Erste allergene Pollen in der Luft!

Hasel und (Purpur-)Erle machen von sich reden.

Wieder einmal scheint sich bei uns das Wetter in der Jahreszeit zu irren. Frühlingshaft milde Luftmassen mit bis zu 15 °C (plus wohlgemerkt) breiten sich in den letzten Dezembertagen über Deutschland aus. Mit diesem Werdegang des Wetters wird in zunehmendem Maße die Kätzchenentwicklung begünstigt, zuerst wie immer bei Baum- und Strauchhasel (Corylus avellana und C. colurna), sowie bei der Purpurerle (Alnus × spaethii). Da es bereits vor Weihnachten im Westen und Süden des Landes (Rheinland, Rhein-Maingebiet) recht mild zuging und die Kätzchen sozusagen „vorgereift“ sind, bringen insbesondere dort die Temperaturen der nächsten Tage so manch ein „Pollenfass zum Überlaufen“, sprich der Ausstoß von Blütenstaub beginnt. Einzelne Hasel- und Erlenpollen wurden in den vergangenen Tagen sogar schon von unseren Messgeräten eingefangen.

Aktuell verhindert Regen eine Pollenbelastung der Luft. An Silvester und Neujahr wird es nach derzeitigem Stand jedoch verbreitet trocken bleiben und die Sonne sich in Richtung Süden und Südwesten hin und wieder zeigen. Damit wird die winterliche Schonzeit für Pollenallergiker zumindest unterbrochen, da sich dann im besagten Westen und Südwesten eine erste schwache Belastungssituation einstellen wird, die sich in der unmittelbaren Umgebung aufgeblühter Haselsträucher oder im Bereich blühender Purpurerlen (nur im Siedlungsbereich gepflanzt) zur „vollen Dröhnung“ steigern und in deutlich spürbaren Symptomen bei den Betroffenen niederschlagen könnte. Der Norden, Osten und Südosten werden höchstens von einzelnen, verirrten Hasel- und Erlenpollen heimgesucht, die aus dem Südwesten heranwehen. Blühbereit sind hier bis zum Jahresbeginn noch keine der genannten Pollenproduzenten.

Wundern Sie sich also nicht über juckende Augen und Nasen beim Neujahrsspaziergang, halten Sie Ihre Allergiemedikamente oder ein Taschentuch griffbereit und machen Sie besser einen Bogen um blühende Haselsträucher. Blühbereite Haselkätzchen lassen sich durch ihre goldgelbe Farbe und die deutliche Längsstreckung schon mit Abstand erkennen (siehe Foto).

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch erste Pollen der Zypressengewächse (Cupressaceae) bei uns auftauchen können, die sich irgendwo in Südeuropa auf dem Weg gemacht haben. Allergische Reaktionen sind hier nicht zu erwarten.

Zum Schluss sei erwähnt, dass wir uns immer über Ihre Hasel- und Erlenbilder (gerne auch aus „sicherer“ Entfernung) freuen oder über einen Hinweis, wo Sie bereits auf blühbereite Exemplare getroffen sind. Herzlichen Dank dafür!

Wir wünschen Ihnen einen trotz allem guten Rutsch ins Neue Jahr! Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden und hoffen in Hinblick auf die vielen Allergiegeplagten im Land weiterhin auf baldige Einkehr des Winters.

Matthias Werchan

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