Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Ava

Mittwoch, 07. Februar 2024 - Dienstag, 13. Februar 2024

Eibe (Taxus)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Männliche Erlenblüten (Alnus) kurz vor Blühbeginn, Berliner Tiergarten am 07.02.2024 © Matthias Werchan

Hasel- und Erlenpollen dominieren den Pollenflug – große Sprünge sind aber nicht zu erwarten.

Vom Februar als klassischen Wintermonat kann in den letzten sieben Tagen weiß Gott nicht die Rede sein. Häufig scharwenzelte die Temperatur mit der 10- oder gar 15-Grad-Marke. Die in der großen Nordhälfte recht üppigen Niederschläge fielen demnach komplett als Regen. Ganz im Süden und Südwesten kam zu den milden Temperaturen sogar noch Sonnenschein dazu und überall im Land wehte der Wind kräftig. Vor allem der starke Wind hat den in Vollblüte stehenden Haseln und den regional (vor allem im Westen und in unseren westlichen Nachbarländern) blühbereiten Erlen die Pollen förmlich aus ihren Kätzchen gerissen und zu Wochenbeginn (Montag, Dienstag) weithin über das Land verteilt. Dabei schnellten an diesen beiden Tagen die Pollenkonzentrationen häufig über die Grenze zur hohen Belastung hinaus, selbst in Gegenden, wo die Erlenblüte bisher noch auf sich warten lässt. Der starke Wind und die milde Luft stellten sich hier als besonders Allergiker-unfreundlich heraus. So reichten teils nur wenige Stunden aus, um nach Regenfällen die ursprünglich pollenfreie Luft wieder mit Pollen zu sättigen. Alles in allem dürfte die zurückliegende Vorhersagewoche für viele Hasel- und Erlenpollenallergiker, die bisher von starken Beschwerden verschont geblieben waren (vor allem im Osten und Südosten des Landes), das erste Mal in dieser frühen Pollensaison recht unangenehm geworden sein. Zu den oben genannten Pollen gesellten sich ein paar Ahorn,- Eiben- und Ulmenpollen oder Pollen der Zypressengewächse. Vor allem nach Süden und Westen kam es lokal erstmals zu mäßigem Eibenpollenflug. Schimmelpilzsporen von Alternaria und Cladosporium belasteten Null.

In der aktuellen Vorhersagewoche ist es zunächst wechselhaft mit häufigeren Niederschlägen, die nach Norden und in den Bergen anfangs sogar mal in die feste Phase übergehen können – Winterwetter light sozusagen. Im Süden ist vor allem der Samstag föhnig mild und sonnig. Ansonsten pendeln sich die Höchsttemperaturen zu Wochenbeginn in den meisten Landesteilen leicht unterhalb der 10-Grad -Marke ein. Regenfälle werden voraussichtlich seltener und vor allem der tückische Wind lässt nach. Der Pollenflug dürfte sich unter diesen Umständen kaum weiter steigern. Nur vor dem föhnigen Samstag sollten sich die Allergiebetroffenen, vor allem im Süden Deutschlands, in Acht nehmen.

Nach wie vor blühen hierzulande die Haseln (Corylus) in den Tieflagen und unteren Berglagen weitverbreitet. Pollen fliegen dementsprechend in den kommenden Tagen überall, sobald es die Witterung zulässt. Unter günstigen Flugbedingungen (trocken und mild mit etwas Wind) sind dabei mittlere bis hohe Pollenkonzentrationen von den tiefen Lagen bis ins Bergland hinein möglich. Bleibt es kühl, grau und auch mal nass, stehen die Chancen gut, dass die Belastungen nur gering ausfallen.

Die hiesigen Grau- und Schwarzerlen (Alnus incana und A. glutinosa) lassen es aufgrund der verbreitet geringeren Temperaturen ab Beginn der kommenden Woche ruhiger angehen. Der Blühfortschritt verlangsamt sich. Allerdings blühen bereits jetzt zahlreiche Bäume in den wintermilden Regionen am Rhein und im Föhn-begünstigten Süden. Auch weiter nach Norden und Osten sind erste Bäume bereits jetzt aktiv und mit jedem Tag, an dem die Temperatur ca. 8°C überschreitet, werden es mehr. Wie eingangs geschrieben, scheint die 8-Grad-Marke ab Sonntag/Montag die „magische“ Temperaturgrenze zu sein, die zwar erreicht, aber kaum überschritten wird, so dass die Erlen noch nicht damit beginnen werden, sich richtig auszutoben. Pollenflug-technisch sticht am ehesten der milde und im Süden oft sonnige Samstag heraus, der für einen Pollenflug- und Belastungsschub sorgen könnte. Im Süden sind auch die Tage drumherum nicht ohne. Hier herrscht allgemein die mildeste Luft im Land bei gleichzeitig fortgeschrittener Erlenblüte. Hohe Belastungen sind hier an trockenen Tagen oder nach längeren Regenpausen und vor allem im Gefolge des föhnigen Samstags leicht möglich. In der Westhälfte sorgen die weit entwickelten Erlen regional ebenfalls für manchen Hoch- aber nicht Höchstbelastungstag. In der Landesmitte und nach Nordosten bleiben die Belastungen in den nächsten Tagen voraussichtlich unterhalb der hohen Belastungsschwelle oder überschreiten diese nur mal kurzzeitig. Oft ist der Erlenpollenflug hier schwach bis mäßig ausgeprägt. Bei längerem Regen oder Schnee ist die Luft pollenfrei.

Die Eibe (Taxus) und frühe Zypressengewächse (Cupressaceae) hatten sich in den vergangenen Tagen bereits mit Pollen bemerkbar gemacht – ein kleiner Teaser auf die kommende Saison. Lokal sind ganz im Westen und Süden die Eiben blühbereit und unter gelegentlich pollenfluggünstigen Bedingungen (Samstag) ist dort in den nächsten Tagen signifikanter Eibenpollenflug zu erwarten mit punktuell hohen Konzentrationen. Im großen Rest des Landes steht Eibenpollen eher nicht oder nur selten zur Debatte. Ähnlich sieht es bei den Zypressengewächsen aus. Punktuell sind an wärmebegünstigten Orten im Westen und Süden an trockenen Tagen geringe bis mittlere Konzentrationen möglich, der Großteil des Landes sieht dagegen kaum mal ein Pollenkorn dieser Pflanzenfamilie.

In geringer und mehrheitlich unbedeutender Zahl fliegen Pollen von Ahorn (Acer), Pappel (Populus) Ulme (Ulmus) und/oder zeitiger Weide (Salix), wobei vor allem die Pappel unter günstigen Umständen punktuell für etwas Betrieb in der Luft sorgen kann.

Der Sporenflug der Gattungen Alternaria, Cladosporium, Epicoccum und Pleospora bleibt in den kommenden Tagen weiterhin allergologisch belanglos.  

Matthias Werchan, 07.02.2024


Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.

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