Gräserpollen weiter sehr zahlreich! Roggenblüte ist vorbei.
Noch ist Gräserpollen-Hauptsaison (Poaceae) in weiten Teilen Deutschlands! Allgemein bleiben die Belastungen mit diesem wichtigsten Allergen des Sommers hoch, insbesondere dort, wo Wiesen bisher nicht abgemäht wurden und in den kühleren Gegenden Deutschland (mittlere Gebirgslagen und Küstenumfeld). Jedoch können die Gräserpollenkonzentrationen in den kommenden Tagen lokal bereits geringer ausfallen als zuvor, da bei einigen der wichtigen Hauptbelastungsarten die Mehrzahl der Pflanzen bereits verblüht oder am Beginn des Abblühens sind. Die Blüte des Roggens (Secale) ist bereits vorüber. Es sind nur noch sehr wenige Roggenpollen in der Luft.
Die beiden Wiesenkräuter Ampfer (Rumex) und Wegerich (Plantago) blühen und sorgen für wechselnde - meist geringe bis mäßige - Pollenkonzentrationen in der Luft, in gleichbleibender Tendenz. Brennnesseln (Urtica) blühen und setzen in zunehmender Tendenz ihre Pollen frei. Viele Brennnesselpflanzen sind aber noch im Wachstum, so dass die höchsten Pollenkonzentrationen erst im Juli oder Augst erreicht werden.Pollen der Zypressengewächse (Cupressaceae) sind lokal in sehr geringer Menge in der Luft, woran sich tendenziell in den nächsten Tagen nichts ändern wird.
Beim Holunder (Sambucus) ist die Blüte noch nicht vorbei. Weiterhin können von dieser insektenbestäubten Art, in meist nur geringer Zahl, Pollen in der Luft gemessen werden, mit gleichbleibender Tendenz. Die ebenfalls insektenbestäubten, nun zahlreich blühenden, heimischen Lindenbäume (Tilia) sorgen für geringen Lindenpollenflug, der nur in der Nähe der Bäume auch mal stärker ausfallen kann (Foto).
Erste Pollen der Esskastanie (Castanea) konnten in der Luft nachgewiesen werden. Diese Baumart setzt große Mengen kleiner, schwach allergener Pollen frei. Die in unseren Pollenfallen gemessenen Esskastanienpollen entspringen lokalen Anpflanzungen in Deutschland oder sind aus ihrer Heimat im Mittelmeerraum und dem südlichen Alpenraum bis nach Deutschland geweht worden. Für die kommenden Tage ist eine allmähliche Steigerung der Pollenzahl dieser Art anzunehmen.
Meist innerhalb großer Städte (wie Berlin) können nun auch vermehrt Pollen des aufblühenden, invasiven Götterbaums (Ailanthus) nachgewiesen werden. Somit kann lokal eine gewisse Belastung mit diesem neuen, möglichen Allergieauslöser entstehen. Außerdem geht während der Blüte ein strenger, oft unangenehmer Geruch von dieser Art aus.
Die Menge an Schimmelpilzsporen in der Außenluft steigt allmählich weiter an, begünstigt vom feuchtwarmen Witterungsverlauf. Das Risiko, dass die beiden wichtigen allergologisch bedeutsamen Sporenarten Alternaria und Cladosporium Allergiesymptome bei Betroffenen auslösen können, ist nun ebenso erhöht mit allmählich weiter steigender Tendenz. Höhepunkte im Sporenflug sind allerdings erst im Juli/August zu erwarten.
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Roggens für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Gräser in der Luft in Europa finden Sie hier.
Diese Wochenpollenvorhersage trägt den Namen Barbora. Wir danken mit dieser Vorhersage ganz herzlich unserer Mitarbeiterin Barbora Werchan für Ihre erstklassige Arbeit für unsere Stiftung. Dankeschön Barbora!
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