Mittwoch, 27. Januar 2021 - Dienstag, 02. Februar 2021
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Pollenflug von Hasel und Erle verharrt auf gedämpftem Niveau
In Anbetracht der niedrigen Temperaturen und häufiger Schnee- und Regenfälle haben sich seit dem letzten Wochenende bis zum heutigen Vorhersagetag nur wenig Pollen in die Luft verirrt. Die Belastungen durch Hasel- und Erlenpollen fielen demnach nur äußerst schwach aus. Vor dem Wochenende blies uns jedoch kurzzeitig kräftiger Wind mit milder Luft aus dem Mittelmeerraum um die Ohren. In dieser Luft versteckten sich deutlich mehr Hasel- und Erlenpollen, womit auch stärkere Allergiesymptome möglich waren. Zusätzlich erhielten wir in Deutschland Besuch von ein paar Zypressenpollen aus Südwesteuropa, die aller Wahrscheinlichkeit nach keine Wirkung auf Allergiebetroffene gehabt haben.
Beim Wetter der nächsten Tage geht es in unserem Land deutlich spannender zu als beim Pollenflug. Laut Deutschem Wetterdienst ist zwischen unwetterartigem Tauwetter mit Dauerregen im Südwesten des Landes, ergiebigen Schneefällen und Schneebruch in einem schmalen Streifen etwa entlang der Elbe und trockenkalter Luft im Nordosten alles zwischen sehr mild und frostig kalt, sehr nass und völlig trocken möglich. Für die pollenwerfenden Gewächse der Marke Hasel (Corylus) und Erle (Alnus) liefern die für den Südwesten und Westen prognostizierten mehrheitlich milden Temperaturen der kommenden Tage (weitere) Anreize zur Reifung ihrer Kätzchen. Ob die reifen Pollensäckchen sich auch öffnen können, um ihre Pollen weithin zu verstreuen, hängt dann von der relativen Luftfeuchte und der Länge der Niederschlagspausen ab. Generell sind eine hohe Luftfeuchte nahe 100 % und Regenfälle hinderlich für die Pollenfreisetzung. Sollte doch einmal die Sonne die Oberhand gewinnen, ist vorwiegend Haselpollenflug Thema. Differenzierte Prognosen über die Intensität des Pollenflugs gestalten sich aufgrund des Hin und Hers beim Wetter schwierig. In vielen Regionen des Tieflands sind erste (Osten, Südosten, Nordosten) oder bereits zahlreiche (Westen, Südwesten, Nordwesten) Haselsträucher blühbereit, wodurch allgemein zumindest schwache Belastungen möglich sind, die sich im Umfeld blühender Haseln an Tagen mit besseren Pollenflugbedingungen (trocken, windig, Plusgrade) schnell auf ein mittleres bis hohes Belastungsniveau steigern können. Höhere Berglagen dürften allenfalls mit herantransportierten Pollenkörnern aus den Tallagen oder dem umliegenden Tiefland zu tun haben. Bei den Erlen stecken wir aktuell in der Zeit der abklingenden oder zu Ende gehenden Blüte der Purpurerle (Alnus × spaethii) und noch vor Beginn der Blüte der Schwarzerle (Alnus glutinosa). Ob bereits innerhalb dieser Vorhersagewoche die ersten Schwarzerlen „zur Tat schreiten“ und ganz im Südwesten und am Rhein die eigentliche Erlenpollensaison einleiten, ist nicht völlig ausgeschlossen. Mit sehr viel Betrieb in der Luft ist, insbesondere aufgrund der anhaltend nassen Witterung, noch nicht zu rechnen. Weiter nach Norden, Osten und die Berge rauf bleiben die Erlenkätzchen in den kommenden Tagen geschlossen.
Weiterhin können bei Windrichtung Südwest Pollen von Zypressengewächsen (Cupressaceae) aus der Mittelmeerregion zu uns geweht werden, so sie sich denn überhaupt durch Regen und Schnee zu uns durchkämpfen können. Eine allergologische Bedeutung habe diese vereinzelten Pollen nicht.
Allergene Schimmelpilzsporen haben Betroffene in der Außenluft nicht zu befürchten. Veränderungen sind in den kommenden Tagen keine zu erwarten.
Matthias Werchan, 27.01.2021
*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.
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