch einmal Septembersonne zum Verwöhnen. © Gergely Zsolnai/Shutterstock.com

Nochmal ein bisschen Sommer – nochmal ein bisschen Pollenflug.

In der zurückliegenden Vorhersagewoche ging es hoch her in Deutschland, zumindest hinsichtlich des Luftdrucks und der Temperatur – es herrschte ausgewachsenes Sommerwetter, welches nicht viele Fragezeichen offenließ. Selbst der Pollenflug stand eher im Zeichen des Spätsommers als im Zeichen des Frühherbsts. Sonne und Wärme fanden vor allem bei den Brennnesselgewächsen Anklang und hinterließen im ganzen Land beständig ein zumindest mittleres Konzentrationsniveau. Einige Stationen meldeten anfangs sogar nochmals hohe Konzentrationen, was eher zu den Ausnahmeerscheinungen zu dieser Jahreszeit gehört. Mit südöstlichen Winden fielen um den 9. September herum Ambrosiapollen über den Osten Deutschlands her und hinterließen hier kurzzeitig hohe Belastungen auf großer Fläche. Teile der Ambrosiawolke erreichten auch den Norden und die Mitte Deutschlands und brachten dort mittlere Belastungen mit sich. Gräser und Gänsefußgewächse taten ebenfalls so, als wäre noch August und flogen stetig in zumindest geringer Zahl. Einzelne Stationen meldeten für die Gräser sogar ein knapp mittleres Belastungsniveau. Schon deutlich unstetiger steuerten andere krautiger Pflanzen Pollen bei, namentlich Ampfer und Wegerich mit Einsprengseln von Beifuß, Hopfen und insektenbestäubten Pollenträgern. Die bekannten allergenen Sporen der Marke Alternaria und Cladosporium beließen es meist bei Konzentrationen unterhalb der Schwellenwerte. An einzelnen Tagen gab es aber auch Überschreitungen und im Schnitt wurde in etwa das Niveau der Vorwoche erreicht oder leicht überschritten. Recht häufig flogen Epicoccum-Sporen, teils häufiger als Alternaria.

Nach der sprichwörtlichen „kalten Dusche“, die aktuell mit einem ordentlichen Temperaturrückgang und kräftigen Regengüssen einherging, kehrt zum Wochenende noch einmal sommerliches Wetter zum Genießen ein, bevor uns ab Montag von Westen her der Frühherbst mit häufigeren Regenfällen und kühleren Temperaturen auf die Pelle rückt. Spätestens ab dann dürften nur noch wenige verschüchterte Pollen unterwegs sein.

Das allergene Traubenkraut (lat. Ambrosia) könnte zumindest in der ersten Hälfte der Vorhersagewoche nochmals gebietsweise mitmischen mit einem, wenn man so will, Höhepunkt zum Samstag, wo die Osthälfte wieder Pollen aus Südosteuropa erwarten dürfte. Ob es nochmals für hohe Belastungen in weiter Flur reicht, lässt sich erst im Nachhinein ermitteln. Mittlerweile hat die Ambrosiablüte in ganz Europa ihren saisonalen Höhepunkt überschritten und Fernflugereignisse fallen entsprechend weniger intensiv aus. Im Westen und Norden des Landes spielen Ambrosiapollen abgesehen, von punktuellen Erscheinungen mit durchaus intensiveren Belastungen rund um größere Bestände herum, keine Rolle mehr. Am deutschlandweiten Ambrosiahotspot in der Region Niederlausitz sind mittlere bis hohe Belastungen bis zum Ende der Woche einzukalkulieren. Danach gehen auch hier die Belastungen mit den aufkommenden Niederschlägen deutlich zurück.

Bei den Pollen der Brennnesselgewächse (Urticaceae) ist endgültig Abpfiff. Das imposante Konzentrationsniveau der Vorwoche ist nun Geschichte und was bleibt sind geringe Konzentrationen mit einer gewissen Chance, dass es anfangs hier und da für etwas mehr reicht.

Den zuletzt noch so aktiven Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae/Amaranthaceae) geht so langsam die Puste aus. Bis zum Wochenende sind Pollen dieser Familie noch relativ regelmäßig in geringer Menge im Luftstaub, danach vereinzeln sich die Pollen und spielen allergietechnisch praktisch keine Rolle mehr. Ähnlich geht es Ampfer (Rumex), Beifuß (Artemisia) und Wegerich (Plantago) – ein letzter, aber nicht allerletzter Schwung Pollen bis zum Wochenende und danach: Tschö mit ö.

Gräserpollen (Poaceae) könnten in den kommenden Tagen regional wieder den zweiten oder sogar ersten Platz im Pollenranking einnehmen, ohne sich dabei besonders „Mühe“ geben zu müssen. Die restlichen spätblühenden Gräserarten und Nachzügler aus dem Sommer können es mit den „dahinsiechenden“ Kräutern aufnehmen, ohne selbst mehr Pollen in Umlauf bringen zu müssen. Kurz gesagt, Gräserpollen fliegen weiterhin in geringer Menge mit lokal vereinzelt mittleren Niveaus, werden allerdings durch die zunehmende Niederschlagsneigung ab Wochenbeginn ebenfalls schnell zu unsteten Gesellen in der Luft.

Weiterhin fliegen vereinzelte Pollen des Hopfens (Humulus) und Baumpollen aus der großen Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae), eventuell lassen sich erste Zedernpollen blicken (Cedrus). Ansonsten gehört das Feld insektenbestäubten krautigen Pflanzen wie dem Efeu (Hedera), diversen Korbblütlern (Asteraceae), Heidekrautgewächsen (Ericaceae), Doldenblütlern (Apiaceae), Knöterichgewächsen (Polygonaceae) oder Kreuzblütlern (Brassicaceae). Deren allergene Relevanz ist aufgrund der sehr geringen Pollenzahl in der Luft in den meisten Fällen unbedeutend.

Der Sporenflug allergener Schimmelpilze nimmt graduell ab. Trotzdem kann es noch gelegentlich zur Überschreitung der Sporentyp-spezifischen Schwellenwerte von Alternaria und Cladosporium kommen, speziell unter den trockenwarmen Bedingungen der ersten Tage der Vorhersagewoche und nach den letzten Niederschlägen. Beim Zusammenharken von (feuchtem) Laub oder wenn das Maisfeld um die Ecke abgeerntet wird, kann es zum kurzzeitigen lokalen Anstieg der Sporenbelastung über die Hintergrundbelastung hinaus kommen und dann möglicherweise zu kurzzeitigen allergischen Reaktionen. Epicoccum-Sporen fliegen in der Menge in etwa gleichauf mit Alternaria und erreichen damit aktuell mehr oder weniger ihre „beste Zeit“ im Jahr. Pleospora spielen derzeit gar keine Rolle.

Matthias Werchan, 13.09.2023



*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***


Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Traubenkrauts für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Gräser und des Traubenkrauts in der Luft in Europa finden Sie hier.

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