Mittwoch, 02. Februar 2022 - Dienstag, 08. Februar 2022
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Statt Schneeflocken immer mehr Erlenpollen im Umlauf. Hasel weiterhin aktiv.
Winterwetter blieb in den vergangenen Tagen weiterhin ganz überwiegend den Berglandbewohnern vorbehalten. In den Tieflagen wechselten sich Wolken, Wind, häufige Regenschauer und zeitweiliger Sonnenschein ab, womit beim Wetter immerhin ein paar Akzente gesetzt und das lahme Dauergrau der Vorwochen beendet wurde. Den überwiegend im Tiefland vorhandenen Pollenflug dominierte die dort allseits blühbereite Hasel. Dort wo es längere Zeit niederschlagsfrei blieb und dazu noch die Sonne schien, stellten sich zeitweilig sogar hohe Haselpollenbelastungen ein, wie z.B. am vergangenen Freitag im Berliner Raum. Ansonsten hielten sich die Belastungen im Rahmen und schwankten zwischen sporadisch-schwach und mittel hin und her. Neben Haselpollen flogen auch Erlenpollen. Allerdings hielten sich diese belastungstechnisch noch im Hintergrund. So reichte es meist für geringen bis stellenweise mäßigen Erlenpollenflug mit insgesamt leicht aufwärts gerichteter Tendenz. Daneben flogen vereinzelt Pollen der Zypressengewächse, sowie Ulmen- und Eschenpollen.
In den kommenden Tagen bleibt es für die meisten von uns weiterhin unwinterlich mild bei zunächst wechselhaftem, gegen Ende jedoch zunehmend trockenem Wetter und noch etwas ansteigenden Temperaturen. Vom Winter also keine Spur. Damit dürfte dann allmählich die Glocke für den „großen Auftritt“ der Erlenpollen läuten.
Zunächst dominiert deutschlandweit ganz überwiegend noch immer die Hasel (Corylus) den Pollenflug. Im wechselhaften Hin und Her der Luftmassen bleibt es dabei bis zum Sonntag/Montag in den Tieflagen, egal in welcher Region des Landes, bei schwankenden Belastungen, meist im schwachen bis mittleren Bereich, vereinzelt – vor allem lokal und bei Sonnenschein – auch darüber. Der sich verstärkende Hochdruckeinfluss und die von Südwesten einströmende mildere Luft können ab Dienstag sowohl in den Tieflagen als auch in den Höhenlagen bei dann starkem Tauwetter zu einer Zunahme der Pollenkonzentrationen führen. Somit würde die hohe Belastungsschwelle im Tiefland recht verbreitet erreicht oder überschritten werden. Auch in den unteren und mittleren Berglagen springt die Haselblüte an bzw. verstärkt sich, wodurch neben den ferntransportierten Pollen aus den Tälern und Tieflandregionen auch vor Ort produzierter Pollen umherfliegt, insbesondere in den Gebirgen im Westen und in der Mitte des Landes. Dort wo sich unter Hochdruck eine zähe und fußkalte Inversionswetterlage einstellt (z.B. in Flussniederungen), bleibt der Pollenflug dagegen insgesamt deutlich verhaltener.
Unsere heimischen Erlen (Alnus) haben sich bisher geduldet und den Haseln Zeit für ihren Auftritt gegeben. Diese Phase geht nun allmählich ihrem Ende entgegen. Im Zuge der vorhergesagten milden bis sehr milden (ab Dienstag) Tage können sich in den Tieflagen des Westens, Nordwestens, Südens und Südwestens immer mehr Erlen in Szene setzen bzw. stehen zur Ablösung der Haseln an der „Poleposition“ des Pollenflugs bereit. So bleibt der Pollenflug unter wechselhaften Wetter bis zum Wochenanfang noch zögerlich schwach bis mäßig, nimmt nachfolgend jedoch stärker Schwung und lässt die Belastungen bis zum Ende der aktuellen Vorhersageperiode in den genannten Regionen in Richtung hohe Belastung zielen. Theoretisch ist damit der Start in eine starke Erlenpollensaison gelegt, da die Bäume dieses Jahr wieder reichlich Kätzchen zum Stäuben angesetzt haben. In den Höhenlagen lassen sich die Erlen noch Zeit. Hier fliegt höchstens das ein oder andere Pollenkorn aus dem Tiefland vorbei, ohne bereits besonders zu belasten.
Im Mittelmeerraum verstärkt sich derzeit die Blüte der Zypressengewächse (Cupressaceae), wodurch bei den vorhergesagten südwestlichen Winden ab Dienstag ein paar mehr Pollen dieser Gewächse bei uns auftauchen können. Ähnliches gilt in geringerem Ausmaß für die Esche (Fraxinus). Aus heimischen Quellen stehen an wärmebegünstigten Orten geringe Mengen Ulmen- (Ulmus) und/oder Ahornpollen (Acer) bereit. Nicht völlig ausgeschlossen sind zudem erste frühe Pappel- (Populus) und Weidenpollen (Salix) an einigen wenigen Standorten im Westen und Südwesten.
Der Sporenflug allergener Schimmelpilze in der Außenluft ist weiterhin unbedeutend. Hin und wieder fliegen Pleospora in geringer Zahl, die jedoch aufgrund der kleinen Menge keine Wirksamkeit auf die Betroffenen entfalten dürften.
Matthias Werchan, 02.02.2022
*** Wir danken der AstraZenca GmbH, der Allergopharma GmbH & Co. KG und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Siehier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Siehier.
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