Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Anastasia

Mittwoch, 13. April 2022 - Dienstag, 19. April 2022

Birke (Betula)
Eiche (Quercus)
Esche (Fraxinus)
Platane (Platanus)
Rotbuche (Fagus)
Hainbuche (Carpinus)
Weide (Salix)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Pappel (Populus)
Ulme (Ulmus)
Es ist Frühling - alles grünt und blüht. Der gelbe Löwenzahn (Taraxacum) ist jedoch allergologisch unbedeutend.

Die Baumblüte steuert Richtung Maximum – Birke und Esche bleiben wichtigste Pollentypen.

Mit Blick zurück auf die vergangenen Vorhersagewoche bleibt das anfangs feucht-kalte Aprilwetter in Erinnerung sowie der kräftige „Frühlingseinbruch“ der letzten 2 bis 3 Tage. Dementsprechend verhielt sich auch der Pollenflug. In der feuchtkalten Luft bis zum Wochenende ging es meist recht gesittet zu. Der ein oder andere Pollenallergiker dürfte aufgeatmet haben, da die Pollenkonzentrationen von Birke, Esche, Hainbuche und Co. weit hinter ihren Möglichkeiten zurückblieben und nur schwach bis mäßig und selten stark belasteten. Zu Wochenbeginn beruhigte sich das Wetter und bei Sonnenschein und deutlich ansteigenden Temperaturen ging´s wieder zur Sache. Im Westen und der Mitte holte die Birke neuen Schwung und belastete verbreitet stark, nahe der Belastungsgipfel, obwohl die Saison dort bereits in die vierte Woche geht. Weiter nach Norden und Osten, sowie im Alpenvorland stießen die Pollenkonzentrationen erstmals in dieser Saison in den Bereich hoher Belastungen vor – hier geht die Birkenpollensaison aktuell los. Mit den Eschenpollen verhielt es sich ähnlich. Hier läuft die Saison in den mildesten Regionen im Westen und Südwesten bereits vier bis fünf Wochen, wurde durch die kalten Apriltage nur unterbrochen und berappelt sich aktuell wieder, während es ganz im Norden und Nordosten selbst unter der Frühlingssonne bisher nur für schwachen Eschenpollenflug reichte. Phänologisch hängt dieser Teil Deutschlands den mildesten Regionen am Rhein um gute drei Wochen hinterher. So verwundert es auch nicht, dass sich ganz im Westen und Südwesten in den vergangenen Tagen bereits die Platanen- und Rotbuchenblüten öffneten und schwach (Rotbuche) bis teils stark (Platane, innerhalb einiger großer Städte) belasteten. Weiter nach Osten und Norden hin waren diese Pollen noch nirgendwo Thema. Ulme, Pappel und Weide blieben die vergangenen Tage unauffällig und belasteten höchstens gering.

Der Ausblick in die neue Vorhersagewoche verspricht den Pollenallergiebetroffenen zwar eine kurze Verschnaufpause am Gründonnerstag/Karfreitag, danach darf man jedoch überall im Land bei mäßig warmen Temperaturen wieder die Sonne begrüßen. Insgesamt werden sich zum Osterwochenende und darüber hinaus viele unterschiedliche Pollenarten in der Luft aufhalten. Vor allem der Westen, Süden und die Mitte des Landes befinden sich bereits nahe des Höhepunkts der Baumpollensaison, der Osten und Norden, sowie die Berglagen noch ein Stück davor.

Weiterhin gilt den allergenen Pollen der Birke (Betula) die meiste Aufmerksamkeit im derzeitigen Luftstaub-Mischmasch. Wie eingangs geschrieben, ist die Saison der Birke ganz im Westen und Südwesten der Republik bereits weit fortgeschritten und die Pollenmenge in der Luft dürfte dort nur noch mit Mühe an vorherige saisonale Höchststände anknüpfen. Weiter in der Landesmitte und in Richtung Osten und Norden ist der größte Teil des Blühpotentials noch vorhanden und damit viel Pollen auf Lager für einen robusten Belastungsanstieg im Laufe der Vorhersagewoche. Bremsend auf den Pollenflug wirken sich die Niederschläge vor dem Osterwochenende und die kalten Nächte ab Samstag aus. Abgesehen von der anfänglichen temporären Abschwächung der Pollenbelastung durch einzelne Regenfälle sollten sich Birkenpollenallergiker aber auf eine allmähliche (nicht sprunghafte) Zunahme der Pollenkonzentrationen auf ein sehr verbreitetes hohes Belastungsniveau einstellen! Nur im äußersten Norden, an den Meeresküsten und in den höheren Berglagen sind die Pollenkonzentrationen geringer und die Belastungen fallen teils nur schwach bis mäßig aus.

Die recht intensive Blüte der Esche (Fraxinus) läuft nahezu im Gleichtakt mit der der Birke, so dass auch hier die Pollensaison in den milden Lagen von Rhein und Main bereits am Zenit ist oder sich schon auf dem absteigenden Ast befindet. Noch gut bei Kräften ist die Saison dagegen in der Mitte, im Süden und im Osten, ganz frisch sogar im Nordosten und äußersten Norden. Daher sollten sich die Eschenpollenallergiker auf weitergehenden und sogar intensivierenden Pollenflug ab dem Wochenende einstellen, vor allem im Osten des Landes. Ganz im (Süd-)Westen begrenzt die nachlassende Blüte die erreichbaren Pollenkonzentrationen. Saisonale Höchststände im Pollenflug sind hier regional bereits Geschichte, drumherum in Richtung (Süd-)Ost und Nord sind Spitzenkonzentrationen nach mehreren sonnigen Tagen (also ab Wochenbeginn) möglich.

Die Hainbuchenblüte (Carpinus) verliert in den mildesten Regionen im Westen und Südwesten deutlich an Schwung. Das Ende der Saison rückt hier immer näher. Der phänologische Rückstand der kühleren Regionen ((Süd-)Ost- und Nordhälfte des Landes) führt hier zu weiterhin anhaltenden geringen bis mittleren Pollenkonzentrationen, abgesehen von den beiden etwas feuchteren und pollenflugfeindlicheren Tagen zu Beginn der aktuellen Vorhersagewoche. Im Umfeld blühender Hainbuchen oder in Waldgebieten mit vielen blühenden Bäumen stehen örtlich auch hohe Pollenkonzentrationen bereit und können dann bei vielen Birkenpollenallergikern über Kreuzreaktionen zu (intensiven) Beschwerden führen.

Pappel (Populus) und Ulme (Ulmus) sind in vielen Regionen schon in der Nachblüte. Einzig im äußersten Norden und in den Gebirgsgegenden hält die Blüte noch an, lässt aber bereits nach. Viel Sorgen müssen sich Betroffene also nicht mehr machen. Bei der Weide (Salix) gibt es noch einzelne spätblühende Kandidaten (Weidenarten), die für Pollen in der Luft sorgen. Aber auch bei dieser Pflanzengattung ist der meiste Pollen bereits geflogen. Die Konzentrationen kommen in vielen Regionen nicht mehr von der Stelle. Daher ist tendenziell am ehesten eine gleichbleibende Tendenz beim Pollenflug zu erwarten, lokal kann der Pollenflug noch einmal zunehmen, andernorts (vor allem am milden Rhein) aber auch endgültig abnehmen.

Die Platanenpollensaison (Platanus) hat im Westen eingesetzt und führt dort innerstädtisch, besonders im Bereich von Platanenalleen und in Parks und auf Plätzen mit Platanenanpflanzungen zu intensivem Pollenflug, der sogar den der Birke übertrumpfen kann. Nach den etwas feuchteren Tagen zu Beginn der Vorhersageperiode wird ab dem Wochenende und zu Wochenbeginn mit Sonnenunterstützung viel Platanenpollen in die Luft abgegeben, entsprechend hoch sind die Belastungen. Außerhalb menschlicher Siedlungen (Stadtbaumart) und in den Städten des Ostens und Nordens bleiben Platanenpollen bis zum Ende dieses Vorhersagezeitraums weiterhin außen vor oder beginnen ganz zaghaft zu fliegen (Landesmitte).

Auch die Rotbuche (Fagus) trödelt im Osten und Norden noch, während sich der Pollenflug in den Tieflagen des äußersten Westens und Südwestens fortsetzt und intensiviert. In der Mitte beginnt der Pollenflug aktuell bzw. in dieser Vorhersagewoche. Etwaige Belastungen bleiben also vorerst mehrheitlich auf die Rheinumgebung beschränkt. Die Intensität der Belastungen lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen. Es muss abgewartet werden, ob sich eine Mastjahrsituation einstellt mit entsprechend hohen Pollenkonzentrationen oder ob der Blütenbesatz nur schwach ausfällt und die Pollenkonzentrationen nicht über ein niedriges Niveau herauskommen. Nach einer schlappen letztjährigen Saison ist dieses Jahr theoretisch „mehr drin“. Rotbuchenpollen traktieren vorwiegend so manchen Birkenpollenallergiker über allergische Kreuzreaktionen. Das gleiche droht durch die Pollen der Eiche (Quercus), die an wärmebegünstigten Orten im Südwesten mit der Blüte begonnen hat und diese ganz allmählich ausweitet. Bis zum Ende der aktuellen Vorhersageperiode sind vom Rheinland bis zum Oberrhein und in einigen weiteren Flusstäler der Umgebung weitere Eichen startklar und belasten ihre Umgebung anfangs sporadisch später auch regelmäßig schwach bis teils mäßig mit ihren Pollen. Im Osten und Norden schläft die Eiche noch tief und fest und Belastungen bleiben aus.

Pollen von Zypressengewächsen (Cupressaceae) sind weiterhin gelegentlich in der Luft. Meist reicht es auch bei Sonnenschein nur für sporadische oder schwache Belastungen.

Sowohl windblütige, nichtheimische, als auch insektenbestäubte, heimische Ahornarten (Acer) blühen. Hauptsächlicher Pollenlieferant ist weiterhin der „Neubürger“ Eschenahorn (A. negundo). In Ostdeutschland, wo seine Verbreitungsschwerpunkte sind, bleiben die schwachen bis mittleren Belastungen mit Ahornpollen über die nächsten Tage erhalten. Im Rest des Landes ist Ahornpollen deutlich seltener, erreicht in der Fläche nur sehr niedrige Konzentrationen oder tritt nur vereinzelt auf.

Die Rapsblüte (Brassica) beginnt in den Tieflagen des Westens und Südwestens. Erste Rapspollen können dort in der Umgebung der Rapsfelder auftreten, insbesondere auf der windabgewandten Seite größerer Ackerschläge. Dort können bei den Betroffenen geringe Symptome auftreten, die sich mit vermehrter Zahl offener Blüten weiter intensivieren können.

Zu den oben genannten Pollentypen kommen einzelne Pollen von Buchsbaum (Buxus), Eibe (Taxus), Erle (Alnus), Lärche/Douglasie (Larix/Pseudotsuga), von Rosengewächsen (Rosaceae), von Sanddorn (Hippophae), Sauergräsern (Cyperaceae) und Spierstrauch (Spirea). In den wärmsten Regionen des Landes (im Westen und Südwesten) könne sich die ersten Blütenstände von (Süß-)Gräsern (Poaceae) öffnen, wobei der Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis) die Vorreiterrolle übernimmt. Gräserpollenallergiker müssen jetzt allerdings noch keine besonderen Vorkehrungen treffen, dafür bleibt der Pollenflug zu schwach und zu begrenzt.

Der Sporenflug allergener Schimmelpilzsporengattungen ist weiterhin nur sehr schwach. Eine Allergiegefahr besteht für die Betroffenen nicht.

Matthias Werchan, 13.04.2022

 

*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Erle, der Esche und der Birke für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle und der Birke in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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