Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Augustin

Mittwoch, 09. August 2017 - Dienstag, 15. August 2017

Traubenkraut (Ambrosia)
Beifuß (Artemisia)
Brennnessel (Urtica)
Hopfen (Humulus - Cannabaceae)
Gänsefuß (Amaranthaceae)
Ampfer (Rumex)
Gräser (Poaceae)
Wegerich (Plantago)
Traubenkraut
Blüte des Beifußblättrigen Traubenkrauts (Ambrosia artemisiifolia) © Barbora Werchan

Beifußblüte in voller Fahrt! Ambrosiablüte führt regional zu ersten Belastungen.

Zurzeit vollzieht sich beim heimischen Beifuß (Artemisia) die Hauptblüte! Sofern die Witterung Pollenflug zulässt, müssen Beifußpollenallergiker insbesondere im Nordosten Deutschlands in den nächsten Tagen flächendeckend mit mäßigen bis hohen Belastungen rechnen. Im Südwesten Deutschlands bleiben die Belastungen im Verhältnis geringer. Jedoch sind dort, wo Beifußpflanzen gehäuft und in größerer Zahl vorkommen, beispielsweise in Ruderal- und Unkrautfluren, auf Ackerbrachen und an Wegrändern überall sehr hohe Beifußpollenkonzentrationen möglich. Ferner weisen die frühen Morgenstunden in aller Regel die höchsten und die Abendstunden die geringsten Pollenkonzentrationen auf.

Das problematische und invasive Traubenkraut (Ambrosia) steht hierzulande noch ganz am Anfang seiner Saison, die für gewöhnlich bis weit in den September hin andauert (siehe Foto). Dessen stark allergene Pollen können für Betroffene in den Hauptbelastungsregionen (Südostbrandenburg!, nördliches Sachsen) in den nächsten Tagen bereits zu starken Beschwerden führen. In den anderen Regionen bleiben die Belastungen meist deutlich geringer, abhängig von der Bestandsgröße lokaler Ambrosia-Vorkommen.

Die Nachsaison der Gräserblüte (Poaceae) führt deutschlandweit kaum noch zu spürbaren Belastungen. Hohe Pollenkonzentrationen sind für dieses Jahr nicht mehr zu erwarten. Allenfalls wird noch ein mittleres Belastungsniveau erreicht, beispielsweise dort, wo spätblühende Gräserarten, wie z.B. das Hundszahngras - Cynodon dactylon, in größerer Zahl vorkommen oder eine ein- oder zweischürig Mahd von Wiesen oder Wegrändern einigen Gräserarten die Möglichkeit einer zweiten, schwachen Blühphase gewährt. Die Tendenz für den Verlauf der nächsten Tage ist allgemein weiter rückläufig. Immer noch sind Maispollen (Zea mays) in der Luft und können Gräserpollenallergiker in der Nähe von Maisfeldern reizen.

Die zahlenmäßig dominanteste Pollenart in der Luft ist und bleibt weiterhin der Pollen der Brennnessel (Urtica). Auch wenn der Höhepunkt der Brennnesselblüte erreicht zu sein scheint, gehen die Konzentrationen an Brennnesselpollen vorerst nur ganz allmählich zurück. Der Pollenflug der Gänsefußgewächse (neu: Amaranthaceae, alt: Chenopodiaceae) erreicht in den nächsten Tagen sein saisonales Maximum, daher sind nun mehr oder weniger gleichbleibende Pollenkonzentrationen zu erwarten, die aber, von lokalen Ausnahmen abgesehen, insgesamt vergleichsweise gering bleiben. Dies trifft auch auf die, bereits seit dem Frühsommer blühenden Kräuterarten Ampfer (Rumex) und Wegerich (Plantago) zu. Allerdings gehen bei diesen beiden Arten die Pollenzahlen allmählich zurück. Der Hopfen (Humulus) blüht. Mit meist geringem Pollenflug muss während der nächsten Tage gerechnet werden, mit den höchsten Konzentrationen innerhalb der Hauptanbaugebiete in Mitteldeutschland und Bayern.

Die Belastung mit allergen Schimmelpilzsporenarten wie Alternaria und Cladosporium hält sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die sehr feuchte und warme Witterung begünstigt das Wachstum der meisten Pilzarten. Daher sind insbesondere während der Getreideernte weiter sehr große Mengen an Sporen in der Luft. Pilzsporenallergiker sollten sich überall im Land auf starke Symptome einstellen. Ein spürbarer Rückgang der Belastung ist noch nicht absehbar.

Ärztliche Anmerkungen (Prof. Dr. med. K.-C. Bergmann):

Erwachsene, die unter einer Beifußallergie leiden, haben häufig auch eine Unverträglichkeit vonverschiedenen Gewürzen. Diese äußert sich in Juckreiz im Mund und der Mundschleimhaut, in gelegentlichem Zungen- oder Lippenschwellungen, auch Jucken der Gesichtshaut und manchen weiteren Symptomen im Mund oder an der Haut. Die Erkrankung wird deshalb als „Orales Allergie-Syndrom“ bezeichnet (oral – Mundhöhle). Die Krankheit tritt bei etwa jedem zweiten bis dritten Beifußallergiker auf. In der Beifußpollensaison – also jetzt – können diese Beschwerden besonders stark ausgeprägt sein.

Es handelt sich insbesondere um: Anis, Kümmel, Fenchel, Kamille, Sellerie, Karotte, Tomate, Paprika und noch einige andere Gemüse, die bei der nächsten Vorhersage genannt werden.

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Beifußes für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationen der Gräser, des Beifußes und des Traubenkrauts in der Luft in Europa finden Sie hier.

Diese Wochenpollenvorhersage trägt den Namen Augustin. Wir widmen diese Vorhersage allen Trägern dieses Namens.

Mehr Informationen zur Namensgebung einer Wochenpollenvorhersage finden Sie hier.

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