Mittwoch, 18. April 2018 - Dienstag, 24. April 2018
Eiche (Quercus)
Platane (Platanus)
Rosskastanie (Aesculus)
Rotbuche (Fagus)
Weide (Salix)
Birke (Betula)
Esche (Fraxinus)
Hainbuche (Carpinus)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Ulme (Ulmus)
Pappel (Populus)
Vollblüte von Birke und Esche - allergene Pollen überall!
Pollenallergiker haben derzeit eine schwere Zeit. Es herrschten und herrschen über Tage hinweg vielerorts optimale Bedingungen für Pollenflug, einhergehend mit wachstumsbegünstigenden Bedingungen für die pollentragenden Pflanzen. Die Birkenblüte (Betula) läuft auf Hochtouren mit den jährlichen Belastungsspitzen! Vom Westen und Süden bis in die nördliche Mitte wurden bereits in den vergangenen Tagen sehr hohe Pollenkonzentrationen gemessen, die dann bei den Betroffenen zu starken Beschwerden geführt haben können. Der äußerste Norden Deutschlands und die Küstenregion blieben bisher noch verschont. Dieser kurze Aufschub endet in den nächsten Tagen und auch dort werden die saisonalen Belastungsspitzen auftreten und spürbar werden. Die hohen positiven Temperaturabweichungen beschleunigen jedoch auch das Abblühen der Pflanzen, so dass die ersten Bäume in den wärmeren Regionen des Landes bereits wieder abgeblüht sind. Trotzdem sollten sich Birkenpollenallergiker bei ausbleibenden Niederschlägen im ganzen Land für mehrere Tage auf sehr hohe Belastungen einstellen. Ausnahmen bilden die unmittelbare Küstenlinie bei auflandigem Wind und die hohen Berglandregionen, wo sich die hohen Pollenkonzentrationen etwas verdünnen.
Fast im Gleichklang mit den Birken sind auch die heimischen Eschen (Fraxinus excelsior) landesweit erblüht, deren allergener Pollen nun in mäßiger bis hoher Konzentration gemessen werden kann. Teilweise – vor allem nach Westen und Süden hin – wurden dabei höhere Werte erreicht, als zunächst vermutet. Im Verlauf der nächsten Tage wird auch bei den Eschen überall das saisonale Maximum erreicht oder überschritten sein.
Erlenpollen (Alnus) spielen keine allergologische Rolle mehr, können jedoch noch vereinzelt in der Luft sein, insbesondere bei Ferntransporten aus den nördlichen und östlichen Nachbarländern. Die in den Alpen heimische Grünerle (Alnus viridis) sorgt später im Jahr (ab Ende Mai) noch einmal für lokale Belastungen in den Alpentälern.
Blühende Hainbuchen (Carpinus), Rotbuchen (Fagus) und Eichen (Quercus) können durch die relative enge genetische Verwandtschaft zu den Birken über Kreuzreaktionen auch für Birkenpollenallergiker allergologische Relevanz besitzen. So steht die Hainbuche derzeit bereits nahezu überall in Blüte, der „hohe Norden“ und die Küsten von Nord- und Ostsee einmal ausgenommen. Hier können die Konzentrationen noch zunehmen, ansonsten erreicht die Hainbuchenblüte die Tage ihr Maximum, jedoch ohne dabei eine den Birken vergleichbare Intensität zu erreichen. Die Rotbuchen- und Eichenblüte beginnt gerade erst (nördliche und nordöstliche Bundesländer) bzw. intensiviert sich rasch von Südwest nach Nordost. Bis zum Ende des aktuellen Vorhersagzeitraums wird die Blüte dann nahezu im ganzen Land begonnen haben. Die Stärke der Rotbuchensaison lässt sich noch nicht abschätzen. Nach einer schwachen letztjährigen Saison besteht zumindest die Möglichkeit, dass dieses Jahr wieder höhere Werte erreicht werden.
Die Blüte von Ulme (Ulmus) und Pappel (Populus) beginnt in den meisten Regionen bereits deutlich nachzulassen. Ganz im Norden und Nordosten sehen wir in den kommenden Tagen den Höhepunkt der Blüte. Von den unterschiedlichen Weidearten (Salix) blühen noch immer einige Arten, so dass auch weiterhin frische Weidenpollen in die Luft gelangen können, je nach Anzahl und Vorkommen der entsprechenden Arten werden geringe bis mittlere, nur selten mal hohe Pollenkonzentrationen erreicht.
Die Blüte der beiden Siedlungsbaumarten Platane (Platanus) und Rosskastanie (Aesculus) schiebt sich von Südwest nach Nordost durch das Land. Rasch werden in den kommenden Tagen insbesondere im Umfeld von Platanenalleen bedeutsamen Pollenmengen durch die Luft fliegen. Platanenpollen wird eine allergene Wirkung zugesprochen. Die auch in Südeuropa beliebte und daher häufig gepflanzte Platane führt dort zu zahlreichen klinisch relevanten Sensibilisierungen. Darüber hinaus können von Platanenbäumen feine Härchen bei der Blatt- und Samenentwicklung abfallen und bei empfindlichen Menschen die Bronchien reizen und Husten auslösen.
Die bevorstehende Vollblüte der Obstbäume führt zu gelegentlichem leichten Pollenflug bei den Rosengewächsen (Rosaceae). Die moderat allergenen Pollen windblütiger, nichheimischer Ahornarten (Acer), z.B. Silber-Ahorn (Acer saccharinum) oder Eschenahorn (Acer negundo), belasten auch in den nächsten Tagen gebietsweise die Luft, je nach Vorhandensein dieser Bäume in der Umgebung.
In den Niederungen des Westens setzt nun auch die Rapsblüte (Brassica napus) ein. Allerdings schaffen es nur wenige Rapspollen in die Luft, so dass bei diesen prinzipiell allergologisch relevanten Pollen nur nahe oder innerhalb eines Rapsfeldes genügend Pollen vorhanden sind, um ein Allergierisiko darzustellen. Der von Rapsblüten abgesonderte intensive Geruch kann von empfindlichen Menschen darüber hinaus als unangenehm wahrgenommen werden.
Pollen der Zypressengewächse (Cupressaeceae) können weiterhin in der Luft sein, stellen aber aufgrund der relativ geringen und allmählich zurückgehenden Konzentrationen praktisch kein Allergierisiko dar.
Das warme Wetter bietet in den nächsten sieben Tagen den ersten frühen Gräserarten (Poaceae) Gelegenheit zur Blütenbildung. Die wenigen Pollen die dadurch durch die Luft fliegen können, sind allerdings nur Vorboten der erst im Mai richtig beginnenden Gräserpollensaison und bleiben für Allergiker noch ohne Gefahr.
Schimmelpilzsporen sind in sehr geringer Zahl in der Außenluft. Eine allergologische Gefahr geht von diesen Mengen nicht aus. Die Tendenz ist gleichbleibend.
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Esche und der Birke für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Birke in der Luft in Europa finden Sie hier.
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