Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Aurea

Mittwoch, 05. Oktober 2022 - Dienstag, 11. Oktober 2022

Traubenkraut (Ambrosia)
Die schönen Seiten des Herbstes in einem Bild. franz12/Shutterstock.com

Pollenvorhersagen können pausieren – die Pollensaison 2022 ist gelaufen.

Bevor nun die zu dieser Jahreszeit üblichen Nebel- und Glättewarnungen wieder größere Beachtung finden als die Pollenflugwarnungen, schließen wir mit der aktuellen Vorhersage die diesjährige Pollensaison ab. Viel gab es in den vergangenen Tagen eh nicht mehr zu holen. Einzelne Gräserpollen hier, ein paar losgerissene Kräuterpollen da oder punktueller Zedernpollenflug – alles ohne (wirkliche) Bewandtnis für Pollenallergiker. Selbst Ambrosiapollen blieben weitestgehend versteckt. Die Sporen von Cladosporium konnte noch einmal im Nordwesten des Landes die Sporentyp-eigenen Schwellenwerte zur möglichen Auslösung von Allergiesymptomen anreißen, blieben in den anderen Landesteilen allerdings friedlich. Alternaria-Sporen verliefen sich immer mehr, womit die angenommenen Schwellenwerte überall unerreicht blieben.

Die kommenden Oktobertage gestalten sich zunächst noch stellenweise golden und kommen damit Pollen- und Sporenflug-begünstigend daher. Am stark ausgedünnten Pollenflug des Herbstes ändert sich jedoch nichts mehr.

Passend zu goldenen Oktobertagen fliegen die allergologisch unbedenklichen, goldgelben Pollen der Zedern (meist Atlaszeder, lat. Cedrus atlantica). Diese können aktuell in großer Menge aus den männlichen Zapfen austreten und damit örtlich einen hauchdünnen Schleier über Gartenmöbel, Autofenster oder ähnliches legen. Da Zedern hierzulande nur angepflanzt vorkommen (Parks und Gärten), sind die Pollen nicht allgemein verbreitet und nur sehr lokal, um große Bäume herum, wirklich häufig.

An milden und sonnigen Oktobertagen kann auch nochmals Pollen des Traubenkrauts (lat. Ambrosia) in messbarer Menge auftauchen, so gab es z.B. um den 10. Oktober letzten Jahres herum mäßige Belastungen in Berlin an vier aufeinanderfolgenden Tagen, höchstwahrscheinlich als Folge eines Ferntransports aus dem Südosten Europas. Mangels Ostwindes deutet sich eine Wiederholung dieses Szenarios derzeit aber nicht an, so dass nochmalige Belastungen mit Ambrosiapollen kein Thema werden sollten.

Isolierte Pollen von Gräsern (Poaceae) und Kräutern, hauptsächlich der Brennnesselgewächse (Urticaceae), Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae/ Amaranthaceae), des Wegerichs (Plantago), sowie von den Spätblühern Efeu (Hedera), einigen Knöterich-Arten (Polygonaceae) oder Korbblütlern (Asteraceae) können ebenfalls noch auftreten.

Die Sporen der Schimmelpilze schleichen sich in den kommenden Tagen und Wochen nur ganz allmählich aus der Luft. Dabei sollte Alternaria bis auf einzelne lokale Ausnahmen in diesem Jahr keine Warnschwellen mehr erreichen. Bei Cladosporium kann es jedoch den ganzen Oktober über zu gelegentlichen Ausbrüchen kommen, an denen die Sporentyp-spezifischen Warnschwellen angetestet oder überschritten werden. Insbesondere unter den nächsten sieben Tagen finden sich aufgrund des milden und recht freundlichen Wetters einige Aspiranten, wobei das norddeutsche Tiefland wahrscheinlich die höchsten Konzentrationen erleben wird. Epicoccum kann ebenfalls eine Rolle bei der Allergieauslöse spielen und sogar im November noch in nennenswerter Zahl auftreten. Ob damit allergische Symptome verbunden sind, muss offenbleiben, da Schwellenwerte für diesen Sporentyp bisher nicht eingegrenzt wurden.
Die kleinen Basidiosporen der Ständerpilze (Basidiomycota) sind zu dieser Jahreszeit besonders aktiv (siehe Steinpilz, Bovist, Büscheliger Rasling und Co.) und könnten ebenfalls (vereinzelt?) für Allergiesymptome in milder Herbstluft verantwortlich sein. Zur Intensität des Sporenflugs der Ständerpilze liegen uns jedoch keine eigenen Messwerte vor.

Zum Saisonausklang verabschieden wir uns von allen Leserinnen und Lesern unserer wöchentlichen Vorhersagen und wünschen Ihnen eine möglichst symptom- und sorgenfreie Herbst- und Winterszeit. Wir werden Ihnen rechtzeitig vor Beginn der neuen Saison wieder regelmäßig über die „geheimen Machenschaften“ der Pollen und Sporen um uns herum berichten. Wie immer sehr herzlichen Dank für das gelegentliche Lob und die langanhaltende Treue.

Wir würden uns sehr freuen, Sie auch im Jahr 2023 als interessierte Nutzer unseres Bulletins begrüßen zu können. Bis dahin alles Gute!

Matthias Werchan, 05.10.2022

 

*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG, der AstraZeneca GmbH und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser, des Beifußes und des Traubenkrauts (Ambrosia) für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Gräser und des Traubenkrauts (Ambrosia) in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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