Aktuelle Wochenprognose des Pollenflugs für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Maja

Mittwoch, 19. März 2025 - Dienstag, 25. März 2025

Esche (Fraxinus)
Hainbuche (Carpinus)
Pappel (Populus)
Ulme (Ulmus)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Eibe (Taxus)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Bienenanflug auf eine pollenbeladene Weidenblüte (Salix) – ein häufiger Anblick in der frühlingsjungen Landschaft. 19. März 2025 (Berlin).
Bienenanflug auf eine pollenbeladene Weidenblüte (Salix) – ein häufiger Anblick in der frühlingsjungen Landschaft. 19. März 2025 (Berlin). © Matthias Werchan

Mildes Wetter hilft dem Pollenflug auf die Sprünge – Eschenpollensaison beginnt.

Während der Frühlingspause der letzten Tage gingen nicht nur die Temperaturen in den Keller. Auch die Pollenzahlen, insbesondere die der Erle, Eibe und Hasel ließen gegenüber der vorherigen Vorhersageperiode ordentlich Federn. Erlenpollen belasteten überwiegend noch mäßig, gebiets- und tageweise mal knapp hoch (vor allem in Richtung Norden und Osten). Allerdings dürfte vielen Erlenpollen-Betroffenen ein Aufenthalt im Freien wieder mehr Vergnügen bereitet haben als noch in der ersten Märzwoche. Auch die Hasel hatte in den vergangenen Tagen nicht mehr viel zu vermelden – mal waren es Einzelpollen, mal geringe Belastungen. Darüber hinaus ging es in den Tieflagen kaum noch irgendwo. Trotz der regional, speziell von der Mitte bis in den Norden/Osten anhaltenden Eibenblüte, konnten Eibenpollen nicht annähernd an die teils sehr hohen Konzentrationen der Vorwoche anknüpfen, meist blieb es bei geringen bis mittleren Konzentrationen, hohe Konzentrationen dürften lokal (bei Sonnenschein im Umfeld blühender Eiben) sicherlich ebenfalls vorgekommen sein.
Der Rest der Pollenschaar, namentlich Pappel, Ulme, Weide und Zypressengewächse, hielt im Großen und Ganzen das Pollenaufkommen auf dem Niveau der Vorwoche, vorübergehende Rückgänge verzeichneten vor allem die Zypressengewächse, leichte Zuwächse die Weide, wobei Weidenpollen an einigen Messstationen im Norden und Südosten bisher eher „im Geiste“ auftauchten als messbar am Pollenflug teilzunehmen, wohingegen andere Messstationen auch schon hohe Werte registrierten. Eschenpollen flogen im Norden und Osten keine, teils ließ hier der mäßige Nachtfrost sogar die schon geöffneten Blüten abfrieren. Weiter im Süden und im Westen, speziell entlang des Rheins und am Alpenrand begann die Eschenpollensaison mit geringen, lokal gegen Ende auch schon mittleren Belastungen. Den Birken und deren Pollen war es in den zurückliegenden Tagen definitiv noch zu kalt in unserem Land. Rund ums Mittelmeer hat die Blüte dagegen begonnen. Die Konzentrationen, der von unseren Messstellen erfassten Sporen der Schimmelpilze bewegten sich auf einem vernachlässigbar niedrigem Konzentrationsniveau.

Für die aktuelle Vorhersagewoche gilt: „Da isser wieder, der Frühling!“ –  nicht nur kalendarisch, sondern anfangs erneut mit Dauersonne und milden Temperaturen, zum Wochenende von Südwesten und Westen allmählich mit Getröpfel, welches in der neuen Woche auch den Rest des Landes betrifft. Verregnetes Wetter ist jedoch genauso wenig vorhergesagt, wie eine Rückkehr von Kälte und verbreiteten Nachtfrösten. In der Pflanzenwelt wird es demnach in den nächsten Tagen sichtbare Entwicklungsfortschritte geben, einige davon könnten im Verlauf auch die Pollenallergiker zu spüren bekommen. Dazu mehr im folgenden Text.

Die Saison der Erle (Alnus) kommt in den nächsten Tagen in den Niederungen (größtenteils) zu einem Ende. Jetzt noch blühende Bäume in den Berg- und vereinzelt in den Tieflagen werden in der milden Luft nichts anbrennen lassen und den großen Rest ihrer Pollen über das Land verstreuen. Daher ist es gut möglich, dass der Erlenpollenflug in der ersten Hälfte der Vorhersageperiode streckenweise nochmals auflebt, vor allem in den Berglandregionen von der Mitte in den Süden und Osten. Dabei sind auch hohe Belastungen möglich. In der „Abwindfahne“ der Berge gelangen Pollen bis in die Flachlandregionen und können auch hier die Belastungen zumindest auf ein solide mittleres, teils auch hohes Niveau heben. Ansonsten ist eher von anfangs mäßigen, später geringen Erlenpollenbelastungen auszugehen.

Die Hasel (Corylus) war nun lange genug im Geschäft und verabschiedet sich in den kommenden Tagen mit letzten Pollen aus den Tieflagen. Punktuell sind noch die spätblühenden Korkenzieherhasel aktiv, die in der Fläche allerdings „keinen Schaden“ mehr machen, nur die direkte Umgebung der Büsche belasten. In den höheren Berglagen kann es ebenfalls noch zu lokal intensiverem Pollenflug kommen.

Die mancherorts schon kurz vor oder in beginnender Blüte stehenden Eschen (Fraxinus) legen in den kommenden Tagen verstärkt los. Aus wenigen Pollen werden im Süden und Westen über den Prognosezeitraum hinweg rasch mittlere Belastungen. In Eschen-reichen Gegenden sind gegen Ende (sofern trocken) auch hohe Belastungen denkbar. Weiter nach Osten und Nordosten verläuft die Entwicklung wahrscheinlich weniger stürmisch. Hier sind es erste geringe bis stellenweise mittlere Belastungen, die vor allem die wärmsten Regionen und städtische Wärmeinsel betreffen. In den höheren Berglagen halten sich die Eschen bis zum Ende noch zurück. Mögliche Belastungen hier stammen aus den Tieflagen sind entsprechend schwächer als dort.

Die nun folgenden milden Frühlingstage werden auch an der Birke (Betula) nicht spurlos vorübergehen. In den wärmebegünstigten Gegenden entlang des Rheins und im Ruhrgebiet dürfte sich erste Birken zirka ab dem Wochenende dazu genötigt sehen, zaghaft Pollen loswerden zu wollen, womit in diesen Gegenden die Vorsaison eingeläutet wäre. Mögliche Belastungen blieben allerdings zunächst gering bzw. punktuell/lokal. Einzelne frühe Birken können auch weiter im Osten an thermisch begünstigten Standorten zu stäuben beginnen und punktuell belasten. Außerdem ist nicht ausgeschlossen, dass am Wochenende mit auffrischenden südöstlichen Winden Birkenpollen aus Südeuropa regional (vor allem in Mittel- und Ostdeutschland) bei uns auftreffen. Das Prädikat: „Mit Sicherheit Birkenpollen-frei“ kann für diese Vorhersageperiode nicht mehr ausgestellt werden. Bis zum flächendeckenden Beginn der Birkenpollen-Hausse vergehen allerdings noch ein paar Tage.

Die Hainbuche (Carpinus) startet nahezu gleichzeitig mit ihrer Verwandten, der Birke, in die Saison. Erste Pollen können in den wärmeren Ecken des Landes schon morgen in der Luft sein und im Laufe der nächsten Tage dort regional gehäuft auftreten. Damit sind vor allem der Süden und Westen des Landes und einige Wärmespots nördlich der Mittelgebirge, z.B. Berlin, gemeint, wo Hainbuchenpollen gering bis lokal mäßig auftreten können. Durch ländliche Gegenden im Osten und Norden und weiter die Berge rauf, dürften sich vorerst nur wenige Pollen bewegen.

Die unscheinbar blühenden Pappeln (Populus) und Ulmen (Ulmus) und die etwas auffälligeren Weiden (Salix) wissen ebenfalls mildes und trockenes Frühlingswetter für die Pollenfreisetzung zu schätzen. Es muss daher überall mit zumindest leichtem bis mäßigem, lokal auch starkem Pollenflug dieser drei Baumgattungen gerechnet werden.

Die Kraft der Eibenblüte (Taxus) lässt immer weiter nach. Es kommen zwar noch Pollen nach, aber ob es nochmals irgendwo für hohe Pollenkonzentrationen auf größerer Fläche reicht, ist fraglich. Meist sind es geringe bis mittlere Eibenpollen-Konzentrationen, die örtlich beschränkt (anfangs) auch noch stark ausfallen können, vor allem in ländlichen und höher gelegenen Gebieten.
Verschiedene Zypressengewächse (Cupressaceae) blühen und könnten nach der schwachen Vorwoche mancherorts wieder auftrumpfen. Dann ist auch mal mit bis zu starkem Pollenaufkommen zu rechnen, je nach Zypressen-Art (bzw. Art aus der Familie der Zypressengewächse), die gerade im Umfeld zur Blüte schreitet.

Der invasive Eschenahorn (Acer negundo) beginnt in den kommenden Tagen zu blühen. Als windbestäubte Art kann er, dort wo er weit verbreitet ist (Osthälfte des Landes) für allmählich mehr Ahornpollen in der Luft sorgen. Aus sporadischen Ahornpollen werden somit über die Tage beständig geringe Pollenkonzentrationen, mit der Tendenz zu mittleren Konzentrationen an thermisch begünstigten Standorten mit (männlichen) Eschenahornen.

Andere Pollenarten, die sich in den kommenden Tagen detektieren lassen, gehören zu Lärche (Larix), Rosengewächsen (Rosaceae), Sauergräsern (Cyperaceae), oder Ziergehölzen, wie der Kornelkirsche (Cornus mas) oder der Forsythie (Forsythia).

Allergene Schimmelpilzsporen der Gattungen Alternaria, Cladosporium oder Epicoccum sind weiterhin in Kleinstmengen unterwegs und belasten nicht. Entsprechend Sensibilisierte haben nichts zu befürchten. Die saisonal zeitigen Pleospora haben ihre bevorzugte Zeit von März bis Mai, warten aber auf den nächsten Regen, mit dem dann geringer bis mäßiger Sporenflug einsetzten kann.

Matthias Werchan, 19.03.2025


*** Wir danken allergyinsider, einem Service von Thermo Fisher Scientific, für die Unterstützung dieser Wochenpollenvorhersage. ***


Zur Wochenpollenvorhersage des PID für die Stadt Berlin gelangen Sie hier.

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel, Erle und Esche für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Hasel und Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.

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