Mittwoch, 30. August 2017 - Dienstag, 05. September 2017
Traubenkraut (Ambrosia)
Ampfer (Rumex)
Brennnessel (Urtica)
Beifuß (Artemisia)
Gänsefuß (Amaranthaceae)
Hopfen (Humulus - Cannabaceae)
Gräser (Poaceae)
Wegerich (Plantago)
Beifuß blüht nur noch schwach - starke Belastung regional durch Ambrosia-Pollen!
Die meisten Beifußpflanzen (Artemisia) in Deutschland sind mittlerweile bereits abgeblüht. Auch die Pollenmesswerte belegen einen nur noch schwachen Pollenflug. Lokal kann es - insbesondere in den östlichen Bundesländern - noch zu tageweise etwas höheren Belastungen kommen, die bei empfindlichen Beifußpollenallergikern auch Allergiesymptome hervorrufen können. Ein weiterer Rückgang der Belastung ist für die nächsten Tage anzunehmen.
Beifußpollenallergiker können jedoch kreuzreaktiv auf das allergologisch verwandte Traubenkraut (Ambrosia) reagieren. Das Traubenkraut steht erst jetzt auf dem Gipfel seiner Entwicklung und damit vor dem Maximum der Pollenfreisetzung. Sofern das Wetter den Pollenflug begünstigt, müssen Betroffene besonders in den östlichen Bundesländern, mit den Schwerpunktregionen im südöstlichen Brandenburg und dem nördlichen Sachsen, mit starken Allergiesymptomen durch diese Pflanze rechnen. Von lokalen – meist isolierten – Ambrosia-Vorkommen in den anderen Bundesländern (insbesondere vom südlichen Bayern über Baden Württemberg bis nach NRW) werden ebenso Pollen freigesetzt, die dann in einem Umkreis um diese Bestände herum für relevante Belastungen sorgen können, die von unseren Pollenfallen möglicherweise jedoch noch nicht erfasst werden. Mögliche Ferntransporte von Ambrosiapollen aus stark betroffenen Ländern (z.B. Ukraine, Ungarn), können in Deutschland überall zu tageweisen Belastungen führen – auch fern jeglicher größerer Vorkommen.
Gräserpollen (Poaceae) werden jetzt nur noch von sehr wenigen Arten freigesetzt (z.B. vom Hundszahngras – Cynodon dactylon), in der Menge kaum noch ausreichend, um eine allergologische Belastung darzustellen. Für Gräserpollenallergiker ist die Bedeutung des heimischen Gräserpollenflugs für die nächsten Tage daher maximal noch gering.
Brennnesselpollen (Urtica) waren in der vergangenen Woche immer noch häufig in der Luft, jedoch werden nicht mehr die Konzentrationen der Vorwochen erreicht. Bis zum Ende der Gesamtpollensaison nimmt deren Zahl in der Luft sukzessive immer weiter ab. Die Gänsefußgewächse (neu: Amaranthaceae, alt: Chenopodiaceae), wie der heimische Gänsefuß (Chenopodium) oder die Melde (Atriplex), streuen ihre Pollen in nur noch geringer Zahl, saisonal ist der Höhepunkt der Blütezeit erreicht, die Tendenz der Konzentrationen in der Luft ist gleichbleibend gering oder abnehmend. Teilweise kann durch größere Bestände von spätblühenden Amarant-Pflanzen (häufig z.B. Amaranthus retroflexus) die Pollensaison der Amaranthaceae noch in die Verlängerung gehen. Amaranthus retroflexus ist eine aus Nordamerika stammende und bereits etablierte Art, die durch den Klimawandel befördert wird.
Ampferpollen (Rumex) werden kaum noch gemessen. Auch die Saison des Wegerich (Plantago) nährt sich ihrem Ende entgegen. Es sind in den nächsten Tagen nur noch vereinzelt Pollen dieser beiden Arten in der Luft. Die Hopfenblüte (Humulus) geht allmählich zu Ende. Es kann noch geringer Pollenflug auftreten, lokal jedoch verstärkt durch blühende Hanfpflanzen (Cannabis), deren Pollen, aufgrund der nahen Verwandtschaft zum Hopfen, große Ähnlichkeit zu Hopfenpollen aufweisen.
Die allergenen Schimmelpilzsporenarten Alternaria und Cladosporium stellen weiterhin ein Risiko für Pilzsporenallergiker dar. Auch wenn die Konzentrationen allmählich abnehmen, geht dieser Prozess nur langsam von statten. Die Flugsaison der Pilzsporen dauert über das Ende der Pollenflugsaison hinaus und endet für gewöhnlich erst im Spätherbst.
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und des Beifußes für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Gräser, des Beifußes und des Traubenkrauts in der Luft in Europa finden Sie hier.
Diese Wochenpollenvorhersage trägt den Namen Alsacia. Frau Belana Steinke aus Berlin hat die Namensgebung bei unserem Allergiequiz auf der Langen Nacht der Wissenschaften Berlin/Potsdam am 24. Juni 2017 gewonnen und widmet diese Vorhersage Alsacia. Herzlichen Glückwunsch!
Mehr Informationen zur Namensgebung einer Wochenpollenvorhersage finden Sie hier.