Mittwoch, 18. Januar 2023 - Dienstag, 24. Januar 2023
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Wintercomeback nimmt dem Pollenflug der Hasel den Wind aus den Segeln.
Überall „grünt und blüht“ die Hasel. So könnte man die letzten Tage rückblickend in einem etwas übertragenem Sinne betrachten. Natürlich ist es für grüne Blätter an den Bäumen und Sträuchern noch zu früh. Das „spürt“ auch die Hasel. Allerdings blüht die Hasel tatsächlich deutschlandweit und sorgte, sofern es trocken blieb, für nahezu beständigen Haselpollenflug. Die vielen Niederschläge und die seit Wochenbeginn zurückgehenden Temperaturen tolerierten jedoch keine allzu heftigen Entwicklungen. Meist blieb es bei mäßigen Belastungen in trockenen Phasen, mit entsprechenden Dämpfern während der häufigen Regen- und zuletzt auch Schneefälle. Neben den Haselpollen flogen Erlenpollen in geringen Konzentrationen. Lokal könnten die Belastungen durch erste aufblühende heimische Erlen (Schwarz- und Grauerle) auch schon höher ausgefallen sein, ohne dass unsere punktuellen Messstellen dies abbildeten. Die brühwarme erste Januarhälfte hat außerdem dazu geführt, dass erste Ulmen- und Ahornpollen aus heimischer Produktion gemessen wurden. Daneben tauchten in den vergangenen Tagen, wie auch schon in den beiden Vorwochen hin und wieder Pollen der Zypressengewächse auf. Allergierelevanz bestand für die drei letztgenannten Pollentypen nicht.
Das Wetter der kommenden Tage verspricht einen winterlichen Touch, mit regionalen Schneefällen und Temperaturen um den Gefrierpunkt, wobei es im Norden generell etwas milder ist als im Süden. Im Großen und Ganzen „droht“ uns also ein jahreszeitengemäßer Witterungsabschnitt, der den Pollenflug in seine Schranken weist.
Strippenzieher beim Pollenflug bleibt in den nächsten Tagen weiterhin vor allem die Hasel (Corylus). Die Blüte setzt sich in praktisch allen Landesteilen (höhere Berglagen ausgenommen) weiter fort, kommt allerdings aufgrund der tiefen Temperaturen deutlich zur Ruhe. Eine Weiterentwicklung noch geschlossener Haselkätzchen, ist bei frostigen Temperaturen und viel Bewölkung nicht möglich. Der Pollenflug speist sich also zum größten Teil aus den bereits offenen Kätzchen. Alles in allem ist in allen Tieflagen mit geringen Pollenbelastungen zu rechnen. Gelegentlich können die Konzentrationen an Tagen mit Sonnenschein und leichten Plusgraden auch die Schwelle zur mäßigen Belastung überschreiten. Bleibt es bei Hochnebel und fehlendem Wind dauerfrostig und zieht Schneefall durch, ist die Luft auch tagsüber größtenteils pollenfrei.
Das erstes zaghafte Zucken der beginnenden Erlenpollensaison (Alnus), verbunden mit dem Blühbeginn von Schwarz- und Grauerle (A.glutinosa und A.incana), dürfte bei den winterlichen Temperaturen erst einmal beendet sein. Die Entwicklung der Erlenkätzchen kommt bis auf weiteres zum Erliegen. Einzelne Erlenpollen werden sich dennoch unter die Haselpollen mischen und ein gelegentlich leichtes Belastungsniveau in den Tieflagen hervorrufen. Im Umfeld bereits blühender Bäume (vor allem im Rheinland) ist bei Sonnenschein und Werten über 0 °C von spürbareren Belastungen auszugehen.
Auch Zypressengewächse (Cupressaceae) oder frühblühenden Ulmen- (Ulmus) und Ahornarten (Acer) dürfte bei dem Wetter der nächsten Tage „kalte Füße“ bekommen und ihren Pollenausstoß stark reduzieren, so dass nur mit Glück mal ein Pollen dieser Arten in die ein oder andere Nase oder in unsere Pollenfallen weht.
Allergene Schimmelpilzsporen spielen in der Außenluft in den kommenden Tagen keine Rolle, bzw. sind von Konzentrationen, wie sie für Sporenallergiker bedenklich sind, weit entfernt.
Matthias Werchan, 18.01.2022
*** Wir danken der AstraZenca GmbH und der Allergopharma GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Siehier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Siehier.
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