Aktuelle Wochenprognose des Pollenflugs für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Alma

Mittwoch, 19. Februar 2025 - Dienstag, 25. Februar 2025

Eibe (Taxus)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Blühende Erlenkätzchen (Alnus) lassen sich in den nächsten Tagen an immer mehr Orten finden. © Annette Meyer, via Pixabay

Pollenflug startet durch – vor allem bei Erlenpollen deutlicher Zuwachs!

Die kälteste Woche dieses Winters liegt nun hinter uns. Regionale Schneefälle und teils eisige Nächte erinnerten an knackige Winter alter Prägung. Dies bekamen auch die derzeit aktiven Pollenspender Hasel und Erle zu spüren, deren Pollen die kalten Luft mehrheitlich zu Hause, sprich in ihren kuschligen Pollensäckchen abwarteten und kaum draußen umherflogen. So meldeten die meisten Messstellen im Land in der zurückliegenden Vorhersagewoche nur geringe Pollenbelastungen durch Hasel- und Erlenpollen. An sonnigen Tagen dürften zur Mittagszeit und bei leichten Plusgraden auch mal ein paar mehr Pollen losgezogen sein, die dann lokal und kurzzeitig stärker belastet haben. Insbesondere im äußersten Südwesten (am Oberrhein) zuckten Erle und Hasel zwischenzeitlich merklich. Hier wurden am Wochenende sogar schon hohe Belastungen erreicht, die zudem in Begleitung erster Eibenpollen und Pollen der Zypressengewächse kamen. Schimmelpilzsporen waren dagegen überall im Land in allergologisch unbedeutender Zahl unterwegs, zumindest in der Außenluft.

Die frostige Luft verabschiedet sich nun rasch aus Deutschland und macht einer aus Südwest einströmenden, deutlich milderen Luftmasse Platz. Besonders in der großen Westhälfte und im Süden und Südwesten setzt sich zum kommenden Freitag und am Wochenende eine frühlingshaft milde Luftmasse durch. Auch danach ist an eine Rückkehr des Winters in den Tieflagen vorerst nicht zu denken. Damit wird der bisher noch stotternde Pollenmotor alsbald hörbar anspringen – ansteigende Belastungen voraus.

Die Hasel (Corylus) dürfte in den kommenden Tagen kurz entschlossen einen Großteil der noch verbliebenen Pollen in den Ring werfen. Wieviel am Ende zusammenkommt ist recht schwer zu beziffern. Beispielsweise könnten die strengen Fröste der letzten Nächte vor allem nach Osten hin zum Abfrieren blühbereiter Haselkätzchen geführt haben. Ansteigende Pollenkonzentrationen auf zumindest mittlere, gebietsweise auch hohe Pollenkonzentrationen sind jedoch an trockenen Tagen nahezu überall zu erwarten. In vielen Ecken des Landes steht damit der „lang erwartete“ Höhepunkt der Haselpollensaison an.

Nach der Kältestarre der vergangenen Tage herrschen ab Freitag in weiten Landesteilen Wohlfühltemperaturen für die Erle (Alnus). Nur im äußersten Osten und Südosten ist es etwas weniger wonnig. Das milde Wetter treibt die Entwicklung der Erlenkätzchen insbesondere in der großen Westhälfte, in der Landesmitte und im Süden voran – der Pollenausstoß nimmt deutlich Fahrt auf. Erlenpollen werden damit in weiten Landesteilen zum Platzhirsch in der Luft. Sofern es nicht regnet, ist in Richtung Wochenende erstmals in weiten Landesteilen von hohen Belastungen durch diese allergenen Pollen auszugehen. Vom Rhein weiter nach Osten bis in etwa zur Landesmitte dürfte es in den Tieflagen besonders unangenehm werden. Auch ein mehrfaches Überschreiten der hohen Warnschwelle ist hier möglich – durchaus ein erstes Ausrufezeichen der 2025er Pollensaison! Selbst dort, wo noch keine Erlen blühen, trägt die einströmende Luft aus Südwest Erlenpollen weit nach Osten. Ab Wochenbeginn ziehen nach heutigem Stand Niederschläge ins Land, die den Erlenpollenflug zeitweilig dämpfen können.

Mit der Wetterumstellung endet nun allmählich die Zeit der beiden „Alleinunterhalter“ Hasel und Erle. Der Pollenflug wird in den kommenden Tagen von Westen und Süden her diverser. Die milde Luft führt unter anderem zur Ausweitung der Eibenblüte (Taxus), die wie eingangs beschrieben, bereits mit ersten Pollen im Südwesten aufgefallen ist. Entlang des Rheins und in den umliegenden Tieflagen können bis zum Ende des Vorhersagezeitraums mehr und mehr Eiben aufblühen und ihre typischen Pollenwolken ausstoßen, die dann häufig Millionen von Pollenkörnern enthalten und die nähere Umgebung mit hohen Pollenkonzentrationen beehren. Eibenpollen sind klein und können leicht über größere Entfernungen transportiert werden. Daher tauchen zumindest einige Pollen erstmals in diesem Jahr auch in Gegenden auf, wo noch keine Eiben blühen. Eibenpollen ist kein weithin bekannter Allergieverursacher. Allerdings berichten einige Menschen von deutlichen Allergiesymptomen im Zusammenhang mit stäubenden Eiben in deren Nachbarschaft. Eiben finden sich häufig als Ziergehölz in Parks, auf Friedhöfen und in Gärten, teilweise aber auch in Wäldern außerhalb des menschlichen Siedlungsraums.

Angeregt durch die milde Luft geraten in den kommenden Tagen auch mehr und mehr frühe Vertreter fremdländischer Zypressengewächse (Cupressaceae), wie die Sumpfzypresse (Taxodium distichum) in Blühlaune. Daher gesellen sich zuerst im Westen und Süden, später auch weiter im Osten Zypressenpollen zu den vorgenannten Pollenarten. Eine unbestimmte Zahl von Pollen dieser Pflanzenfamilie dürfte zum Wochenende auch aus dem Süden Frankreichs bei uns eintreffen. Dort ist die Blüte bereits in vollem Gange. Neben gebietsweise geringen Pollenkonzentrationen (ganz im Norden und Osten auch nur einzelne Pollen) sind im Westen und Südwesten stellenweise mittlere, um blühende Bäume herum punktuell auch hohe Konzentrationen denkbar. Der Pollen einiger Zypressenarten ist nachweislich allergen und spielt insbesondere im Mittelmeerraum eine bedeutsame Rolle beim Allergiegeschehen im beginnenden Frühjahr.

Andere Pollenarten, die sich in den kommenden Tagen größtenteils einzeln, lokal auch schon vermehrt detektieren lassen dürften, gehören zu Ahorn (Acer), Pappel (Populus) und Ulme (Ulmus). Einzelne Eschenpollen (Fraxinus) fliegen zudem aus Frankreich ein.

Der Sporenflug der Schimmelpilz-Gattungen Alternaria, Cladosporium und Epicoccum bleibt in den nächsten Tagen völlig unbedeutend. Einzig die Sporen der Gattung Pleospora können ab sofort beständiger in geringer Konzentration fliegen.

Matthias Werchan, 19.02.2025

 
*** Wir danken allergyinsider, einem Service von Thermo Fisher Scientific, für die Unterstützung dieser Wochenpollenvorhersage. ***


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Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und Erle für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Hasel und Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.

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