Mittwoch, 30. Januar 2019 - Dienstag, 05. Februar 2019
Hasel (Corylus)
Erle (Alnus)
Stärkerer Pollenflug weiterhin nicht in Sicht.
Über die vergangene Woche gibt es nur wenig zu berichten, da es kaum Bewegung im Pollenaufkommen der beiden Frühblüher Hasel(Corylus) und Erle(Alnus) gab. Gänzlich pollenfreie Tage lösten sich mit Tagen ab, an denen einzelne Pollen oder Pollen in niedrigen Konzentrationen flogen. Die höchsten Mengen von sowohl Hasel- als auch Erlenpollen wurden dabei wieder im Norden und Nordwesten des Landes registriert, wo an einzelnen Tagen sogar knapp die Schwelle zur mittleren Belastungen überschritten wurde.
Die Belastungsentwicklung in den kommenden Tagen hängt sehr davon ab, wohin die Reise bei den Temperaturen geht. Bleiben diese in etwa auf dem Niveau der Vortage, erreichen also kaum die +5 °C-Marke, geht – vereinfacht gesagt – das «Spiel» der Vorwoche einfach weiter. Es werden also allenfalls geringe Pollenkonzentrationen erreicht, im Norden und Westen und in Wärmeinseln großer Städte, wo die Haseln am Weitesten entwickelt sind, ist an sonnigen Tagen vereinzelt auch mal ein mittleres Belastungsniveau möglich. Im Süden und Südosten, Richtung Alpenrand und in den Mittelgebirgsregionen basieren etwaige Belastung fast ausschließlich aus herantransportierten Pollen aus Regionen weiter im Westen, Norden oder südlich der Alpen. Sollten sich bis zum Ende des aktuellen Vorhersagezeitraums überraschenderweise an mehreren Tagen hintereinander Temperaturen von deutlich über +5 °C einstellen, würde dies die Pollenentwicklung und deren Freisetzung ankurbeln und im Norden und Westen für verbreitet schwache bis mittlere Pollenbelastungen sorgen.
Für die Erlen gilt prinzipiell das Gleiche wie für die Haseln, nur auf einem noch geringeren Belastungsniveau, da die einheimischen Schwarzerlenbestände (Alnus glutinosa) bisher nur in sehr wenigen, wärmebegünstigten Gebieten des Westens Blühbereitschaft erlangt haben und auch für Ihre Kätzchenreifung ein etwas höheres Temperaturniveau benötigen als die Haseln. Die in Siedlungsbereichen stellenweise gepflanzten Purpurerlen (Alnus spaethii), eine sehr zeitig blühende Kreuzung zweier nichtheimischer Erlenarten, sind abgeblüht und stellen keine Gefahr mehr für Allergiker da.
Direkt am Mittelmeer (z.B. in Frankreich) verstärkt sich ganz allmählich die Blüte der dortigen Zypressengewächse (Cupressaceae) und Eschen (Fraxinus). Länger andauernder Luftmassentransport von dort in Richtung Deutschland kann hier zum Auftauchen dieser Pollen in der Außenluft und in unseren Pollenfallen führen, viele Wochen bevor sich bei unseren heimischen Pflanzen etwas tut. Einen bedeutsamen Einfluss auf das Allergiegeschehen hierzulande nehmen diese möglicherweise zu uns transportierten Pollen nicht.
Schimmelpilzsporen sind in der Außenluft kaum vorhanden. Daran ändert sich auch in den nächsten Tagen nichts.
Matthias Werchan, 30.01.2019
Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.
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