Bei Kräuterpollenallergikern überwiegt die Allergie gegen Beifußpollen. Der Beifuß gehört botanisch in die Gruppe der Korbblütler. Der Beifuß kreuzreagiert beispielsweise mit:
- Chrysanthemen
- Gerbera
- Goldrute
- Kamille
- Margerite
Eine Beifußpollenallergie kann zu Problemen mit verschiedenen Nahrungsmitteln führen. Von Bedeutung sind hier verschiedene Gemüsesorten und Gewürze, z. B.: Anis, Artischocke, Basilikum, Currygewürz, Dill, Estragon, Fenchel, Karotte, Knollensellerie, Kümmel, Majoran, Muskatnuss, Oregano, Paprika, Petersilie, Pfeffer (weiß und schwarz), Pizzagewürz, Sonnenblumenkerne, Wermut.
In klinischen Untersuchungen wurde gezeigt, daß ein Teil der Patienten lediglich auf rohen Sellerie, ein anderer auf gekochten Sellerie und Stangensellerie allergisch reagiert. Das liegt daran, daß es ein hitzelabiles und ein hitzestabiles Sellerie-Allergen gibt.
Das hitzelabile Sellerie-Allergen findet sich vor allem im Knollensellerie und zeigt überwiegend Kreuzreaktionen mit Birkenpollen.
Das hitzestabile Allergen findet sich eher im Stangensellerie und zeigt Kreuzreaktionen mit Beifußpollen.
Der Sellerie-Allergiker, bei dem gleichzeitig eine Beifußpollenallergie vorliegt, muss sich also auch vor gekochtem Sellerie, zum Beispiel in Suppen und Saucen, in acht nehmen.
Wie das Beispiel der Sellerie-Allergene zeigt, gibt es aufgrund der Forschung mittlerweile regelrechte Steckbriefe für die verschiedenen Nahrungsmittel-Allergene, mit deren Hilfe man herausfinden kann, ob ein Allergen zum Beispiel durch Kochen zerstört werden kann. Diese Steckbriefe dienen Allergikern als praktische Hilfe für den Alltag.
Denn die genaue Kenntnis der Eigenschaften "ihrer" Nahrungsmittel-Allergene erlaubt den Betroffenen, trotz einer vorhandenen pollenassoziierten Nahrungsmittel-Allergie einen möglichst vielfältigen Speiseplan beizubehalten.
Zu den hitzelabilen Allergenen, die man durch mehr als dreiminütige Kochzeit entschärfen kann, gehören unter anderem die Allergene von einigen Gemüsesorten (Karotte) und von vielen Obstsorten, wie Apfel, Birne, Pfirsich, Aprikose. Diese Nahrungsmittel können zwar roh Probleme bereiten, werden aber in der Regel nach Erhitzen gut vertragen. Dies bedeutet, dass Apfel-Allergiker auch Apfelmus oder Apfelkompott als Alternativen auf ihren Speiseplan setzen können, wenn sie rohe Äpfel nicht vertragen.
Bei Apfel-Allergikern ergibt sich noch eine weitere Möglichkeit, frische Äpfel zu genießen. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass der Allergengehalt eines Apfels und damit seine Gefährlichkeit für den Allergiker auch von der Sorte und vom Reifegrad des Apfels abhängt.
Die Sorten
- Boskop
- Gravensteiner
- Altländer
- Gloster
wurden zum Beispiel von einigen Allergikern besser vertragen.
Weniger vertragen wurden die Sorten:
- Cox Orange
- Golden Delicious
- Granny Smith
- Jonagold
- Braeburn.
Ein Versuch mit einer anderen Apfelsorte lohnt sich also auf jeden Fall.
Andere Nahrungsmittel-Allergene wiederum sind auch nach längerer Kochzeit nur mit Vorsicht oder besser gar nicht zu genießen, weil sie hitzestabil sind, das heißt, ihre allergene Potenz läßt sich durch Erhitzen nicht zerstören.
Zu den hitzestabilen Nahrungsmittel-Allergenen gehören u. a.
- Soja
- Erdnuss
- Haselnuss
- andere Nüsse
- Sellerie
- einige Gewürze
- und Senf.
Diese Stoffe sollte man bei vorhandener Allergie konsequent meiden. Hier lauert zudem eine Gefahr, da diese Stoffe oft als verdeckte Allergene in Nahrungsmittelzubereitungen (Fertiggerichte, Zusätze, etc.) auftauchen.
Kennt man die Steckbriefe der "Übeltäter", ist eine pollenassoziierte Nahrungsmittel-Allergie relativ gut in den Griff zu bekommen.